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Full text: 59, 1939

Gerhard Schumacher: Das Klima Südkoreas auf Grund der japan. Wetterbeobachtg. der Jahre 1914 bis 1933 51 
jährlichen Betrag an Niederschlag aufweisen muß. Wie in allen Klimagebieten fällt das Minimum des Jahres 
niederschlags auf die Wintermonate und das Maximum auf den Juli. Die 3 Wintermonate der westlichen Stationen 
sind durchschnittliche Trockenmonate, die mittleren Stationen weisen durchschnittlich 4 Trockenmonate und die 
östlichen Stationen sogar 5 Trockenmonate auf (November bis März). In Seiyo erreicht selbst der Juli nur durch 
schnittlich 197,8 mm. Zum Vergleich sei der größte Juli-Durchschnittsbetrag aller südkoreanischen Stationen an 
gegeben: Kato in der Südküstenprovinz mit 315,0 mm. 
Besonders bemerkenswert ist das fast absolute Fehlen von Niederschlag im Oktober 1931: Eisyü 0,2 nun, 
Zensan 0,0 mm, Waikwan 0,0 mm, Eiyö 0,0 mm. Das stabile winterliche Druckgefälle unterband jeden Einfluß 
regenbringender Zyklonen. 
Ganz anders der Oktober 1933: 2 Td 2 -Zyklonentage und 3 Tdj-Taifuntage bringen etwa das 3fache der 
durchschnittlichen Monatsmenge; in Eisyü 100,0 mm (Mittelwert 35,7 mm), Kinsen 107,3 mm (Mittel 39,3 mm), 
Waikwan 99,3 mm (Mittel 28,6 mm). 
Zum exakten Beweis dafür, daß die Td 2 -Zyklonen immer geringere Niederschläge spenden, je weiter sie in 
das Innere des Landes Vordringen, seien folgende WE-Profi le bei Td 2 -W'etlerlage angelegt, für den Sommer am 
6. Juli 1926 und für den Winter am 4. Januar 1931. 
Kosyü 
Hoön 
Syôsyû 
Gizyô 
Seiyô 
187,0 
120,4 
68,0 
65,5 
53,0 
Td 2 am 6. 7. 1926 
25,8 
21,5 
15,2 
8,1 
7,0 
„ „ 4. 1. 1931. 
Während die Zahl der Niederschlagstage bei den westlichen Stationen des Beckens um 100 im Jahr liegt, 
beträgt sie in Seiyo nur 78. Dieser Wert stellt den geringsten Betrag aller südkoreanischen Stationen dar. Die 
Niederschlagsintensität erreicht dort folgende Werte: im Dezember 5,5 mm und im Juli 18,0 mm. 
In bezug auf die Temperatur ist wieder ein durch den Nordmonsun hervorgerufener NS-Abfall festzustellen: 
Eisyü im Januar —3,7° (auch Dezember- und Februarwerte durchschnittlich unter 0°); Zensan im Januar —1,7° 
(Dezember und Februarwerte durchschnittlich über 0°). Die Augustwerte sind 25,8° bzw. 26,8°. So ist die jähr 
liche Amplitude in Eisyü von 29,3° um 0,8° größer als in Zensan. Die mittlere tägliche Temperaturamplitude in 
Eisyü (Januar 10,6°, im Juli 10,1°) ist sogar um 1° größer als in Zensan. Die küstenferne Lage und die Aus 
strahlung, die selbst in klaren Sommernächten eintritt, hat zur Folge, daß sogar im Juli einiger Jahre (z. B. 1931) 
Temperaturen unter 10° beobachtet werden (Eisyü 10,0°, Seiyo 8,0° im Juli 1931). Da andererseits auch Tempera 
turen von 38° nicht selten sind, hat der Sommer an einigen Tagen eine weit über dem Durchschnitt liegende täg 
liche Temperaturschwankung. Relative Niederschlagsarmut und große Tagesschwankung der Temperatur deuten 
den kontinentalen Klimaeinschlag an, der durch die beiderseitige Gebirgsumrahmung dieses orographisch einem 
Binnenbecken ähnlichen Gebietes verständlich wird. 
Bei einer Störung des Monsunwetters durch eine Ta 2 -Zyklone (Drehung der Windrichtung um 180°) wurde 
am 7. Januar 1932 in Taikyü eine maximale tägliche Winteramplitude von 19,0° gemessen. Bei einer ähnlichen 
Wetterentwicklung am 27. Januar 1926: 17,9°. Diese Werte wurden noch übertroffen durch die intensive Ein- und 
Ausstrahlung bei H-Wetterlage am 9. April 1932 mit 22,6° und am 22. April 1926 mit 22,7°. Der Flimmel der 
3 Sommermonate ist am stärksten bewölkt, der Bewölkungsgrad beträgt im Juli 7,3. Im Juli 1931 wurde der Wert 
von 9,0 durch 4 Td 2 -, 5 Tf 2 -, 2 Tb 2 - und 1 Tc 2 -Wetterlagen erzeugt. Von Oktober bis März ist die Bewölkung am 
kleinsten: der Januar zeigt das durchschnittliche Minimum von 4,2. Durch das stabile, anhaltende Hochdruckwetter 
wurde im Januar 1918 nur ein Betrag von 1,7 erreicht. Die umgekehrten Verhältnisse zeigt die Tabelle der Sonnen- 
scheinstunden in % der möglichen: Minimum im Juli mit 47% und Maximum im Januar und Oktober mit 63% 
(Januar 1918: 80%!). 
Interessant ist folgender Vergleich: die mittlere tägliche Amplitude in Moppo beträgt im Januar 7,6° und 
im August 7,4°, die entsprechenden Zahlen für Taikyü sind 9,8° und 8,9°. Zur Erklärung dieser Unterschiede sei 
die Tabelle des Bewölkungsgrades herangezogen. Es geht aus diesen Angaben hervor, daß in Moppo der Bewöl 
kungsgrad im Januar bedeutend größer ist als in Taikyü (6,9 bzw. 4,2), ebenso im Juli (7,7 bzw. 7,3). So ist es 
verständlich, daß sich das in einer verschieden großen täglichen Amplitude äußern muß. Der Durchschnittsjahres 
betrag an Bewölkung ist übrigens in Moppo mit 6,5 um 0,9 größer als in Taikyü. 
Die relative Feuchtigkeit kann von Juli bis September maximale Monatsbeträge aufweisen, der Durchschnitts 
maximalbetrag aber fällt auf den September mit 74,7% (absolutes Maximum 83,1%); minimale Beträge können
	        
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