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Full text: 61, 1941

40 Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 61. Band. Nr. 2. 
Schutz abgeben; zwei im Registriergerät angebrachte Kohlefadenlampen werden selbst bei un 
günstigsten Verhältnissen so viel Wärme erzeugen, daß der Apparat störungsfrei arbeitet. 
Das Registriergerät enthält außer der Sdireibvorrichtung, die nach dem Ruhstromprinzip 
arbeitet, noch folgende besondere Einriditungen. Im westlichen Teil der Ostsee, wo mit Wasser 
standsschwankungen von über 3 m gerechnet werden muß, ist eine Alarmvorrichtung für hohen 
und niedrigen Wasserstand angebracht. Sobald sich die Schreibfeder dem oberen oder unteren 
Rand nähert, ertönt eine Glocke, die den Pegelwärter an das Verstellen der Schreibfeder 
mahnt. Ferner besitzt jedes Registriergerät eine Zeitmarkenfeder, die am oberen Papierrand 
schreibt. Sie wird zugleidi mit der des medianischen Pegels betätigt (siehe S. 28). 
Der Strombedarf des Ruhstrompegels ist vernachlässigbar klein. Stromquelle ist das Stark 
stromnetz, das durch einen Trockengleichrichter in Pufferschaltung mit der Akkumulatoren 
batterie verbunden ist. Fällt also der Starkstrom vorübergehend aus, so erhält die Akku 
mulatorenbatterie den Betrieb aufrecht. Wegen der, wenn auch geringen Wärme, die der 
Troekengleichridhter im Gebrauch entwickelt, hängt er frei an cler Wand, meist direkt neben 
dem Registriergerät; zweckmäßigerweise findet daneben der Kenngeber für die Pegelbrunnen 
befeuerung (S. 34) Aufstellung, sowie ein Schalter, der gestattet, statt des im Kennrhythmus 
unterbrochenen Stromes einen dauernd fließenden zur Beleuchtung des Brunneninneren 
(Näheres siehe S. 45) einzuschalten. Unmittelbar neben dieser Anordnung wird meist auch das 
Kabel in das Haus eingeführt, das in üblicher Weise mit einem Kabelendverschluß versehen ist. 
Ist kein Stärkstromnetz vorhanden, so wird das Gerät mit transportablen Starterbatterien 
in Hartgummiblockgefäßen betrieben, von denen zwei Stück vorhanden sein müssen, da eines 
jeweils im nächsten Ort geladen wird. Diese Methode bat sich in Schleimünde bewährt. 
Das schon auf S. 16 erwähnte Siemens-Spezialkabel wird überall ohne Schutzmuffen in See 
verlegt und an Land in üblicher Weise vergraben. Falls die Entfernung vom Strand bis zum 
Registriergerät über hundert Meter weit ist, wird das Seekabel durch ein billigeres Landkabel 
Typ NKBA(UV) ersetzt. Die Verbindungsmuffe von Land- und Seekabel wird durch einen 
Betonkasten bequem zugänglich gestaltet und seine Lage im Dünengelände in geeigneter M eise 
gekennzeichnet. Das Landkabel wird zum Schutz gegen Nagetiere mit Ziegelsteinen umgeben. 
Die Schreibfeder cles Fernpegels wird nach cler Angabe cles Bandmaßpegels eingestellt, und 
zwar wie ein Schiffahrtspegel auf Mittelwasser, damit der Pegelbeobachter jederzeit in der 
Lage ist, die Höhe des Wasserstandes über oder unter Kartennull anzugeben. Auf dem Re 
gistrierpapier (Abb. 23, Tafel S) ist eine Mittelwasserlinie eingedruckt worden; die Höhe des 
Mittelwassers, bezogen auf N.N. bzw. auf den Bandmaß- und den Lattenpegel, wird dem Pegel 
wärter von der Deutschen Seewarte mitgeteilt. Er erhält einen gummierten Zettel (Abb. 24), 
auf dem die nötigen Daten angegeben sind, 
und den er an die Sdieibe cles Registrier 
gerätes anklebt. Der Latten- und der Band 
maßpegel sind dagegen, wie auf S. 31 und 
38 angegeben, auf N.N. —5.000m einge 
stellt; die auf dem Klebezettel angegebenen 
Höhen geben demnach zugleich die Ab 
weichung des Mittelwassers von N.N. an. 
Findet ein Arbeitsstrompegel Verwen 
dung, so sind nur unwesentliche Änderun 
gen notwendig. So muß z. B. das Gegen 
gewicht in den Brunnenschacht absinken; 
Alarmvorrichtung und Zeitmarkenfeder 
sind noch nicht erprobt worden, dagegen 
kann der Arbeitsstrompegel ohne Schwie 
rigkeiten durch Trockenbatterien ange 
trieben werden. 
Das Mittelwasser liegt 
am Lattenpegel . . bei cm 
am Bandmaßpegel bei cm 
am cm 
Kriegsmarinepegel 
Abb. 24.
	        
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