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Full text: 60, 1940

Josef Marner: Die klimatischen Bedingungen für die Siedlung von Nordeuropäern in den Tropen. 
41 
07 ) Nr. 49f, S. 116. 
! ) Nr. 45. 
') a. a. O. S. 105. 
70 ) Nr. 45, S. 106. 
71 ) Nr. 49f, S. 118. 
(1000 m hoch) erläutern 67 ). Der Bericht greift einige Märztage des Jahres 1934 heraus, also eine Zeit, die in 
die Hauptregenperiode fällt: „Der Witterungsverlauf zeigte Anfang März schon den Charakter der Trocken 
zeit und des schönen Wetters. Bei vorherrschenden Ostwinden war der Himmel morgens und abends klar. 
Über Tage zeigten sich Cu-Wolken, und das Maximum der Himmelsbedeckung betrug 3. Schon in den 
ersten Vormittagsstunden war die Einstrahlung groß; die nächtliche Abkühlung ging bis 16°. Bei südlichen 
Winden zeigte sich vom 4. bis 5. März 193A stärkere Bewölkung und Hemmung der Ausstrahlung. Der 
Temperaturverlauf vom i. bis 5. März 193A war folgender: 
Uhrzeit 
8 Ü° 
10 00 
12°o 
l 5 °o 
| 
16 ao ' 20 00 
i 
^30 
0 c 
20 
27.5 
31 
32 
1 
32 20 
io 
Für das Hochland der Riesenkrater im Norden können noch einige Bemerkungen auf Grund der Mit 
teilungen von Troll und W i e n 68 ) angefügt werden. Die Niederschläge sind an den Hängen größer, selbst 
auf dem Kraterboden des Ngorongoro in 2200 m Höhe hat man im vierjährigen Mittel noch 564 mm Nieder 
schlag gemessen. Die immerhin nur geringe Regenmenge in diesen Höhen wird durch reichlichen Tau und 
Nebel nachts und morgens zum Teil ausgeglichen. Der Nebel ist an den Hängen eine fast alltägliche Er 
scheinung, so daß dort die Steppe durch Nebelwald abgelöst wird. Vom 30. März 1934 heißt es 66 ): „Morgens 
liegt am Oldeani dichter Nebel, der sich langsam hebt. Er ist heute ,ziemlich trocken‘ (Aspirations 
psychrometer mißt 95 % relative Feuchte) ohne Nieseln und ist am Berghang anstoßend in einer Höhe von 
etwa 1500 m am Morgen als Nebelmeer ausgebreitet. Er steigt langsam. Auf der Pflanzung, die am Hang 
in etwa 1720 m Höhe liegt, ist er gegen 9 Uhr angekommen, hat sich weiter gehoben, gegen 11 Uhr geteilt 
und gegen Mittag vollständig aufgelöst, so daß bei einer Cu-Bedeckung von 2—4 und schwachem Ostwind 
wieder klares Sommerwetter vorherrscht.“ 
Die größte Nebelhäufigkeit tritt im Anschluß an die große Regenzeit auf; vor der kleinen Regenzeit 
nehmen die Nebel ab. Nur im Oktober und November ist mehr als die Hälfte der Tage des Monats als 
sonnig zu bezeichnen. Die Strahlung wird durch die Nebel stark gemindert. Nach einem am oberen Oldeani 
von Wien aufgenommenen Aktinogramm beträgt die Einstrahlung im sichtbaren Spektrum (Sonnen- und 
Himmelsstrahlung) bei Nebel nur 0,47 g cal (pro cm 2 und min.), ohne Nebel 1,42 g cal 70 ). 
Es sei noch ein Beispiel für den täglichen Gang der Temperatur und Feuchte im Oldeani-Gebiet gegeben 71 ). 
Die Beobachtungen wurden am Südhang des Oldeani am unteren Rand des Nebelwaldes auf den jungen 
deutschen Pflanzungen ausgeführt. 
31. 
März 1934 
1. April 1934 
Uhrzeit 
6 30 goo 
UM 
13 r>0 
14°° 
l 5 3fl 
16 40 
19°o 
23 30 
]00 
1 »O 
13°o 
14°° 
20 00 
Terap. 0 C 
14.0 16.0 
27.8 
25.8 
28.5 
25.1 
25.1 
21.0 
19.0 
15.0 
15.5 
29.0 
31.0 
19.0 
Feuchte % 
— — 
53 
41 
— 
38 
44 
44 
54 
— 
96 
j — 
— 
— 
Zusammenfassung. 
Das ganze abflußlose Gebiet im Norden Deutsch-Ostafrikas zeichnet sich durch große Trockenheit aus, 
die an Ostabhängen jedoch durch häufige Nebel gemildert ist. Verbunden mit dem geringen Niederschlag ist 
eine große tägliche Temperaturschwankung. Oberhalb 1400 m Höhe sind die Gebiete durchaus geeignet für 
den längeren Aufenthalt von Nordeuropäern, aber auch in geringeren Höhen ist das Klima noch in den 
meisten Monaten gesund. Die großen täglichen Temperaturschwankungen spielen dabei für das Wohlbefinden 
des Europäers eine wichtige Rolle.
	        
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