Gerhard Schumacher: Das Klima Südkoreas auf Grund der japan. Wetterbeobachtg. der Jahre 1914 bis 1933 33
Ohne weiteres wird man vermuten können, daß der Januar 1933 durch die 19 Tage stabiler starker Hoch
drucklage kalt sein wird, nicht aber ohne Niederschläge, da zwei Zyklonen der Straße d ganz Südkorea und zwei
der Straße f besonders Quelpart Regen bringen, also ein mittlerer Niederschlagsbetrag zu erwarten ist. Die beob
achteten Werte bestätigen diese Vermutung. Die Mitteltemperatur des Januars 1933 beträgt in Moppo —1,3° und
in Taikyü —3,6° gegenüber einem Januarmittel von +0,9° bzw. —1,8°. Die Niederschlagshöhe der gleichen
Stationen betrug im Januar 1933: 46,2 und 35,9 mm, gegenüber dem 20jährigen Durchschnitt von 34,9 bzw.
23,2 mm.
Der Januar 1932 wird wegen des an 18 Tagen schwach ausgebildeten Hochdruckkernes entsprechend hohe
Temperaturen aufweisen und recht trocken sein, denn nach dem in der Einleitung dieses Kapitels Gesagten beein
flussen Zyklonen der Bahn a und b nur die Windrichtungen, erzeugen aber für Südkorea meist keinerlei Nieder
schläge. Die Beobachtungswerte in Moppo sind: 5,8 mm im Januar 1932 (Mittel 34,9 mm) und + 3,1° (Mittel
+ 0,9°), in Taikyü 4,5 mm (Mittel 23,2 mm) und +1,1° (Mittel —1,8°).
Der Januar 1928 läßt wie der vorige einen warmen Monat vermuten, aber mit einer recht beträchtlichen
Niederschlagsmenge. Zyklonen der Bahn e erzeugen zweimal für ganz Südkorea beträchtliche Niederschläge,
ebenso eine Zyklone der Bahn Td 2 . Saisyü erhielt im Januar 1928 132,3 mm Niederschlag (Mittel 59,1 mm), da
Quelpart noch 5mal von Zyklonen der Bahn f beeinflußt wurde.
3. Februar.
Allgemein haben sich die mittleren Monatstemperaturen von Januar auf Februar nur mäßig erhöht. Werte
unter dem Gefrierpunkt zeigen immerhin nur noch die Nordstationen. In 22,4% aller betrachteten Jahresreihen
entfiel das Minimum der mittleren Monatstemperatur auf diesen Monat. Die mittleren täglichen Minimaltempera
turen liegen im Durchschnitt noch bei allen Stationen außer Saisyü unter dem Nullpunkt. In den Extremen
können überall noch recht tiefe Temperaturen verzeichnet werden. Der durchschnittliche Niederschlagsbetrag ist
bei den meisten Stationen wenig größer als im Januar. Die Nordstationen Südkoreas verzeichnen sogar das Mini
mum im durchschnittlichen Jahresgang. Bei 17,7% aller Jahresreihen entfällt das primäre Niederschlagsminimum
auf den Februar. 3 bis 9 Schneetage sind zu erwarten.
Gegenüber dem Januar hat im Februar im allgemeinen die für die Wintermonate so charakteristische Stabi
lität des Hochdruckkerns etwas nachgelassen: statt 9,2 Mwxj-Tage im Januar nur noch 6,1 Tage im Februar. Das
Festlandsmaximum behält zwar denselben durchschnittlichen Druck wie im Januar, aber das von der 780-mm-Isobare
umschlossene Gebiet ist bedeutend kleiner geworden. Die anderen Linien gleichen mittleren Drucks verlaufen
wieder parallel der sibirischen Küste, nur ist ihr Abstand weniger eng als im Januar. Korea liegt zwischen der
768- und der 766-mm-Isobare. Der Kern des Minimums der Aleüten ist von der 754-mm-Isobare umgeben. Der
barometrische Gradient ist im allgemeinen also schwächer geworden, die Stärke des Wintermonsuns hat etwas nach
gelassen. Allgemein ist die Zahl der Zyklonentage von 5,7 im Vormonat auf 7,5 angewachsen. Zum ersten Male
erscheint auf den Frocschen Karten im äußersten Osten zwischen dem 30. und 25. Breitenkreis und dem 165. Längen
kreis das Maximum des Pazifischen Ozeans. Es ist augenscheinlich ohne jeden Einfluß auf die Wettergestaltung in
Korea.
In manchen Jahren kann die Stabilität des Hochdruckkerns noch von größerem Ausmaße sein. Die Modifi
kationen und Auswirkungen dieser Hochdrucklagen sind dann immer die gleichen, wie sie im Vormonat erläutert
worden sind.
Der kalte und trockne Februar 1927 ist darauf zurückzuführen, daß das stabile Hoch allen Zyklonen den
Weg über Korea versperrte. Nur auf der Bahn f ziehen Zyklonen vorüber; ihr Einfluß ist nur schwach, selbst im
äußersten Süden. Zensyü registrierte 8,4 mm (Mittel 32,8 mm) und Moppo 11,0 mm (Mittel 42,4 mm). Ein
anderes Bild zeigt der warme und feuchte Februar 1930. An 11 Tagen beeinflussen Zyklonen Koreas Wetter und
spenden Feuchtigkeit. An keinem Tage unterliegt Korea den Wirkungen der Mwa^ oder Mwc r Wetterlage.
Am 9. 2. 1932 beeinflußte eine stark ausgebildete Zyklone Südkorea auf der Bahn f. In Saisyü wurde ein
Tagesniederschlag von 40,1 mm verzeichnet; der durchschnittliche Monatsbetrag macht 96,6 mm aus. Sogar die
anderen Stationen Südkoreas erhielten etwas Niederschlag. Für diese seien folgende tägliche Maximalbeträge an
Niederschlag bei Zyklonenwetterlage angegeben mit dem durchschnittlichen Monatsbetrag in Klammern: Moppo
30,5 mm (42,4), Husan 30,7 mm (42,4), Zensyü 23,4 mm (32,8), Taikyü 21,9 mm (27,5).
Die maximalen Windstärken wurden wie im Vormonat bei Mwaj- und Mwcj-Wetterlagen gemessen. Bei
spiele hierfür sind: am 28.2.1931 in Saisyü NNW-Sturm der Stärke 18,0 m/Sek. bei Mwa x ; am 1.2.1929 in