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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 6/T.
trennten Behandlung der Kälteeinbrüche veranlaßte. sondern der Zwang zu einer stofflichen
Begrenzung. Dieser Zwang ergibt sich daraus, daß zum Verständnis der räumlichen Auswertung
systematische Definitionen über den geographischen Begriff eines Kaltlufteinbruches verhältnis
mäßig ausführlich voraus geschickt werden müssen, daß schließlich als Hauptarbeit eine Statistik
dieser definierten Kaltlufteinbrüche aus dem Wetterkartenmaterial neu aufgestellt werden
mußte; auf diesen beiden grundlegenden Kapiteln kann erst die räumliche Synthese, das eigent
liche Ziel der Untersuchung, fußen.
Die Untersuchung bewegt sich notwendigerweise in clen Gedankengängen der Luftkörper
klimatologie und geht insofern sogar etwas über sie hinaus, als hier betont nur von Vorgängen
die Rede ist, nicht dagegen von Zuständen. Es ist daher notwendig, insbesondere auch der
Nähe der sich mit der Geographie hier stofflich berührenden Meteorologie wegen, in ein
leitenden Abschnitten die methodische Grundlage zu erörtern, bevor der eigentliche Stoff zur
Behandlung kommt. Es liegt mir fern, meinen Beitrag in dieser Hinsicht als etwas unbedingt
Neues aufgefaßt zu wissen, wenn auch der Gegenstand geographisch betrachtet seine eigene
Methode erfordert, zu der es bisher nur verstreut wirkliche geographische Beiträge gegeben
hat. Diese Methode aber lehnt sidi eng an Gedanken an, die der Altmeister der Klimatologie.
Wladimir Koppen, bereits im Jahre 1874 ausgesprochen hat: es sei zugleidi ein Dank an
ihn, wenn wir heute im Zeitalter moderner luftmassenmäßiger Betrachtungsweise in der Klima
tologie nach wie vor auf seinen Anregungen weiterbauen dürfen. Aber dies führt bereits hin
über in das methodische Kapitel.
Der Deutsdien Seewarte schulde ich größten Dank dafür, daß trotz erschwerter äußerer
Umstände und des erheblichen Umfanges audr diese Arbeit wieder im „Archiv” erscheinen
kann. Zahlreichen Wissenschaftlern bin ich ferner zu besonderem Dank verbunden, die mir
durch Hinweise, Ratschläge, Meinungs- und Schriftenaustausch behilflich waren: ich nenne vor
allem Prof. Dr. G. Castens, Dr. H. F 1 o h n , Dr. J. Georgi, Prof. Dr. Dr. h. c. H. L a u -
tensach — der nicht allein mit Rat und Tat an der Arbeit Anteil genommen, sondern mir
auch dienstlich die ungestörte Fertigstellung sehr erleiditert hat — sowie Staatsmeteorologe
H. Petersen (Kopenhagen) und Prof. Dr. A. Schmau fi. In der Bereitstellung von Material
und Literatur haben mich in dankenswerter Weise unterstützt die Bibliothek der Deutschen
Seewarte und des Reidiswetterdienstes sowie die Bücherei des Meteorologischen Instituts der
Techn. Hochschule Karlsruhe. Das Manuskript wurde im Juli 1940 druckfertig abgeschlossen.
Geogr. Institut der Universität Greifswald.
J. B l ü t h g e n.