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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 59. Band, Nr.
Nach der Karte 9 der jährlichen Amplituden findet eine gleichmäßige Abnahme nach S hin statt. Mitten durch
Quelpart verläuft die 21°-Jahresamplitude, d. h. die Jahresschwankung der Temperatur ist in Quelpart um 10°
geringer als im mittleren N.
Alle drei Wintermonate weisen Temperaturen unter 0° auf. Während im Januar in fast allen Jahresreihen
die tiefste Monatstemperatur gemessen wird, fällt die höchste Monatstemperatur ebenso häufig auf den Juli wie
auf den August. Von Teisen und Tyüsyü seien die täglichen Amplituden angegeben: Teisen im Januar 11,6°, im
August 9,5° und Tyusyü im Januar 9,6°, im August 10,3°, dieses sind sowohl für den Sommer wie für den Winter-
recht hohe Beträge. Teisen ist der einzige Ort Südkoreas, an dem selbst die mittlere maximale Lufttemperatur des
Januar im Durchschnitt 0,4° unter dem Gefrierpunkt liegt. Die große Nähe der Station in bezug auf die winter
lichen Hochdruckgebiete und ihre große Meeresferne erklärt diesen Betrag. 1917 betrug dieser Wert infolge des
stabilen starken Festlandshochdruckgebietes sogar —4,8°. Die kälteste Temperatur wurde in Teisen im Januar 1923
mit —28,0° und die höchste im Juli 1933 mit 41,0° gemessen. Die Differenz von 69° ist um 11,6° größer als im
Durchschnitt des Gesamtgebietes.
2. Der südliche Teil: Tin-an 290 m, Kyurei 38m, Kyosyö 199 m, Karvyd 169 m, Sansei 122 m.
Auf Grund der Jahresniederschlagszahlen dieser Stationen kann man annehmen, daß an beiden Seiten des
Gebirges ungefähr in 100 m Höhe 1100 mm, in 200 m Höhe 1600 mm und in 1000m Höhe 2100mm Jahresniederschlag
fallen. Die W-Seite ist etwas niederschlagsreicher: Tin-an in 290 m Höhe weist durchschnittlich 1328 mm auf.
Im Januar und Dezember werden hei den Stationen bis 200 m Höhe Beträge von rund 30 mm gemessen.
Bei der Jahrestemperatur läßt sich wieder ein N-S-Anstieg feststellen: Kösyö 11,9°, Kyurei 13,4°; nach
dem thermischen Höhengradienten herrscht in 500 m Höhe rund 8° und in 1000 m Höhe 6° Jahrestemperatur. Der
Januar bringt einen noch stärkeren Temperaturanstieg: Kösyö —2,5°, Kanyö —1,5'°, Kyurei +0,1°. Die August
temperaturen liegen bei allen Stationen bis 200 m um 26°. Die jährliche Temperaturamplitude beträgt 27—28°.
Zur Ergänzung seien die Juliwetterverhältnisse einiger Jahre für diese Provinz ausgewertet. Der Juli 1933
brachte die größten Niederschlagsbeträge der betrachteten Jahre: Kyurei 436,7 mm (Mittel 275,1 mm), Kyosyö
474,7 mm (Mittel 247,9 mm). Für diese hohen Beträge sind 1 Td 2 -, 2 Te 2 -, 2 Tbx- und 4 Ta x -Tage verantwortlich
zu machen. Die Taifuntage brachten insbesondere ungeheure Wassernlassen in kurzer Zeit, was durch die südliche
Lage und die hohe Gebirgsaufragung hinreichend begründet erscheint.
Der Juli 1929 war der niederschlagsärmste der betrachteten Jahre. Nur eine schwache Te 2 -Wetterlage störte
das Monsunwetter, und so wurden in diesem Hochsommermonat nur folgende Beträge registriert: Kyurei 48,4 mm
und Kyosyö 42,0 mm. Auch das ist wieder ein anschaulicher Beweis dafür, daß es nicht der Sommermonsun selbst
ist, der die 1 lauptniederschläge bringt.
Am weitesten unter dem Durchschnittswert lag die Monatstemperatur des Juli 1931: Kyosyö 22,1° (Mittel
25,4°) Kanyö 22,7° (Mittel 25,6°). Eine Erklärung liegt darin, daß 4 stark entwickelte Td 2 -Zyklonen {Julidurch
schnittswert 1,4 Td 2 -Tage) relativ kältere Meeresluft direkt aufs Festland transportierten.
III. Das Becken zwischen Mittel- und Hauptkette.
Das nur im S offene Becken wird gegen die klimatische Küstenprovinz durch die 1400-mm-Jahresisohyete
begrenzt. Das nördliche Beckengebiet läßt sich von dem südlichen etwa südlich der Linie Kinsen, Taikyü, Tassei-
men abtrennen. Diese Grenzlinie folgt dem nördlichen Rand der 200-m-Isohypse des Hititusan-Gebirges der Haupt
kette und des Kayasan-Gebirges der Mittelkette. Auf der Jahresniederschlagskarte folgt dieser eben gekennzeich
neten Linie die 1000-mm-Isohyete.
1. Das nördliche Beckengebiet.
(Die westlichen Stationen: Syösyü, Reisen, Guni; die mittleren Stationen: Eisyü, F.iyö, Antö, Gizyö, Kinsen,
Zensan, Waikwan, Keisan, Tassei-men, Taikyü; die östlichen Stationen: Seiyö, Eisen).
Der nördliche Beckenteil zeigt eine beträchtliche Abnahme des Jahresniederschlags von W nach E. Folgen
des W-E-Profil belegt dies: Syösyü 1044 mm, Geizyö 954 mm, Seiyö 852 mm. Der Grund ist darin zu sehen, daß
sich die von W hereinkommenden Td 2 -Zyklonen zum Teil schon auf der breiten W-Küste und der Mittelkette abge
regnet haben, so daß sie das Becken in schwächerer Ausbildung erreichen und dort allmählich gegen E zu immer
geringere Niederschläge bringen. Die Tc 2 -Zyklonen spenden zwar der E-Küste reichliche Niederschläge, nicht aber
mehr dem W-Rand der Hauplkette. Aus beiden Gründen wird verständlich, daß dieses Klimagebiet den geringsten