Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 3/4.
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4. Das Küstengebiet von Villanueva bis zum Ebro delta.
Vollstationen: Tarragona, Réus. Therniopluviometrische Station: Valls.
Die jährliche Verteilung des Niederschlages paßt sich dem Typ Kj an, die Herbstregen überwiegen.
Im reduzierten Niederschlagsmittel bleibt der Niederschlag in 2—3 Monaten unter 30 mm. Im Juli oder
August werden sogar nicht einmal mehr 15 mm erreicht. Da der Juni aber noch relativ große Regenmengen
empfängt, ist die winterliche Trockenheit noch etwas stärker als die des Sommers, in dem wenigstens noch
Gewitterregen fallen können. Die Angaben der Resúmenes über die Regenwinde von Tarragona bestätigen
die Annahme, daß im Herbst das mediterrane Tief für die Niederschläge maßgebend ist, dagegen im Früh
jahr mehr die nordatlantischen Zyklonen die Urheber der Regenfälle sind. Daraus erklärt sich auch die
Abnahme des Jahresdurchschnitts, der hier nur etwa 500 mm beträgt, weil eben die regenerzeugende Kraft
der nordatlantischen Tiefdruckwirbel in südlicher Richtung abnimmt.
Von Niederschlagstagen entfallen im Höchstfälle noch 70 auf dieses Gebiet. Sclmeefall gehört hier schon
zu den seltenen Erscheinungen, aber es können wie z. B. 1917 und 1920 noch ansehnliche Mengen
fallen (vgl. S. 21).
Trotj der südlicheren Lage bleibt die Jahresmitteltemperatur etwa in gleicher Höhe wie in Barcelona.
Jahresamplitude und Kontinentalitätsgrad sind bei Tarragona auch noch etwa die gleichen wie bei Barcelona.
Die etwas größere Entfernung von der Küste kommt bei Valls und Réus sofort in einem Anwachsen der
beiden Werte zum Ausdruck. Die Maximaltemperaturen, die mittleren wie die absoluten, sind höher als in
Barcelona; die Sommer sind hier also schon heißer. Wie die mittleren Minima zeigen, ist die winterliche
Erkaltung in Tarragona ebenso groß wie in Barcelona, ja bei Valls und Réus noch größer. Das Francoli- und
Gayatal leiten die kalten winterlichen Winde aus dem Hinterland in den Campo de Tarragona hinein (18, 9).
5, Die Deltaküste.
Thermopluvioinetrische Station: Amposta.
Im Niederschlagsgang überwiegt wie bei den anderen Küstengebieten die herbstliche Niederschlagsmenge;
der jährliche Nieder schlagsverlauf paßt sich dem Typ K 2 an, aber hier ist der regenreichste Monat jedoch
schon der September. Aus diesem Grunde ist das Anwachsen vom August zum September noch unvermittelter
als bei den anderen Stationen. Die winterliche Niederschlagsruhe ist stärker. Januar, Juli und August sind
bei Ainposta Trockenmonate, der Juli bleibt im Mittel der Normalperiode sogar intensiv trocken. Aber wie
bei Barcelona kann es in jedem Monat des Jahres Vorkommen, daß weniger als 15 mm Niederschlag fallen.
Die Beobachtungen der Regenwinde sind für Amposta sehr spärlich, aber es läßt sich doch erkennen, daß
im Herbst vor allem das Balearentief Niederschlag verursacht, im Frühjahr sind nordwestliche Winde die
Regenbringer. Amposta hat vom ganzen Deltagebiet die höchste durchschnittliche Niederschlagsmenge des
Jahres (514 mm). Es verdankt sie der Lage am Küstengebirge des Montsia, wo Steigungsregen einlritt.
Amposta erhält im Mittel noch an 68 Tagen Niederschlag.
Thermisch ist das Delta sehr begünstigt. Amposta hat die höchste mittlere Jahrestemperatur des ge
samten Gebietes (17.4°). Diese kommt durch milde Winter und warme Sommer zustande. Amposta hat
innerhalb der Küstenstationen die höchste Augustmitteltemperatur und im Kontinentalitätsgrad übertrifft
es ebenfalls die anderen Küstenstationen.
6. Das Küstengebiet der Provinz Castellón.
Vollstation: Castellón. Pluviometrische Stationen: Chilches, Burriana.
Bei dem südlichsten Küstenstück wird die Abnahme des Niederschlages in nordsüdlicher Richtung sehr
deutlich. In Castellón I bleibt die Regenmenge schon unter 400 mm im Jahresmittel. Das sind also 200 mm
weniger als im Küstenbereich nordöstlich des Llobregat. Nur wo Gebirge unmittelbar an der Küste sich
erheben, tritt eine Steigerung ein, wie z. B. bei Chilches. Die jährliche Niederschlagsverteilung folgt dem
Typ K». Die Herbstregen bringen den meisten Niederschlag, Winter und Sommer sind Trockenzeiten; das
sommerliche Niederschlagsminimum ist ausgeprägter. Juli und August sind intensiv trocken, und deshalb ist
der Übergang vom August ziun September noch sprunghafter als beim Typ K,. Von den Wintermonaten ist