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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriuins. — 60. Band. Nr. 6/?.
nehmen, indem ihr anfangs nordwest-südöstlicher Verlauf später in einen westöstlichen übergeht. Auch eilt die 0°-
Isotherme der — 10°-Isotherme im Laufe des Tages stärker voraus, so daß der Abstand zwischen beiden wachst.
Die Alpen bilden bei kräftigen NO-KE zwar anfänglich ein Hindernis. Da sie aber kein
eigentliches qnergestelltes Sperrgebirge darstellen, vermag die Kaltluft sie zu
umfließen 50 ), und zwar von Osten her in die Poebene und durch das Rhonetal zum Golf von
Genua. Außerdem überflutet die Kaltluft, wenn sie mächtig genug ist, die Alpen durch clie
Paßlücken, wie es z. B. Hell mann (1931) beobachtet hat. Das Überschreiten der Alpen durch
die Kaltluft der NW-KE, die wesentlich mächtiger ist, kommt zwar häufiger vor und ist von
v. Ficker (1907) eingehend belegt worden, aber die KL erleidet dabei starke Veränderungen.
Beim Überschreiten bzw. Umfließen der Alpen bei Nordostluftströ
mungen im kalten Nordsektor einer Mittelmeerzyklone hat W. Peppier (1931 Ibj) folgende
Strömungsbilder aufgedeckt, die clie Alpen als Hindernis sehr deutlich hervortreten lassen (vgl.
Fig. 97—100). Danach kann das Strömungsbild bei einem über dem Golf von Genua befind-
Fig. 97. Umströmung der Alpen, Typ A,
nach W. P e p p 1 e г (1931 [bl).
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Fig. 99. Umströmung der Alpen, Typ C, Fig. 100. Umströmung der Alpen, Typ D,
nach W. Peppier (1951 [b]). nach W. P epp ler (1931 [b]).
liehen Tiefdruckkern im Alpenbereich sehr kompliziert sein. In allen Fällen treten Ablenkun
gen einer ursprünglich gegen den Alpenwall gerichteten Nordostströmung ein. Es kommt sogar
zu Divergenzen, wie bei Typ B und D (Fig. 98 und 100) über Oberbayern. Der Strömungsast
durch das Rhonetal sowie von Istrien über die Poebene ist in allen Fällen erkennbar, nur clie
Art und Weise, wie clie aus Nordosteu kommende Kaltluft mit dem Hindernis des Alpenwalles
fertig wird, ist bei den vier Typen verschieden.
50 ) Auch die Karpathen werden meist umflossen (vgl. B a c s ö , 1959).
