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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 60. Band. Nr. 3/4.
kette liegen, noch ca. 700 bis 800 mm Niederschlag: Gerona I 818 mm. Ebenso beträgt das Jahresmittel bei
den Beobachtungsorten der Küstenkette La Bisbai, Llagostera und Arenys de Munt noch ca. 700 mm. Wäh
rend der Jahresdurchschnitt der Küstenstädte am Golf von Rosas noch etwa 600 mm groß ist, erhält die vor
der Ter-Mündung liegende Isla Medas nur 388 mm. Ein analoges Minimum im Vergleich zum Festland werden
wir später bei den Columbretes-Inseln bemerken können. Südwärts au der Küste entlang wird der jährliche
Niederschlag immer kleiner. Barcelona I hat zwar wegen günstiger lokaler Bedingungen noch ca. 600 mm im
Mittel, ebenso Sabadell auf den Hügeln des Valles. Südwestlich der LIobregat-Miindung wird die Abnahme
des Regenfalles noch ausgeprägter, denn im Panadés und Campo de Tarragona geht der Jahresdurchschnitt
auf etwa 500 mm herunter:
Pantano de Foix 515 mm
Tarragona I 513 „
Die Station Vandellós verdankt ihre 584 mm Niederschlag der etwas höheren Lage auf der Sierra de Bala-
guer. Amposta I, am Beginn des Ebrodeltas und am Fuße des Montsia gelegen, verzeichnet noch 514 mm.
Im südwestlichsten Küstenahschnitt nimmt das Jahresmittel rasch ah:
Benicarló 441 mm
Castellón I 391 „
Burriana I 356 „
Stellenweise wird auch hier durch das unmittelbare Herantreten der ßergziige an das Meeresgestade die
jährliche Regenmenge erhöht, so z. B. bei Alcalá de Chisbert auf 567 mm. Ebenso wie am Katalonischen
Gebirge ergibt sich auch hier eine Steigerung des Niederschlags von der flachen Küstenebene gegen die
Hänge des Randgebirges:
Benicarló (7 m) 441 mm — Cati (500 m) 690 mm
Castellón I (47 „) 391 ,, — Zucaina (500 „) 503 ,,
Auch Solch (90, 338) hat auf diese Erscheinung aufmerksam gemacht: „Leuten Endes wurzelt also der Segen
der Landschaft in dem Vorhandensein des Gebirges selbst, dessen Höhen reichlichere Niederschläge empfangen
und sie überdies zum Teil noch in Schneeform für das Frühjahr aufspeichern. Ohne seine Erhebung würde
das Steppengebiet des Inneren bis an die Küste herantreten und sich hier zu verhängnisvoller Breite entfalten.“
Gehen wir von Tortosa aus den Ebro aufwärts, so stellen wir fest, daß im engen Durchbruchstal die
Stationen nicht mehr 400 mm im Jahresmittel erreichen:
Mora 366 mm
Vinebre 371 „
Flix 378 „
Die 400-mm-Jahresisohyeten begleiten vom Delta an die Flanken des Durchbruchstales und halten sich dann
an die Umwallungen des Beckengebietes. Nur 300 mm Jahresniederschlag empfängt der südöstlichste Teil des
Beckens von Aragonien unterhalb von Zaragoza. Darüber berichtete bereits Th. Fischer (34,655): „Murcia,
die Mancha und Valencia sind die regenärmsten Landschaften, die aber durch Gegenden mit noch geringeren
Niederschlägen wie die Umgebung von Salamanca und die Gegend um die Mündung des Segre in den Ebro
übertroffen werden.“
Gegen die Ränder des Ebro-Beckens nehmen die Niederschlagsmengen wieder zu. Nördlich des Ebro
deltas kommt die 500-mm-Isohyete vom Campo de Tarragona her, hält sich dann an das Durchbruchstal und
den Innenrand der Sierra de la Llena und biegt im Norden der Llanos del Urgel nach Westen um, wo sie
dann den, Südsaum der Sierren als Leitlinie benutjt. Die 600-mm-Niederschlagslinie stößt vom Saum der süd-
pyrenäischen Sierren zungenförmig in den Tälern von Noguera Ribagorzana und Pallaresa gegen das Hoch
gebirge vor. Weiter östlich umfaßt sie die Plana von Manresa, begrenzt die Westabdachung vom Montserrat
und endet dann bei Barcelona an der Mittelmeerküste. Als schwächerer Ausläufer der zentralen Trocken
gebiete könnte auch die Plana de Vieh angesehen werden. Besonders stark entwickelt ist die Trockenheit im
Tal der Noguera Pallaresa. Nach Gaussen (47, 117) läßt sich das intensive Minimum oberhalb von Sort damit