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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 6/7. 
Temperatur 
wir daraus audi allgemeine Zeige zu entnehmen. Auf Föhr brachten 
demnach lediglich Kontinentalluftmassen, indifferente, polarkontinente 
und polare Luftkörper Frosttemperaturen, und auch diese nur im 
Januar und Februar. Alle maritimen Luftmassen, auch die polaren 
Ursprungs, wiesen wesentlich über 0° liegende Temperaturen auf. Da 
Strahlungsfrost auf Föhr innerhalb maritimer Polarluft wegen der 
Insellage kaum vorkommt, beschränkt sich der Frost auf Luftmassen, 
die mit tiefen Advektivtemperaturen vom benachbarten Festland her- 
überkommen. Es ist begreiflich, daß in dieser Beziehung die rein 
kontinentalen Kaltluftmassen aus Mitteleuropa die extremsten Kälte 
grade bringen, denn sie haben den kürzesten Seeweg zuriickzulegcn. 
Polarkontinentale und polare Luftmassen werden durch die Ostsee und 
die dänischen Inselgewässer gemildert. Das heißt also, C-KE, die bei 
den nordfriesisdien Inseln mit SO-Winden eintreffen, und SO-KE sind 
kälter als NO- und Nsk-KE. Wie wir noch sehen werden, ist es in 
Ostdeutschland anders; dort besitzen NO-KE tiefere Temperaturen als 
C-KE, die oft mit Westwinden einhergehen. 
O. Meißner (1912, S. 182) hat einen anderen Weg 
eingeschlagen, um Mittelwerte für natürliche 
Perioden des Jahres zu bekommen. Er hat 16jährige 
Mittelwerte der wichtigsten meteorologischen Elemente 
für die kalten Perioden des Jahres errechnet. Nun decken 
sich zwar seine kalten Perioden, die er im großen und 
ganzen jahreszeitlich anordnet und nicht genetisch nach 
der Herkunft wie in unserem Falle, keineswegs mit den 
KE-Typen vorliegender Arbeit, aber insofern als bestimmte KE-Typen bevorzugt an der Her 
ausbildung charakteristischer Kälteperioden des Jahres beteiligt sind, vermögen wir auch 
daraus Anhaltspunkte für clen Temperaturgang unserer KE-Typen zu gewinnen, zumal 
Meißner auch die den einzelnen Kälteperioden eigentümliebe mittlere Windrichtung angibt. 
Bekanntlich ist die Windrichtung eines der Hauptkennzeichen für einen KE, kann also cum grano 
salis am ehesten die Brücke zwischen beiden Gesichtspunkten schlagen. Zunächst die Tabelle: 
Fig. 72. Jährlicher Gang der Temperatur 
innerhalb der Luftkörper an Strahlungs 
tagen in Wyk 1928/29. 
Übersicht über die Mittelwerte der kalten Perioden des Jahres (nach O. Meißner, 1912, S. 182) 
(16 jährige Mittelwerte) 
Bezeichnung 
der Periode 
Häufig 
keit 
Länge, 
Tage 
Temperat u 
Max. Mittel 
r 
Min. 
Bew. 
% 
Nieder 
schlag 
mm 
Wind 
1. Vorwinter 
4 
4 
— 0.6 
— 4.9 
— 8.5 
42 
E/SE 
± 1 
2. Frühwinter 
7 
10 
— 5.0 
— 7.7 
— 10.5 
70 
6* 
EINE 
± L9 
± i.O 
± 0.9 
± 1.0 
±4 
± 1.5 
3a. Mittwinter 
8 
7.1 
— 4.8 
— 8.8 
— 12.0 
22 
— 
SE/NE 
(klare Per.) 
± 1.8 
+ 0.7 
± 0.7 
+ 0.7 
±4 
3 b. Mittwinter 
5 
6.2 
— 3.5 
— 6.1 
— 10.1 
81 
11* 
SE/SW 
(trübe Per.) 
± 2.1 
+ 0.9 
± 1.2 
± 1.5 
±6 
±5 
4. Spätwinter 
n 
10 
— 1.7 
— 5.1 
— 8.2 
68 
9* 
NE/NW 
(Februar) 
± 1.8 
± 0.5 
± 0.6 
± 0.7 
i 5 
+ 3 
5. Spätwinter 
6 
8 
± 1.0 
— 2.9 
— 5.7 
65 
12* 
(E)/NW 
(März) 
± 2 
± 0.9 
± 0.6 
± 0.5 
±7 
6. Maikälte 
15 
7 
12.5 
8.2 
4.2 
— 
24# 
NE-W (SW) 
7. Kälte des 
16! 
8.1 
15.9 
12.1 
9.5 
80 
52|| 
SW— NW (NE) 
September 
± 0.7 
+ 0.3 
± 0.25 
± 0.5 
±2 
±5 
8. Kälte des 
8 
5.6 
+ 6.0 
4- 3.1 
+ 0.7 
84 
*2# 
SE-NE 
Oktober 
+ 0.6 
+ 0.7 
± 0.5 
+ 0.4 
+ 4 
+ 5
	        
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