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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 3/4. 
in ihrer Niederschlagsmenge gegenüber den beiden anderen Pyrenäenabschnitten zurück. Die Talstationen 
zeigen besonders am Noguera Pallaresa relativ niedrige Werte; dort steigt die jährliche Niederschlagsmenge 
erst bei Esterri de Aneu über 600 mm an. Im Segretal erscheint das Becken der Cerdana als sehr nieder 
schlagsarm. Wieder lassen sich zwei Regenzeiten unterscheiden, eine im Frühjahr und eine im Herbst. Die 
größere Niederschlagsmenge kommt dem Frühjahr zu. Die südlichen Stationen der Täler der Noguera Palla- 
resa und des Segre entsprechen im Jahresgang dem Typ Ü 4 (Tremp II), wo der Übergang vom April zum Mai 
sehr sprunghaft ist. Ähnlich kraß ist auch das Anwachsen vom Augustminimum zum sekundären September- 
maximum. Die weite Spanne zwischen trockenstem und regenreichstem Monat deutet auf die Verwandtschaft 
mit dem Binnentyp B (Coli de Foix) hin. Die nördlicheren Beobachtungsorte dieser Klimaprovinz folgen 
in der jährlichen Verteilung des Niederschlags mehr dem Typ G 3 (Puigcerdä I). Wiederum ist der Gegensatj 
zwischen dem primären Winterminimum und dem prünären Maimaximum bedeutend, aber der gesamte 
Jahresgang ist doch ausgeglichener. Die sommerlichen Regenmengen sind noch groß. Sie reichen vielfach an 
die des Herbstes heran, und das sommerliche Minimum konzentriert sich nur auf einen Monat, den August. 
Das Winterminimum bringt einen Trockenmonat bei Puigcerdä I im Februar und bei Oliana im Januar. Die 
Niederschlagsmengen bleiben ebenfalls unter 30 mm bei Esterri de Aneu im August, bei Llavorsi im Februar, 
bei Talärn im Januar, Juli und August, bei Tremp II im Dezember, Januar, Februar und August. Wir sehen 
also, daß mit der Annäherung an das Ebrobecken die sommerliche und winterliche Trockenheitsdauer sich ver 
längert. Im Segretal sind die Niederschlagsverhältnisse wegen der von Südwesten nach Nordosten ziehenden 
Sierra del Cadi noch etwas besser als im Tal des Noguera Pallaresa, das die Nordsüdrichtung bevorzugt. Das 
Tal ihres nordwestlichen Quellflusses ist den von SW kommenden Regenwinden weniger zugänglich. Die 
Tabellen mit vorherrschenden Winden bei Regenfall zeigen vor allein Winde aus SW bis NW: 
Puigcerdä I: 
1925 
Wind bei Regen 
Wind bei 
max. Regen 
1925 
Wind bei Regen 
Wind bei 
max. Regen 
Januar 
s 
s 
Juli 
NW 
NW 
Februar 
südl. Qu. 
s 
August 
NW 
NW 
März 
südl. Qu. 
s 
September 
NW 
SW 
April 
sw 
SW 
Oktober 
verschieden 
SE 
Mai 
südl. Qu. 
w 
November 
verschieden 
— 
Juni 
südl. Qu. 
S 
Dezember 
W 
SE 
Besonders im Frühjahr steigen die von atlantischen Zyklonen verursachten Winde das Segretal hinauf. 
Im Herbst werden die intensiven Regen von östlichen Winden bedingt, die also Auswirkungen des Balearen 
tiefs darstellen. Gaussen (47,114) berichtet, daß die Seewinde vom Mittelmeer durch das obere Llobregattal 
und die Einsattelung des Coli de Pendis auf den Nordhang der Sierra del Cadi gelangen. In der Vegetation 
kommt das darin zum Ausdruck, daß am Anfang des Tales de Pendis die einzigen Buchen der Cerdana stehen. 
Die Zahl der Niederschlagstage bleibt unter der der nordwestlichen immerfeuchten Gebirgsprovinz. Stellen 
weise, wie bei Llavorsi, geht sie infolge der orograpliischen Verhältnisse weit zurück. Die Schneefälle sind in 
der Cerdana viel häufiger als im Tal von Pallars. Sie betragen etwa 27 Tage im Jahresmittel. Im Schneefall 
ist die Cerdana noch atlantischen Einflüssen unterworfen (vgl. S. 20). Im November und Dezember 1923 
waren z. B. nordatlantische Zyklonen die Niederschlagsspender. Von den 11 Niederschlagstagen des November 
brachten 6, und von den 14 Niederschlagstagen des Dezember 12 Puigcerdä Schneefall. Im Februar 1924 
waren von den 7 Niederschlagstagen die 6 Schneetage ebenfalls durch nordatlantische Minima bedingt. Die 
mittlere Jahrestemperatur von 9.3° ist noch etwas höher als im Val cl’Aran, obgleich Puigcerdä 220 in höher 
als Viella liegt. Die Jahresamplitude beträgt bei Puigcerdä 17.0°, bei Viella nur 15.7°. In der thermischen 
Kontinentalität übertrifft Puigcerdä daher ebenfalls die Station des Val d’Aran. Darin gibt sich einerseits die 
größere Entfernung vom atlantischen Aktionszentrum und andererseits das Zurücktreten mediterraner Ein 
flüsse kund. Die mittleren täglichen Temperaturschwankungen betragen für: 
Puicerdä II im Januar 10.7°, im August 13.9°, 
Viella I „ „ 11.9°, „ „ 13.9°. 
Im kältesten Monat ist die Schwankung in Puigcerdä wegen der höheren Lage etwas geringer.
	        
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