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Full text: 60, 1940

Johanna Wr ob el: Das Klima von Katalonien und der Provinz Castellón auf Grund der spanischen Wetterbeobachtungen usw. 25 
nehmen. Die Monatstemperaturen verhalten sich ebenso, und deshalb läßt sieli eine Verzögerung des Eintritts 
bestimmter Temperaturen mit wachsender Höhe feststellen. Die mittleren Monatstemperaturen betragen für: 
Station Höhe Jan. Febr. März April 
Barcelona I 42 m 9.3° 10.3° 11.7° 13.5° 
Sabadell 180 „ 7.6° 8.9° 10.7° 12.9° 
Montserrat 760 „ 5.7° 6.5° 8.2° 10.3° 
S. Hilario de Sacalm 800 „ 3.7° 4.5° 6.2° 7.7° 
In Katalonien wurden bereits von 1896—1906 regelmäßige phänologische Beobachtungen gemacht. 1932 sind 
sie von neuem aufgenommen worden. Die Ergebnisse wurden 1936 von Maria Campmany veröffentlicht. 
Danach verspäten sich die einzelnen Frühlingstemperaturen um etwa 9 Tage auf 100 m Höhenunterschied, 
und die Belaubung verzögert sich auf 100 m Anstieg im Mittel um etwa 8.2 Tage bei Pflanzen, die ihre 
ersten Blätter vor dem 5. März erhalten. Für spätere Pflanzen geht dieser Betrag auf 4.6 Tage herunter. 
Die Mandelbäume beginnen bis zu 200 m Höhe etwa in der Zeit vom 5. bis 28. Januar zu blühen. In 400 m 
Seehöhe brechen ihre Knospen erst am 19. Februar auf, in 600 m etwa am 14. März. Das erste Weinlaub 
zeigt sich in 100 bis 200 m Höhe zwischen dem 24. Februar und 31. März, aber in 600 m Höhe treiben die 
Reben erst etwa vom 5. Mai ab Blätter. Der Kuckuck kündet den Frühling in 200 m Höhe schon etwa am 
27. März an, 400 m höher ruft er am 24. April und in 1200 m Höhe am 12. Mai zum ersten Mal. Wachtel 
und Nachtigall lassen sich bis zu 200 m erst vom 6. bis 12. April an hören. Auf den 600 m hohen Hängen 
schlägt die Wachtel erst vom 20. April ab, und dem Sang der Nachtigall kann man hier etwa vom 22. April 
ab lauschen (vgl. 103,12^15, 24, 25 u. 38). 
Vergleicht man die Unterschiede zwischen Januar- und Augusttemperaturen (Tabelle XI, Karte 3), so 
stellt man fest, daß die Küstenstationen durch die geringsten W r erte charakterisiert werden. Die kleinste 
Schwankung hat S. Sebastian. Die Linien gleicher Jahresamplitude verlaufen in Meeresnähe küstenparallel. 
Die 14°-Isoamplitude se^t ungefähr am Golf von Rosas ein und bleibt bis westlich von Mataro, das noch 
eine Schwankung von 13.9° hat, auf dem Festlande. Weiter südlich biegt sie dann aufs Meer hinaus und 
zieht dicht westlich der Columbreten vorbei, wo noch eine Amplitude von 13.9° verzeichnet wird. Unter den 
küstennahen Stationen fallen die relativ hohen Werte der Stationen in der Nähe des Ebrodeltas auf: 
Amposta I 
16.7° 
Tortosa 
16.2° 
Folgt man dem Ebrodurchbruch, so werden die Temperaturunterschiede zwischen Januar und August immer 
größer. Die 18 n -Amplitude begleitet von Zaragoza her in südöstlicher Richtung den Ebro, geht dann an der 
Innenseite der Randgebirge entlang und streicht nordwestlich von Riner an den Sierren vorbei. Die 20=- 
Amplitude umschließt die Landschaften Los Monegros, die Conca de Lérida und die Llanos del Urgel. Die 
größte Schwankung, die überhaupt auftritt, liegt in den Llanos de Urgel bei Jnneda (21.6°). Die Stationen 
der Katalonischen Binnenkette zeigen Übergangswerte zwischen den geringen Schwankungen am mediterranen 
Saum und den hohen Amplituden der kontinentaleren Beckenstationen. Mit cler Höhe nimmt die Schwankung 
ab. Das sehen wir an folgendem Beispiel: 
Barcelona I 
Sabadell . 
Montserrat 
Gerona I 
Olot II . 
Camprodón 
42 m 
14.8° 
180 „ 
15.8° 
760 „ 
15.2° 
95 „ 
16.5= 
435 „ 
16.3° 
950 „ 
14.6= 
Von den Pyrenäenhochtälern hat die Cerdaña eine größere Amplitude als das Val cP Aran. Peguera weist 
am SE-Hang der Sierra del Cadi einen für eine Höhenstation sehr hohen Wert auf: 20.8°. Das ist vielleicht 
lokal bedingt oder durch die kurze Beobachtungszeit zu erklären. Eine relativ hohe Schwankung zeigt auch 
die Plana de Vieh: S. Julián de Vilatorta 17.9°. 
Überblicken wir noch einmal den allgemeinen Verlauf der Isoamplituden, so stellen wir fest, daß der 
Gegensatj zwischen Januar- und Augusttemperaturen von der Küste nach dem Innern zu wächst. Damit tritt
	        
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