Walter Kups: Niederschlagsverhältnisse und Ursache der Niederschlagsverteilung im Weichselmündungsgebiet 19
die Dekaden-Summen von Neufahrwasser erkennen lassen, ist im Zeitraum 1921—1930 eine Besonders weite
Verschiebung dieser Linie nach Süden festzustellen.
Bei den Stationen im 200-m-Niveau, von denen einige in einem besonderen Absatz in Tab. VI zusammen
gestellt worden sind, ist der Sommerniederschlag geringer als bei den auf demselben Breitenkreis gelegenen
Stationen der Niederung; der Winteranteil dagegen ist größer. Es bestätigt sich bereits an diesem geringen
Höhenunterschied die häufig im Gebirge gemachte Feststellung, daß der Prozentanteil der Wintermonate mit
der Höhe wächst. Wäre z. B. Karthaus keine Station des Pommerschen Höhenrückens, sondern läge in der
Niederung, so müßte es, mit einem Sommeranteil von 31%, einem Winteranteil von 22% und der nach Henze
berechneten Differenz der relativen Monatssummen August—-September—Oktober minus Mai—Juni—Juli
von +2,1, noch ein erhebliches Stück nördlicher liegen als die nördlichste Station des Gebietes Heia. Die
Bemerkung von Beelitz: „Gewöhnlich wirkt eine Erhebung wie eine lokale Verschiebung polwärts“ (1, 58)
findet also auch bei diesem geringen Höhenunterschied ihre Bestätigung.
Tabelle VI.
Zusammenstellung einiger ausgewählter Stationen und ihrer Daten.
Es bedeutet:
= die geographische Breite in Grad und Minuten
a — die geographische Länge ö. Gr. in Grad und Minuten
h = die Höhe über dem Meere in Meter
Fr = die Niederschlagssumme der Monate März, April, Mai in % der Jahressumme
So — die Niederschlagssumme der Monate Juni, Juli, August in % der Jahressumme
He = die Nicderschlagssumme der Monate Sept., Okt., Nov. in % der Jahressumme '
Wi = die Nicderschlagssumme der Monate Dez., Jan., Febr. in % der Jahressumme
d = die Differenz der extremen Monatssummen in % der Jahressumme
MJJ = die Niederschlagssumme der Monate Mai, Juni, Juli in % der Jahressumme
ASO — die Niederschlagssumme der Monate Aug., Sept., Okt. in % der Jahressumme
D = Differenz ASO minus MJJ
D 1 = Differenz He minus Fr
V
\
h
Fr
So
He
Wi
d
MJJ
ASO
D
D l
11
Heia (Hel) . . . .
54 36
18 48
5
20
35
27
18
7,9
30,4
32,4
+2,0
7
26
Rahmel, Adlig . . .
54 35
18 24
17
20
33
28
19
6,0
29,9
30,9
+ 1,0
8
23
Neukrug
54 26
19 37
6
19
34
29
17
7,4
29,3
33,4
+4,1
10
21
Neufahrwasser . .
54 24
18 40
3
21
35
27
17
7,4
31,9
31,2
-0,7
6
13
Kahlberg . . . .
54 23
19 26
2
18
35
28
18
8,0
29,4
33,4
+4,0
10
3
Danzig-Kämpe . ,
54 21
18 40
2
21
36
26
17
8,4
33,2
30,1
-3,1
5
30
Steegen
54 20
19 08
11
19
36
27
17
8,1
31,7
32,0
+0,3
8
12
Herzberg
54 16
18 49
5
20
37
26
16
8,2
32,9
31,3
-1,6
6
31
Tiegenhof . . . .
54 13
19 07
2
20
37
26
16
7,6
32,6
30,9
-1,7
6
9
Ellerwald
54 10
19 20
0
20
38
27
15
9,4
33,9
32,1
-1,6
7
15
Klein Malsau . . .
54 05
18 39
90
22
38
25
15
9,7
34,7
30,5
-4,2
3
6
Dirschau (Tczew) . .
54 05
18 48
28
22
38
24
16
9,2
34,0
30,2
-3,8
2
18
Marienburg . .
54 02
19 02
12
21
38
25
16
8,5
33,4
31,0
-2.4
4
17
Lichtfelde . . . .
54 02
19 19
7
21
39
24
15
8,8
34,6
31,4
—3,2
3
19
Mewe
53 50
18 50
35
22
39
23
16
9.0
35,4
28,4
-7,0
1
5
Dietrichsdorf . .
53 49
19 03
75
22
40
24
15
10,2
36,0
30,0
—6,0
2
16
Kölln
54 27
18 21
162
21
33
27
19
6,6
29,3
31,7
+2,4
6
14
Karthaus (Kartuzy)
54 20
18 12
218
20
31
27
22
5,9
27,9
30,0
+2.1
7
29
Stangenwalde , .
54 15
18 23
230
21
32
25
21
4,7
29,8
27,9
-1.9
4
28
Schönberg . . .
54 13
18 08
276
21
34
27
18
7,7
31,3
30,8
-0,5
6
33
Trunz
54 13
19 33
173
20
33
27
20
6,5
27,7
30,5
+ 2,8
7
22
Neu Fietz . . .
54 08
18 21
177
20
37
24
20
7,8
31,7
28,8
-2.9
4
Die Untersuchung über den Eintritt des Monatsmaximums führt zu dem Ergebnis, daß das unterste
Weichselgebiet als Übergangsgebiet zu gelten hat. Während im Südwesten der Juli als Monat des größten