Skip to main content

Full text: 61, 1941

Fr. Model : Pegelstationen des Kriegsmarine-Pegel nettes der Ostsee. 
Einführung. 
Bis zum Jahre 1956 gab es an der deutschen Ostseeküste nach den Veröffentlichungen im 
Jahrbuch der Landesanstalt für Gewässerkunde nur acht Pegel, welche den Wasserstand fort 
laufend selbsttätig aufzeichneten. Die zahlreichen sonstigen Pegel waren Lattenpegel. welche 
meist nur einmal täglich abgelesen wurden. Die Lage der acht Registrierpegel, nämlich Kreuz 
horst (im großen Haff), Karnin (im kleinen Haff), Barhöft, Arkona, Warnemünde, Wismar. 
Travemünde, Marienleuchte, war in der Mehrzahl eine solche, daß sie kaum als repräsentativ 
für den Wasserstand der freien Ostsee angesehen werden kann. Dazu kommt, daß sie auf einem 
schmalen Küstenausschnitt zusammengedrängt waren, während auf der weiten Strecke von 
Memel bis Swinemünde sowie in dem kleineren, aber wichtigen Abschnitt westlich Fehmarn 
überhaupt keine Registrierpegel standen. Dieser Zustand, der für die wissenschaftliche Erfor 
schung der Wasserbewegung in der Ostsee ebenso unbefriedigend war wie für zahlreiche 
praktische Bedürfnisse, veranlaßte in dem obengenannten Jahr das Oberkommando der Kriegs 
marine — Konteradmiral Dr. Conracl —, den Bau eines ganz neuen Pegelnetzes anzuordnen, 
welches sich die Fortschritte im Pegelwesen zunutze machen und allen modernen Anforderun 
gen genügen sollte. Mit der Durchführung dieser Aufgabe wurde die Deutsche Seewarte be 
auftragt und ihr folgende Richtlinien gegeben: 
1. Die einzelnen Pegel sollen außerhalb der Strandlinie in der freien Ostsee stehen, nicht 
in Flußmündungen, Haffs oder engen Buchten. 
2. Das Netz soll möglichst gleichmäßig über die ganze deutsche Ostseeküste verteilt sein. 
3. Alle Pegel sollen selbstschreibend sein; die Registrierung soll durch Fernübertragung 
in einem Gebäude an Land erfolgen, also jederzeit ablesbar sein. 
4. Die Registrierungen sämtlicher Pegel sollen einheitlidi im Höhenmaßstab 1 :5 und mit 
einem Papiervorschub von 4 mm pro Stunde erfolgen. 
5. Alle Pegel sollen durch Feinnivellements an das Reichshöhennetz mit dem Nullpunkt 
N. N. — 5 m angeschlossen werden. 
Bis zum Kriegsausbruch, also in der kurzen Zeit von drei Jahren, sind diesem Auftrag ent 
sprechend die folgenden elf Marinepegel errichtet worden: 
Schleimünde 
Bülk 
Neuland 
Westermarkelsdorf 
Marienleuchte 
Wustrow-Rerik 
in Vorbereitung bzw. geplant waren die Bauten bei Memel, Pelzerhaken und Rixhöft. 
Dazu kommen die beiden Pegel bei Kahlberg und Cranz, welche bei der Auftragserteilung 
an die Deutsche Seewarte bereits von anderer Seite, aber ebenfalls unter fördernder Mitwir 
kung des Oberkommandos der Kriegsmarine, gebaut wurden. 
Die gestellte Aufgabe bedingte die Entwicklung ganz neuartiger Anlagen. In erster Linie 
mußten solide Bauwerke geschaffen werden zur Aufnahme derjenigen Geräteteile, welche in 
und mit dem steigenden und fallenden Wasser arbeiten, also der Schwimmer oder (bei Druck- 
luftpegeln) der Tauchglocken. Diese sogenannten Pegelbrunnen wuchsen sich entsprechend der 
Forderung, daß sie ..außerhalb der Strandlinien in der freien Ostsee“ stehen sollten, auf Grund 
der gemachten Erfahrungen allmählich zu recht beträchtlichen und kostspieligen Bauwerken 
aus. Dafür haben sie aber bisher auch allen Angriffen durch Seegang und Brandung, wandern 
Da rsserort 
Arkona 
Heringsdorf 
Groß Möllen 
Zoppot.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.