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Fr. Model : Pegelstationen des Kriegsmarine-Pegelnetzes der Ostsee.
kung. Bei niedrigstem Niedrigwasser darf erstens der Schwimmer des Bandmaßes nicht im
Rohr aufliegen und zweitens das Gegengewicht nicht aus der Tasche herauskommen; bei
höchstem Hochwasser darf dagegen das Gegengewicht nicht auf den Boden der Tasche aufstoßen.
Da im Bandmaßpegelkopf 80 cm Bandmaß für die Umlenkrolle benötigt werden, ergibt sich
folgende Berechnung: Rohrlänge ist gleich Oberkante Eisenrohr, bezogen auf Mittelwasser
(durch Brunnenhöhe minus 35.5 gegeben), plus 80, plus niedrigstes Niedrigwasser, bezogen auf
Mittelwasser, alles in Zentimetern. Dieser Teil der Berechnung hat nur auf den Schwimmer
Rücksicht genommen, bei höchstem Wasserstand sinkt nun das Gegengewicht in der Tasche ab,
und zwar um die Strecke: höchstes Hochwasser plus niedrigstes Niedrigwasser, beides bezogen
auf Mittelwasser. Im allgemeinen wird dabei das Gegengewicht nicht auf den Boden der Tasche
aufstoßen, sollte es dennoch der Fall sein, so muß das Rohr entsprechend länger gewählt wer
den. Beispiel: Kieler Bucht, Oberkante Eisenrohr liege bei 400 cm über, niedrigstes Niedrig
wasser liegt bei 200 cm unter MW, die Rohrlänge beträgt mithin 6.80 m: das höchste Hoch
wasser liegt bei 2.30 m, also sinkt das Gegengewicht 230 + 200 = 430 cm im Rohr ab, und die
berechnete Länge von 6.80 m wäre ausreichend.
Schließlich wird auf dem Pegelbrunnenkopf ein kleiner, abnehmbarer Davit errichtet
(Abb. 22), mit dessen Hilfe der Kopf des Bandmaßpegels, der einen Haken besitzt, vom Eisen-
Abb. 22. Abnehmbarer Davit zum Anheben des Bandmaßpegelkopfes