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Full text: 60, 1940

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Ausrüstung der Stationen und meteorologische Beobachtungstätigkeit. 
Die Stationen waren 1882 mit folgenden Instrumenten von der Deutschen Seewarte aus 
gerüstet worden: 
1 Ouecksilberbarometer (Ordner 4 ), 1 Maximumthermometer, in ganze Grade geteilt, 
1 Psychrometer-Paar, in Vs Grad geteilt, 1 Wassertherinometer, 
2 Weingeist-Thermometer, in halbe Grade geteilt, 1 Regenmesser Dr. Assmann’scher Konstruktion. 
1 Minimumthermometer, in ganze Grade geteilt, 
Sämtliche Instrumente wurden vor ihrer Absendung mit den Normalinstrumenten der 
Deutschen Seewarte verglichen. Die Instrumente waren anfangs ungünstig aufgestellt. So 
zeigte das Barometer im geheizten Becbaehterzimmer bei den vorkommenden großen Tem 
peraturschwankungen unabschätzbare Fehler. Erst als auf allen Stationen die Hg-Barometer 
in ungeheizten Räumen untergebracht waren, konnte bei der Temperaturkorrektion keinerlei 
Unsicherheit mehr entstehen. Große Schwierigkeiten ergaben sich ebenfalls bei der Aufstellung 
der Thermometer und den Messungen der Regen- und Schneemenge. Während des Winters 
waren die Außenmessungen oft nicht möglich, da wegen des Sturmes, der den Schneefall ge 
wöhnlich begleitete oder kurz danach einsetzte, die Wetterhütten oder Meßinstrumente iin 
Schnee vergraben wurden. 
Im Jahre 1892 wurden die Stationen Höffenthal, Zoar, Nain und Hebron mit neuen Instru- 
menten von der Deutschen 
Seewarte 
ausgerüstet. 
H o f i e n t h a 1 : 
Hebron: 
Stationsbarometer, Akt.-Ges. 4 , 
Nr. 577 
Stationsbarometer, 
Akt.-Ges„ 
Nr. 574 
Psychrothermometer. 
R. Fließ, 
Nr. 168b 
Psychrothermometer, 
R. Fueß, 
Nr. 169a 
Mi ihm um thermometer. 
R. Fueß, 
Nr. 2023 
Maximumthermometer, 
R. Fließ, 
Nr. 1811 
Zoar: 
Stationsbarometer, 
Psychrothermometer, 
(bis Januar 1899) 
Akt.-Ges., 
R. Fueß, 
Nr. 572 
Nr. 167b 
Maximumthermometer, 
(von Sept. 1899 bis 
Maximumthermometer, 
R. Fueß, 
Aug. 1900) 
R. Fueß, 
Nr. 3071 
Nr. 1974 
Nain: 
(vom Okt. 1901 bis Dcz. 1904) 
Stationsbarometer. 
R. Fueß, 
Nr. 733 
Minimum thermometer. 
R. Fueß, 
Nr. 45 
Psychrothermometer, 
R. Fueß. 
Nr. 21 
Maximumthermometer. 
R. Fueß, 
Nr. 3069 
Minimumthermometer, 
R. Fueß. 
Nr. 1834 
Mit diesen Instrumenten wurden von den Missionaren der evangelischen Brüder-Unität 
bis zum Weltkriege meteorologische Beobachtungen fortlaufend durchgeführt. Die Beob 
achtungen wurden der Deutschen Seewarte regelmäßig zugestellt und von dieser veröffentlicht. 
Die späteren Beobachtungen, die bis zum Oktober 1917 reichen, vernichtete 1922 leider ein 
großer Brand in Nain. Eine Fortführung der Beobachtungen war wegen der Abreise der deut 
schen Missionare aus Labrador während und nach dem Kriege unmöglich. 
Die Beobachtungsinstrumente wurden an die Deutsche Seewarte zurückgesandt, mit Aus 
nahme des Hg-Barometers, Akt.-Ges. Nr. 574, welches man dem englischen Missionar in Hebron 
übergab. 
Es wäre bedauerlich gewesen, wenn damit die für den Nordatlantik und das Polargebiet 
wichtigen Beobachtungen ihr Ende gefunden hätten. Daher trat die Deutsche Seewarte 1925 
an den in Nain weilenden Missionar von der Herrnhuter Bruder-Unität, Herrn Paul Hettasch. 
heran mit der Bitte, die meteorologischen Beobachtungen an der Küste Labradors wieder aut- 
zunehmen. Herr Hettasch sagte trotz Arbeitsüberlastung seine Unterstützung bereitwilligst zu. 
Vom Canadischen Meteorologischen Dienst erhielt er die erforderlichen Instrumente; diesem 
wurden dafür die Labradorbeobaehtungen zugänglich gemacht. 
Von Toronto erhielt Herr Hettasch folgende Instrumente: 
1 Ouecksilberbarometer, J. Green, Brocklyn (vermutlich Bauart Fortin), No. 5 850 
1 Trockenthermoineter, J. Hicks, London, No. 13 598 
1 Feuchtthermometer. J. Hicks, London, No. 13 597 
1 Maximumthermometer, Negretti & Zambra, London, No. 17 514 
1 Minimumthermometer. Negretti & Zambra, London, No. 13 132 
Die Deutsche Seewarte übersandte ihm Anweisungen zur Ausführung der Beobachtungen, 
Bücher und Vordrucke zur Eintragung der Beobachtungen. 
Mit den Beobachtungen wurde im Jahre 1927 wieder begonnen. Das Mißgeschick wollte 
es, daß bei einer Vergleichsmessung das Trockenthermometer zerbrach. An seiner Stelle wurde 
dann das Feuchtthermometer benutzt. Auch das Torontocr Hg-Barometer wies Schäden auf. 
Der Wert der Messungen wurde jedoch anfangs dadurch nicht herabgemindert. Erst bei einer 
weiteren Beschädigung haben die Messungen ab 1931 an Zuverlässigkeit verloren, sind aber 
keineswegs wertlos. 
4 Firma J. G. Oreiner juii., Berlin; später Greincr 6c Geißler; dann Akt.-Ges. vorm. Greiner & Geißler; 
1875 von R. Fließ, Berlin, übernommen.
	        
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