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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. —• 60. Bd. Nr. 1. 
Die Abkühlungsgrößen von Lindi sind in fünf Monaten größer als 10. Wie in Daressalam haben also, 
nach der Einteilung von Conrad, eine Reihe von Monaten Schonungsklima, die anderen Über- 
hitpmgsklima. Die ersten wären wohl für den Aufenthalt von Nordeuropäern als günstig zu bezeichnen, die 
letjten dagegen für den Weißen als unangenehm. 
Höhenlage. 
Aufschlußreich wäre eine Untersuchung der Verhältnisse im Binnenland der südlichen Küste, das gerade 
nach Süden an Breite immer mehr zunimmt. Aber es fehlt leider an Stationen mit vollständigen Beobachtungs- 
reihen. Von Kibata in 100m Höhe, im Bezirk Kilwa, sind Temperaturbeobachtungen eines Jahres (1909) 
veröffentlicht. Soweit diese Angaben (Übersicht 7) zum Vergleich Herangezogen werden können, läßt sich 
ein geringes Sinken der Temperaturen feststellen. 
Übersicht 7 : Kibata. 
I 
! iv 
V 
VI 
VII 
VIII 
1 
r ix 
X 
XI 
t 
24.1° 
23.0° 
22.5° 
21.5° 
21.5° 
21.3° 
22.1° 
22.9° 
24.1° 
T 
27.3 
25.5 
25.5 
25.1 
25.3 
24.8 
25.4 
26.3 
28.0 
% 
20.9 
20.4 
19.6 
18.0 
17.6 
17.8 
18.7 
19.4 
20.3 
A l 
6.4 
5.1 
5.9 
7.1 
7.7 
7.0 
i 6.7 
6.9 
7.7 
Die Mitteltemperaturen von Ulanga (300m Höhe) zeigen ein ähnliches Verhalten. Das Klimagramm 
von Ulanga, soweit es sich auf Grund der Beobachtungen aus den Jahren 1894/95 entwerfen läßt, zeigt, daß 
nicht mehr alle Monate in die Schwülezone fallen. Juni und Juli liegen jenseits der Schwülegrenze im be 
ginnenden Behaglichkeitsbereich. Bei 300 m Höhe könnte man also wohl von einer gegenüber der Küste 
etwas erhöhten Gunstkomponente des Klimas für den Europäer sprechen. 
Das Sinken der Temperaturen, vor allem der Nachttemperaturen und der Minuna, macht sich noch 
stärker in L i w a 1 e (510 m Höhe) bemerkbar. Die mittlere tägliche Abkühlungsgröße ist in 6 Monaten 
größer als 10. 
Schließlich sind von M a h e n g e (1030 m Höhe) noch einige Angaben vorhanden. Die Mitteltemperaturen 
der einzelnen Monate 1911 erreichten nicht mehr 23° und sanken bis 17,7°. Allerdings ist die Feuchte be 
trächtlich hoch, wie auch alle Inselberge des Küstentieflandes höhere Niederschläge haben. Die Abkühlungs 
größen aller Monate sind um 7 und 14 Uhr größer als 10. In diesen Höhen wäre demgemäß bei Berück 
sichtigung der abkühlenden Wirkung des Windes das ganze Jahr ein für den Europäer zuträgliches Klima 
zu erwarten, zumal der Wechsel von Regen- und Trockenzeit ausgeprägt ist. 
Die Feuchteverhältnisse von Mahenge mögen durch Angaben aus dem Jahre 1911 (Übersicht 8) noch 
besonders gekennzeichnet werden: 
Übersicht 8: Mahenge. 
Monat 
Zahl der 
Tage mit 
Nebel 
W 
7h 14h 
r 
mm 
i. 
21 
9.4 
6.9 
294 
ii. 
22 
9.2 
7.0 
185 
in. 
17 
7.0 
6.3 
393 
IV. 
17 
8.4 
7.6 
385 
V. 
17 
7.5 
7.0 
119 
VI. 
6 
5.5 
6.0 
1 
VII. 
7 
5.8 
5.9 
33 
VIII. 
18 
7.0 
6.6 
13 
IX. 
22 
7.5 
5.8 
14 
X. 
29 
8.5 
5.2 
17 
XI. 
28 
8.6 
4.9 
65 
XII. 
22 
8.9 
5.2 
184
	        
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