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Full text: 60, 1940

Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Bd. Nr. 1. 
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Vom Rufiji (Mohoro) ab südwärts tritt die Trockenzeit noch ausgesprochener als im nördlichen 
Küstengebiet von Juni bis Oktober in Erscheinung; die Regenzeit von November bis Mai (abgesehen von 
einer kleinen Pause im Februar) bildet fast eine geschlossene Regenperiode. Mohoro stellt schon den Über 
gang zum Klimatypus des südlichen Teiles der Kolonie dar. Die Durchschnittstemperaturen der einzelnen 
Monate sind denen von Daressalam ähnlich, aber die Mittagstemperaturen und die Maxima liegen höher, die 
Abendtemperaturen tiefer als in Daressalam. Die täglichen Schwankungen sind dementsprechend größer. 
Man beachte vor allem die unperiodische Schwankung in den Monaten Juli bis Oktober (Tabelle 4). Mehr 
als in Daressalam und vor allem in Tanga steckt in diesen Schwankungen eine gewisse, wenn auch geringe 
thermische Gunstkomponente des Klimas. 
Temperatur-Wetterhaftigkeit. 
%r.F. 
Die Temperatur-Wetterhaftigkeit der Stationen Tanga, Daressalam und Mohoro nimmt von Süden nach 
Norden ab. (Jahresmittel von A t w in Mohoro 4,5°, Daressalam 4,3°, Tanga 3,9°.) Zum Vergleich diene 
Hamburg mit 11,1°. Das zeigt also, daß .die Veränderlichkeit des Wetters in Tanga am geringsten ist und von 
dort nach Süden zunimmt. Aber das ganze Gebiet besitjt 
im Vergleich zu Hamburg die typische „Wetterlosigkeit“ 
der Tropen. 
Das Zusammenwirken von 
Temperatur und Feuchte. 
(Schwüle und Abkühlungsgröße.) 
Die relative Feuchte ist in den Regenzeiten natürlich 
am größten. Sie erreicht ihr Maximum in Tanga von April 
bis Mai und von November bis Januar, in Daressalam im 
Dezember und von März bis Mai, in Mohoro von Februar 
bis April. In diesen Monaten haben die ihnen entsprechen 
den Teile der Klimagramme im Schwülebereich den größten 
Abstand 
von der Schwülegrenze. 
Gleiches gilt, nunmehr 
75 
30 
°C. 
20 ZS 
Figur 8. 
Daressalam. Tagesgaug der Kombination „Tempera 
tur-Feuchte“ im Januar und Juli. (Die Zahlen geben 
die Uhrzeiten [MOZ] an.) 
temperaturbedingt, auch für die heißesten Monate. (Klima- 
grainme 1—3, Tafel 1.) 
Alle Monate liegen — kurz gesagt — in der Schwüle 
zone. Im Klimagramm von Tanga liegen sie nahe beiein 
ander, während ihre Streuung in Mohoro am größten ist. 
Auch darin zeigt sich, daß im Norden der Kolonie der 
Jahresverlauf des Klimas am gleichmäßigsten ist. 
Ich möchte hier auf die Darstellung des täglichen 
Ganges der Schwüle in Daressalam im kühlsten und 
heißesten Monat verweisen. Man sieht, daß die Mittelwerte 
nie, seihst zur Nachtzeit nicht, aus dem Schwülebereich 
heraustreten (Figur 8). 
Es darf bei den hier erörterten Darstellungen nicht 
übersehen werden, daß ihnen die Annahme unbewegter 
Luft zugrunde liegt. Anders liegen die Verhältnisse, wenn 
die Wirkung des Windes berücksichtigt wird. Die ab 
kühlende Wirkung des Windes drückt sich in der Ab 
kühlungsgröße aus. Diese liefert daher genauere Angaben 
über die subjektive Wärmeempfindung des Nordeuropäers 
im Untersuchungsgebiet.
	        
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