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Full text: 61, 1941

Dr. Carl Pflugbeil: Sturmtiefbildung ü. d. nordamerik. Kontinent (Höhenwetterkarten; Isentropen-Analyse) 15 
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gerufen wurde, wie die Temperaturerniedrigung um 17° C in 750 mb über Pensacola lehrt (Abb. 25). In 500 mb 
ist über Pensacola am 25. aber noch der alte, echte Warmsektorwert vom Vortage vorhanden. Während also 
am 23. und auch am 24. die Kaltluftadvektion oben und unten 
„in Phase“ war, eilt am 25. Januar nur die untere Kaltluft mit 
nordwestlichen Winden in der bisherigen Richtung weiter; die 
Kaltluft in der Höhe bleibt dagegen nun zurück. Wir beachten, 
daß dieses Zurückbleiben der Kaltluft in oberen Schichten ein 
mal gerade über dem Gebiet stattfindet, über welchem vor Be 
ginn der Zyklogenese die echte subtropische Warmluft lagerte. 
Es hat den Anschein, als ob die gegen diese Warmluft vor 
dringende Kaltluft in der Höhe hauptsächlich den horizontalen 
Temperaturgradienten verstärkt hat und so zu einem Höhen 
orkan über diesem Gebiete Anlaß gab, ohne die Warmluft hier 
verdrängen zu können. Zum anderen beachten wir, daß die 
Kaltfront schon vor Beginn der Zyklogenese, am 23. Januar, 
sehr steil stand, daß dagegen erst nach Übersdireitung des 
Höhepunktes in der Sturmtiefentwicklung, am 25. Januar, die 
Neigung der Front sehr viel geringer war. Daher ist für 
dieses Frontstück die Margulessche Vorstellung von der Um 
wandlung potentieller in kinetische Energie nicht von der 
Hand zu weisen. Es muß allerdings erwähnt werden, daß wäh 
rend der ersten Tage die Neigungsbestimmung in verhältnis 
mäßig größerer Nähe des Tiefkerns erfolgte, während am 25. 
eine recht große Entfernung vom Tiefzentrum zu verzeichnen 
ist, da das betrachtete Frontstück sich südostwärts, das Tief aber 
nordostwärts bewegte. Es ist also durchaus möglich und sogar 
wahrscheinlich, daß auch am 25. die Kaltfrontflädie in der Nähe 
des Tiefzentrums noch eine sehr große Neigung hatte. Eine 
direkte Neigungsbestimmung ist leider nicht möglich. Es liegt 
aber ein einziger Aufstieg aus der unmittelbaren Umgebung der 
Kaltfront vor, und in der Abbildung 28 (rechts) haben wir die 
vertikale Verteilung der virtuellfeuchtpotentiellen Temperaturen 
für den fraglichen Aufstieg von Washington zur Darstellung 
gebracht. Wir erkennen, daß hier, in größerer Nähe des Tief 
zentrums, die Linien gleicher virtuellfeuchtpotentieller Tempe 
ratur, abgesehen von den alleruntersten Schichten, in der Tat 
nodr verhältnismäßig steil verlaufen. 
Wir wollen aber noch ausdrücklich betonen, daß es bei 
der Frage nach einem möglichen Energiegewinn nicht nur auf 
das Nebeneinander von schweren und leidrten Massen an 
kommt, sondern wesentlich darauf, ob sida diese nebeneinander 
liegenden bzw. strömenden Luftmassen im Gleichgewicht be 
finden oder nicht. Die aerologische Praxis zeigt nach Beendi 
gung einer Zyklogenese durch die Existenz ausgeprägter tropo- 
sphärischer Kaltlufttropfen deutlich, daß das Nebeneinander 
verschiedenartiger Luftmassen selbst tagelang im Gleichgewicht 
sein kann, und dementsprechend tritt in soldien Fällen auch 
keinerlei Energiegewinn mehr auf. 
Zum Schluß wollen wir noch die sehr niedrigen relativen 
Feuchtigkeitswerte unmittelbar unter der Kaltfrontfläche am 
25. Januar erwähnen (vgl. die oberen Luftschichten im Temp 
Pensacola; Abb. 25). Die Bodenwetterkarte desselben Tages 
(Abb. 4, Tafel II) zeigt ein ausgeprägtes Richtungsdivergieren 
der Isobaren über den südlichen Staaten und dem Mexiko-Golf, 
und wir gelangen zu dem Eindruck, daß durch das Auseinander 
fließen der Kaltluft in den untersten Schichten bei nicht 
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Abb. 25: Zur Neigung der Kaltfrontfläche.
	        
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