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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 3/4.
a) Das nördliche Gebiet.
Thermopluviometrische Stationen: Coli de Foix, Monzón, Sosa.
Im Jahresdurchschnitt empfangen diese Stationen etwas über 400 mm Niederschlag. Zwei Regenzeiten,
Frühjahr und Herbst, und zwei Trockenperioden, Sommer und Winter, lassen sieh deutlich unterscheiden.
Bei Monzón und Sosa sind die Herbstregen ergiebiger, hei Coli de Foix fällt der meiste Regen im Frühjahr.
Aber einheitlich ist hei allen drei Stationen der Mai der regenreichste Monat des ganzen Jahres. In der jähr
lichen Verteilung des Niederschlages ist also hei Monzón und Sosa eine Annäherung an den Binnentyp B
(Coli de Foix) festzustellen. In 5 Monaten bleibt die Niederschlagsmenge schon unter 30 mm, und Juli
sowie Januar können intensiv trocken sein. Niederschlag fällt etwa noch an 60—70 Tagen, und mit Schnee
fall hat man an etwa I—2 Tagen zti rechnen.
Die mittleren Jahrestemperaturen liegen im nördlichen Gebiet zwischen 13 und 14°. Im Vergleich zum
Küstensaum sind die Januarmittel sehr niedrig, 3.5 bis 4.5°. Die Augustmittel steigen etwa bis 24° an. Die
Jahresamplitude beträgt 20° und die Kontinentalität 32. Beide Werte werden aber noch von denen des
südlichen Gebietes übertroffen.
b) Das südliche Gebiet.
Thermopluviometrische Stationen: Fraga, Juneda, Lérida.
Bei diesen Stationen ist die mittlere Jahrestemperatur etwa die gleiche wie hei den nördlichen Be-
ohachtungsorten. Ähnlich verhält es sich mit dem Januarmittel. Die mittleren Augusttemperaturen liegen
um etwa I o höher, hei ca. 25°. Deswegen erfahren die Jahresampliludei und die thermische Kontinentalität
eine Steigerung: bei Juneda sind beide Werte die maximalsten des gesamten Gebietes. Die jährlichen
Amplituden betragen für:
Juneda im Januar 5.8°, im August 10.4°
Columbretes „ „ 3.1°, „ „ 5.2°
Die größeren Schwankungen entfallen auf die kontinentale Station. Dabei ist zu bedenken, daß die tägliche
Januaramplitude in Juneda relativ klein bleibt, weil die Januartemperalur im Beekengebiet im allgemeinen
sehr niedrig ist wegen der Ansammlung kalter, stagnierender Luftmassen. Auf den Columbreten sind die
Januartemperaturen wegen der maritimen Lage immer reichlich hoch, und im August mildert die kühle See
luft die Hiße. Beim kontinentalen Juneda ist die tägliche Augustamplitude doppelt so groß wie bei der
Inselstation. Die Einstrahlung läßt am Tage sehr hohe Temperaturen entstehen, die in der Nacht infolge der
Ausstrahlung wieder erheblich sinken. „In den von vielen Kanälen durchzogenen Llanos del Urgel sind die
Winter feucht und kalt, und sie bringen viel Nebel. Im Sommer dagegen ist die Hitje dort sehr groß“
(17, 224).
Die Niederschlagsmenge ist bei dieser südlichen Stationsgruppe die kleinste des gesamten festländischen
Gebietes, sie bleibt weit unter 400 mm im Jahresmittel. Die Niederschlagsverteilung entspricht etwa der des
Binnentyps B. Von den beiden Regenzeiten überwiegt die des Herbstes, aber im Mai können wir schon den
regenreichsten Monat des Jahres feststellen. Die Niederschlagsarmut äußert sich bereits in sieben Trocken
monaten, und zum Teil sind Januar und August oder beide Hochsommermonate intensiv trocken. Die
Niederschlagstage betragen etwa 60 im Jahresmittel. Die große Zahl von 99 Niederschlagstagen in Juneda
ist durch die kurze, nur dreijährige Beobachtungsspanne verursacht. Schneefall wird an ein bis zwei Tagen
beobachtet.
Im Hochsommer und Hochwinter macht sich im Ebrobecken der Einfluß des peninsularen Aktions
zentrums sehr stark bemerkbar. Im Frühjahr und Herbst jedoch fehlt derselbe (Lautensach: 71,450). Aus
den Angaben der Regenwinde läßt sich im Frühjahr ein Eingreifen nordatlantischer Zyklonen an westlichen
Winden erkennen. Im Herbst gerät auch das Becken unter den Einfluß des Balearentiefs. Die östlichen
Winde geben aber schon den größten Teil ihrer Feuchtigkeit am Wall der Randgebirge ab, und so erklärt
sich die auffallende Abnahme des Niederschlages im Lee des Randgebirges.