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Full text: 61, 1941

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 61. Band. Nr. 2. 
bestimmten Betrag gestiegen oder gefallen ist. wird ein Stromstoß ausgelöst, der das Registrier 
gerät betätigt (,,Arbeits“strom). Bei fallendem Wasser dreht der Schwimmer (Abb. 7) das ge 
zahnte Rad gegen den Uhrzeiger und dieser drückt den Stift des doppelten Schlaghebels und 
diesen selbst gegen die Spannkraft der linken Zugfeder nach rechts; die Federn sind in Abb. 10 
deutlich zu erkennen. Die Feder wird so lange gespannt, bis der Zapfen über die Zahnspitze 
hinweg in die nächste Lüdke springt: ein solcher Moment des Überganges ist in Abb. 10 zu er 
kennen. Der Doppelhebel wird also langsam aus der Ruhelage herausgedreht und springt, 
durch die befreite Federkraft gezogen, plötzlich zurück. Dadurch wird ein Schleuderhebel, der 
die Fallkontakte gibt, um seine exzentrische Achse herumgewirbelt, schließt für kurze Zeit 
den Strom, prallt dabei zurück und nimmt infolge seines Gewichtes die alte Lage wieder ein. 
Bei steigendem Wasser erfolgt der gleiche Vorgang mit dem anderen Schleuderhebel. Die ex 
zentrischen Schleudermassen und das Kontaktwerk sind in Abb. 10 zu erkennen. Der Stromstoß, 
durch den Fallkontakt ausgelöst, läuft im Registriergerät durch ein Relais. Dieses liegt unter 
Abb. ?. Schematische Darstellung des Arbeitsstrompegels. Erklärung s. Text. Vgl. Tafel 5. 
der Wasserstandsuhr der Abb. 11, die in Abb. 11 a fortgenommen ist, so daß der Mechanismus 
siditbar wird. Der Anker des Relais schiebt das Zahnrad (Abb. 7) um einen Schritt weiter; in 
Abb. 11 a ist zu erkennen, daß der Anker durch eine Kippbewegung von unten in das Zahnrad 
eingreift (dunkler Hebel). Eine durch Federkraft gehaltene Sperrklinke (heller Hebel) sorgt 
dafür, daß bei jedem Kontakt das Zahnrad immer nur um eine Zacke weitergedreht wird. Mit 
dem Zahnrad dreht sich eine Kette (Abb. 7, 11 und 11a), die die Schreibfeder um einen gewissen 
Betrag abwärts bewegt. Bei steigendem Wasser wird das zweite Relais betätigt, und die 
Schreibfeder wird angehoben. — Das System verlangt Stromimpulse, die durch die beschriebene 
Konstruktion des Kontaktwerkes hergestellt werden. Der Schwimmer muß mithin eine gewisse 
Kraft ausüben, um den Schleuderhebel betätigen zu können. 
Die Belange der Deutschen Seewarte erforderten einen einheitlichen Maßstab für sämtliche 
Fernpegelkonstruktionen, und zwar den Höhenmaßstab von 1 : 5 (1 cm Höhenänderung auf dem 
Registrierpapier = 5 cm Wasserstandsänderung) und den Papiertransport von 4 mm/h. Während 
für die elektrischen Fernpegel durch Wahl geeigneter Zahnradübersetzungen dieser Höhen 
maßstab ohne Schwierigkeiten hergestellt werden konnte, ließ sich dies beim Druckluftpegel 
nur durch Verlängerung des Schreibarmes erreichen. Beim Druckluftpegel wird das Gewicht 
einer Wassersäule durch das einer Quecksilbersäule gemessen, weshalb der Übersetzungsmaß 
stab durch die Dichteverhältnisse mit 1 : 13.6 festgelegt ist. 
Umgekehrt ist die Ablesegenauigkeit auf dem Registrierpapier mindestens 0.5 mm, was 
einer Wasserstandsänderung von 0.5 mm X 5 = 2.5 mm entspricht. Die Wahl des Höhenmaß 
stabes hat also nur dann Sinn, wenn die Fernpegel tatsächlich eine Empfindlichkeit von 2.5 mm 
Wasserstandsänderung aufweisen. Sofort nach Eingang der ersten Registrierbogen der vier
	        
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