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Full text: 60, 1940

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 3/4. 
Trockenheit. In Castellón I entfallen auf beide Hochsommermonate etwa 20 mm, der Juli erhält 25 °/ 00 , der 
August 23 °/oo der Jahressumme. Vom Mittelmeer gegen die Randgebirge tritt zunächst absolut und relativ 
eine Zunahme des sommerlichen Regenfalles ein. Die Ebenen der Provinz Lérida dagegen erweisen sich im 
Juli und August gleichfalls als sehr trocken. In beiden Monaten werden zusammen im Durchschnitt etwa 
30 rnm gemessen. Im Tal der Noguera Pallaresa ist das hochsommerliche Minimum deutlich ausgeprägt. 
Esterri de Aneu erhält trotj seiner Hochgebirgslage im Juli und August nur ca. 90 mm, und davon entfallen 
nur 28.7 mm auf den letjteren. Die Monate September, Oktober und November bringen überall ein An 
schwellen der Regenhöhe. Rei der Mehrzahl der Stationen vollzieht sich der Übergang vom Augustminimum 
zum September sprunghaft. Die Herbstmonate enthalten hei einem großen Teil der Stationen das Haupt 
maximum des Niederschlags, das auch in zwei Teilmaxima aufgespalten sein kann. Die Wintermonate stehen 
allgemein mit ihrer Niederschlagsmenge hinter Frühling und Herbst zurück, zuweilen sind sie auch überhaupt die 
niederschlagsärmste Zeit. Bei der Mehrzahl der Stationen ist der Januar von den Wintermonaten am trockensten. 
Für die Hochgebirgsstationen nordwestlich der Sierra del Cadi jedoch kommt diese Eigenschaft dem Februar 
zu. Eine Ausnahme im Jahreszeitengang des Niederschlags bilden die Columbreten, auf denen die Winter- 
monate sogar mehr Niederschlag erhalten als die des Frühjahrs und Sommers. Bis auf wenige Beobachtungs 
orte steigt die Niederschlagskurve im Februar wieder in die Höhe. In den Frühjahrsmonaten erscheint dann 
das andere Niederschlagsmaximum, das auch als gegabeltes Maximum auftreten kann. Bei den Stationen im 
Hochgebirgsbereich, wo das Sommerminimum nur relativ ist, entfallen auf Juni und Juli sogar noch absolut 
ansehnliche Regenmengen. Die Columbreten stellen in der Niederschlagsverteilung von Winter bis Sommer 
wieder einen Sonderfall dar: Der Januar hat gleichsam schon das Frühlingsmaximum vorweggenommen, und 
die Regenmengen werden bis zum Mai immer kleiner. Im Juni folgt ein kurzes Ansteigen; der Juli ist wieder 
sehr trocken, und nach einer kümmerlichen Zunahme im August schnellt die Niedersehlagskurve erst im 
September sprunghaft zum primären Herbstmaximum hinauf. 
Die räumliche Verbreitung der Niederschlagsmaxima. 
Wenn man die Monatssummen von drei entsprechenden Monaten addiert, so erhält man die Nieder 
schlagsmengen der verschiedenen Jahreszeiten. Da die Niederschlagstätigkeit in den Sommer- wie in den 
Wintermonaten mehr oder weniger eingeschränkt ist, fallen die Hauptregenzeiten bald auf den Frühling und 
bald auf den Herbst. Die Karte 2 zeigt die räumliche Verteilung der Niederschlagsmaxima. Bei ihrem Ent 
wurf wurden Stationen mit mehr als fünfjähriger Beobachtungsspanne bevorzugt. Die Karte bestätigt das, 
was Hellmann (55, 332) schon 1888 über die Verteilung von Frühlings- und Herbstregen am Mittelmeer gesagt 
hat: „Diese Herbstregen umfassen die Küsten des Mittelmeeres etwa vom Cabo de Cata bis hinauf zur 
französischen Grenze. . . . Weiter landeinwärts machen sich indes wieder stärkere Frühjahrsregen bemerkbar. 
Es ist also eine gar nicht zu verkennende Eigentümlichkeit der Regenverteilung auf der Iberischen Halbinsel, 
daß mit der Entfernung von der Küste die Frühlingsregen immer mehr hervortreten.“ 
Im gesamten Küstenbereich und im Ebrobecken überwiegt das herbstliche Niederschlagsmaximum. Ge 
meinsam erhalten also alle Stationen von Creus bis Almenara ihren meisten Niederschlag im Herbst. Von 
den Herbstmonaten ist in der Regel der Oktober am feuchtesten, so z. B. bei Cadaqués, Bagur, S. Sebastian, 
Barcelona. Tarragona und Amposta empfangen im September den meisten Regen. Südlich des Ebro dagegen 
entfällt das Maximum der Herbstmonate auf den Oktober. Nächst dem Herbst ist im Küstenbereich 
das Frühjahr die niederschlagsreichste Periode. Im allgemeinen hat bei den nördlichen Stationen der April 
die meiste Regenmenge. In Mataró, Barcelona, Llobregat, Tarragona und Castellón wird er darin vom Mai 
übertroffen. 
Die Grenzlinie zwischen primärem Frühlings- und Herhstmaximum beginnt am Ostende der Albéres und 
zieht in südwestlicher Richtung zur Küste parallel. In der Plana de Vieh geht das primäre Herbstmaximum 
schon in ein Hauptmaximum im Frühjahr über. Die herbstlichen Niederschläge übertreffen im Hochland 
von Manresa noch die der Frühjahrsperiode, während der Montserrat seinen meisten Niederschlag im Früh 
jahr erhält. In Sabadell sind beide Maxima fast gleich groß, es gehört also ins Übergangsgebiet. Am Mont 
serrat biegt die Trennungslinie nach WNW um und stößt schließlich zwischen Cinca und Noguera Ribagorzana 
nach Norden in die Pyrenäen vor. In der Ebene von Lérida nähern sich die beiden Maxima wieder stellen 
weise, zum Teil überwiegen aber noch die Herbstregen. Die primären Frühlingsniederschläge gewinnen im 
NE der Llanos del Urgel wieder die Oberhand. Da auf den Höhen des nordvalencianisehen Randgebirges
	        
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