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Full text: 60, 1940

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Bd. Nr. 1. 
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Lagen muß das Vorwiegen der Schwüle und das öftere Fehlen der nächtlichen Abkühlung die Gesundheit 
des Europäers beeinträchtigen. Die höheren Lagen dagegen sind durchaus gesund, vor allem in den westlichen 
Teilen, wo im Regenschatten keine übermäßige, unangenehm wirkende Feuchte auftritt. 
5. Usambara-Pare mit Pangani-Senke. 
(Klima-Tabellen 14—16, Seite 59 und 60; Klimagramme 12—14, Tafeln 2 und 3.) 
Von allen Seiten erhebt sich Usambara steil, bis zu beträchtlichen Höhen ansteigend, aus dem um 
gebenden Lande, so daß es berechtigt ist, es als eine besondere Landschaft des Randgehirges zu betrachten. 
Die große Erhebung hat klimatische Besonderheiten zur Folge, unter denen vor allem der Gegensatj zwischen 
den nördlichen und südlichen Hängen hervorzuheben ist als Wirkung der morphologischen Gegebenheiten 
auf die klimatischen Einflüsse der Nordost- und Südostwinde. Klimabedingt sind ferner die Höhenlage und 
der Grad der Kontinentalität. 
Aus Ost-Usambara liegen gute Beobachtungen von Amani (920 m hoch) vor. In den gemäßigten Tempera 
turen spiegelt sich die Höhenlage von über 900 in wieder, und im Februar, März finden wir das höchste monatliche 
Tagesmittel. Juli und August sind die kühlsten Monate. Wesentlich sind die Unterschiede der Temperaturmittel 
der einzelnen Monate nicht. Die jährliche Schwankung beträgt nur 4,5°, die tägliche periodische Schwankung 
nur 6—7°. Die Tabelle der mittleren täglichen unperiodischen Schwankungen (Seite 59) zeigt, daß der 
Monat Juli die kleinste Temperaturschwankung und Februar die größte besitzt. Die Unterschiede der täg 
lichen Schwankungen sind aber gegenüber denen des Südens der Kolonie gering. Wie im nordöstlichen 
Küstengebiet ist auch hier die tägliche Schwankung in allen Monaten sehr gleichmäßig. 
Für alle nach Süden gerichteten Hänge Usambaras ist in der heißen Zeit der Nordost-Monsun ein 
trockener Fallwind. Er verringert die Bewölkung, erhöht die Trockenheit und tägliche Temperatur 
schwankung. Im Juli, wenn der Südostpassat sich voll auswirkt, finden wir dagegen besonders starke Be 
wölkung und reichlichen Niederschlag. 
Die Temperatur-Wetterhaftigkeit beträgt 4,9° im Jahresmittel. Sie unterscheidet sich damit wenig von 
der der küstennahen Stationen. 
Das Klimagramm von Amani veranschaulicht das bisher Gesagte. Juni bis September liegen im Behag 
lichkeitsbereich, alle übrigen Monate in der Schwülezone. Das Klimagramm ist wenig auseinandergezogen 
und liegt nahezu im Grenzgebiet von Schwüle und Behaglichkeit. Die Abkühlungsgrößen übersteigen den 
Wert 10 in allen Monaten trotj der auffallend geringen Windgeschwindigkeiten. Das ganze Jahr über herrscht 
demnach Schonungsklima. 
Im Süden von West-Usambara findet man ähnliche klimatische Verhältnisse wie in Ost-Usambara. Er 
hebliche Abweichungen weist aber der nördliche Teil von West-Usambara auf. Zur Erläuterung dienen die 
Beobachtungen der landwirtschaftlichen Station Kwai in 1610m Höhe. Hier spielt der Gegensatj zwischen 
den winterlichen südlichen und den sommerlichen nordöstlichen Winden in seinen Auswirkungen eine größere 
Rolle als in tieferen Lagen. Das zeigt folgende Übersicht 11 hinsichtlich der mittleren unperiodischen 
T emperaturschwankungen: 
Übersicht 11. 
Tägliche unperiodische Temperatur-Schwankungen in Kwai. 
Monat 
mittlere 
größte 
kleinste 
Monat 
1 
mittlere 
größte 
kleinste 
1898 
! 
1899 
Juli 
6.0° 
10.9° 
1.5° 
Januar 
11.8° 
17.8° 
7.6° 
August 
7.2 
11.1 
3.4 
Februar 
14.0 
18.6 
10.1 
September 
11.1 
19.4 
5.4 
März 
12.3 
17.5 
5.6 
Oktober 
14.1 
20.2 
8.1 
April 
9.6 
13.9 
4.7 
November 
13.8 
18.7 
9.4 
Mai 
4.3 
8.8 
1.7 
Dezember 
11.6 
16.1 
6.6 
Juni 
6.4 
9.4 
3.3
	        
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