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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 61. Band. Nr. 2. 
E) Damit im Zusammenhang muß, wie schon auf S. 31 und 35 ausgefülirt wurde, ein Höhen 
holzen oder eine Konsole angebracht werden. Meist wird er sich nach dem Rammen und vor 
dem Betonieren ansdi weißen lassen. 
F) Die Vorrichtungen zum Befestigen der Steigleiter und 
G) clie für die Kabelzuführung werden als rein bautechnische Maßnahmen kaum übersehen 
werden. Die Steigleiter darf nicht zu kurz sein (siehe S. 16); das Kabel muß innerhalb des 
Profils am Brunnen hochgeführt werden, damit es gegen Seegang hinreichend geschützt ist. 
Das Kabel wird in einem Kabelzuführungsrohr am Brunnen hochgeführt. Dieses Rohr muß 
unten eine trichterförmige Öffnung haben, damit das Kabel an cler Austrittsöffnung nicht durch 
gescheuert wird. Ist mit Auskolkung oder starker Sandwanderring zu rechnen, wie dies z. B. an 
der Samländischen Küste der Fall ist, so endet das Kabelzuführungsrohr nicht über Grund, 
sondern wird mit einer Krümmung von 50 bis 100 cm Radius noch mehrere Meter tief in den 
Sand geführt. Nötigenfalls wird es noch einige Meter zum Lande hin verlegt und entweder 
durch Pfähle, die über Grund abgeschnitten werden, oder durch eine Steinpackung gehalten. 
Dies verhindert, daß bei stürmischer Witterung, wenn der Sand weggespült worden ist, das 
Kabel hin und her pendelt, ein Prozeß, dessen Nichtbeachtung in Cranz mehrfach zum Bruch des, 
wenn auch wesentlich weniger stabilen Kabels geführt hat. 
Das Verlegen des Kabels erfolgt so einfach wie möglich: es wird auf dem Steg und Arbeits 
gerüst ausgerollt und. nach erfolgtem Einführen in den Brunnen, ins Wasser geworfen und ge 
gebenenfalls eingespiilt. Das Kabel erhält dabei eine geringe Lose, damit es beim Wegsacken 
nicht unnötig auf Zug liegt, und wird an Land in üblicher Weise eingegraben. Falls an Land ein 
Landkabel benutzt wird, so muß es durch Ziegelsteine geschützt werden (vgl. S. 40). 
Die Spundwände werden erst nach der Vorbereitung gerammt, worüber auf S. 15 ge 
sprochen wurde. Es sei nur noch die Bemerkung an geschlossen, daß das Rammen der Spund 
wände der dramatische Teil des Brunnenbaues ist: die innere Spannung aller Beteiligten löst 
sich erst dann, wenn sich die letzte Spundwand mit der ersten zum Kranze geschlossen hat. 
Eine liebevolle Vorbereitung der Schlösser hat sich immer wieder gelohnt! 
Nach dem Rammen wird der Brunnen ausgeschachtet. Zu diesem Zwecke müssen die Spund 
wände abgedichtet wei-den, was bei sandigem Boden große Mühe erfordert (Sägespäne!). Vor 
den Betonierarbeiten werden die notwendigen äußeren Armaturen angebracht, soweit ge 
schraubt oder geschweißt werden muß. Doch soll über diese rein bauteehnischen Maßnahmen 
keine Anweisung gegeben werden; es wird dies alles viel besser an Ort und Stelle von cler 
örtlichen Bauleitung entschieden. 
Der Seepegel Groß-Möllen besitzt, im Gegensatz zum Seepegel Arkona, ein eisernes Innen 
rohr (Abb. 2, Tafel 1) von 1.40 m Durchmesser und 10 mm Wandstärke. Setzt sich das Rohr aus 
mehreren Schüssen zusammen, so dürfen die Flansche nicht wie bei Kahlberg (Abb. 2, Tafel 1) 
in das Innere des Brunnens ragen, weil dies praktisch eine Verringerung des Brunnendurch- 
messers bedeutet (vgl. S. 15). 
Das Brunneninnere muß vor dem Betonieren soweit wie möglich ausgestaltet werden: das 
Podest für den elektrischen Geber, der Kabelendverschluß, die Kabelzuführung, das Eisenrohr 
für den mechanischen Pegel, die Steigeisen usw. sind entweder bereits am Innenrohr befestigt 
(Bauart Groß-Möllen) oder werden mit einbetoniert (Bauart Arkona). Es kann über den techni 
schen Vorgang keine Vorschrift gegeben, wohl aber auf die Zweckmäßigkeit dieser Maßnahme 
hingewiesen werden; in der vorangegangenen Beschreibung der Geräte und in dem geschicht- 
lidien Teil dieses Berichtes ist eine Fülle von Einzelangaben vorhanden, die der Bauleitung als 
Hinweis dienen können. 
Der Kopf des Pegelbrunnens ist eine Eisenbetonkonstruktion; auch hierüber nähere An 
gaben anzuführen ist überflüssig. Dagegen soll noch einmal zusammengestellt werden, was bei 
seiner Konstruktion zu beachten ist. Über die Größe und Ausführung des Mannloches kann 
auf Abb. 2. Tafel t. verwiesen werden. Es dient nicht nur dem Pegelwärter zum Betreten des 
Brunneninneren, durch das Mannloch müssen auch alle Instrumente usw. eingeführt werden.
	        
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