Johanna Wr ob el: D as Klima von Katalonien und der Provinz Castellón auf Grund der spanischen Wetterbeobachtungen usw. 57
der Dezember trocken, und der Januar sogar intensiv trocken. Das Anwachsen zum Teilmaximum des
Februar vollzieht sich ähnlich unvermittelt wie die Niederschlagszunahme vom August zum September. Da
das winterliche Hoch über dem Innern der Halbinsel im Februar nicht mehr sehr stabil ist, hört der terrale
Einfluß im mediterranen Küstenbereich fast auf, und dieses kommt jetjt wieder mehr unter die Einwirkung
von Tiefdruckgebieten. Die mediterranen Randgebiete erhalten natürlich in erster Linie von Mittelmeer-
winden Niederschlag. Die Küste, und besonders das südlichste Küstenstück, ist im Februar viel wärmer
als das Innere, und die Luftauflockerung ist der zyklonalen Tätigkeit förderlich. Die Kraft des Balearentiefs
wird durch Zuwanderung von nordatlantischen und Gibraltarzyklonen verstärkt. Wenn letztere besonders
zahlreich sind, wie z. B. im Februar 1924, dann erhält das südliche Gebiet große Niederschlagsmengen. Die
jährliche Anzahl der Niederschlagstage sinkt in diesem Gebiet bereits unter 50. Der Schneefall gehört hier
zu den seltenen Erscheinungen.
In Castellón I beträgt die mittlere Jahrestemperatur 16.8 2 . Sie ist also höher als an der Küste von
Tarragona und Barcelona, aber sie bleibt immer noch niedriger als bei Bagur I. Auch in der Jahresamplitude
und im Grad der Kontinentalität übertrifft Castellón Bagur. An den absoluten Minima sehen wir, daß das
südliche Küstengebiet stärker kontinental beeinflußt wird als das Teilgebiet Bagur—Badalona. Die kalten
Winde aus dem Innern wehen durch die NW—SE gerichteten Täler, wie z. B. durch das des Mijares ins
litorale Gebiet.
7. Die Inselstation Columbretes.
Thermopluviometrisehe Station: Columbretes.
Die Felseninseln der Columbreten erhalten viel weniger Niederschlag im Jahresmittel als das Küsten
gebiet von Castellón (ca. 252 mm). Sie übertreffen mit ihrer Niederschlagsarmut noch die Stationen des öst
lichen Ebrobreckens. Die meisten Regenfälle gehen im Herbst nieder, wenn die Tätigkeit des Balearentiefs
am stärksten ist. In den drei Herbstmonaten steigt die Niederschlagsmenge über 30 mm an. Alle anderen
Monate bleiben darunter, und Februar, April und Mai sind neben Juli und August noch intensiv trocken.
Diese Trockenheit von Frühjahr und Sommer hat ihren Grund darin, daß im Frühjahr der Luftdruck über
dem westlichen Mittelmeerbecken immer mehr steigt und im Sommer hier am höchsten vom ganzen Jahr ist.
Außerdem fällt die Möglichkeit des Steigungsregens bei den Columbreten weg.
Aus allen Temperaturwerten, der Jahresmitteltemperatur, den jährlichen und täglichen Temperatur
amplituden und dem Werte der thermischen Kontinentalität geht der ausgleichende Einfluß der maritimen
Lage eindeutig hervor.
C. Die Binnenprovinzen.
Unter diesen Klimaprovinzen verstehen wir das Bereich des östlichen Ebrobreckens und die Gebiete
um Riner, Manresa und Vieh. Wir wollen uns zunächst mit den Klimaprovinzen des Ebrobeckens befassen.
1. Die östliche Beckenprovinz.
Aus der Arbeit von R. Schmitt übernehme ich für dieses Gebiet die Bezeichnung „östliche Becken
provinz“. Zu den von Schmitt verwendeten Stationen Fraga, Sosa und Monzón kommen vom katalanischen
Gebiet noch die Beobachtungsorte Coli de Foix, Juneda und Lérida hinzu. Diese östliche Beckenprovinz grenzt
im Westen an die zentrale Beckenprovinz Aragoniens, im Norden an die nordwestliche Gebirgsprovinz und an die
Gebirgsprovinz der Noguera Pallaresa und des Segre. Im Osten stößt sie an die Klimaprovinz der Hochlandregio-
von Manresa, Riner und Vieh und an die Randgebirgsprovinz und im SW hat sie schließlich die südöstliche
Randprovinz Aragoniens als Nachbarn. Für diese Provinz sind sehr kleine jährliche Niederschlagsmengen
charakteristisch. Nur selten überschreiten sie 400 mm im Jahresmittel. Die Temperaturen sind im Sommer
wie im Winter extrem. In der Größe der Temp erat Lire eh wankungen und im Kontinentalitätsgrad übertrifft
diese Provinz alle anderen. Wie Schmitt möchte auch ich diese Provinz in zwei Teilgebiete gliedern, in ein
nördliches und ein südliches Bereich.