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Full text: 59, 1939

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 59. Band, Nr. 2 
schnitt; die Isobare von 754 mm umschließt Kamtschatka. Korea liegt zwischen den Isobaren von 768 und 764 mm. 
Der barometrische Gradient zwischen Kontinent und Ozean ist also recht beträchtlich. Von der Ausbildung eines 
Maximums im Pazifischen Ozean, das in allen folgenden Monaten durchschnittlich vorhanden ist, ist nichts zu 
bemerken. Das Vorhandensein eines stabilen Hochdruckgebietes ist natürlich dem Vordringen von Tiefdruck 
wirbeln hinderlich. Die durchschnittliche Zahl der Mwx-Typen erreicht mit 22,6 Tagen das Maximum aller Monate, 
und die Zahl der T-Typen liegt mit 5,7 Tagen im Durchschnitt nur wenig über dem Minimalwert des Dezembers. 
Je stärker die Hochdruckkerne ausgebildet sind, um so stärker ist das Luftdruckgefälle, und um so kältere Luft 
strömt über Korea hinweg. Die tiefsten Temperaturen und gleichzeitig die größten Windstärken werden verzeichnet, 
wenn Korea sich unter dem Einfluß der Mwaj-Wetterlage befindet. Beispiele sind der 12.1.1933 (Seite 24); 
11. 1. 1931; 6. 1. 1930; 22. 1. 1927. An einem von diesen Tagen ist meist die in Tabelle IX verzeichnete absolute 
Minimaltemperatur gemessen. Beispiele werden im regionalen dritten Teil angegeben. Der Himmel ist bei dieser 
Wetterlage völlig unbewölkt. Bei großer Stabilität derselben liegt das Monatsmittel bedeutend tiefer als der Durch 
schnittswert. So lag Korea im Januar 1933 an 18 Tagen unter dem Einfluß dieser Wetterlage, und es wurde ein 
extrem kalter Monat erzeugt*. Umgekehrt war das Mongoleihoch im Januar 1932 nicht stark ausgebildet, dieser 
Januar war daher relativ milde. 
Die Maxima der Windstärken werden bei großem Luftdruckgefälle verzeichnet, besonders bei der Lage des 
Hochs in der Mongolei oder in China: Mwaj, Mwcj (Seite 25). In Saisyü herrschte z. B. am 5. 1. 1926 ein Sturm 
aus NNW-Richtung der Stärke 20,1 m/Sek. bei der Wetterlage Mwa t , in Moppo am 19. 1. 1926 ein Sturm aus 
N-Richtung mit 16,6 m/Sek. bei Mwcy und am 1. 1. 1929 aus NNW-Richtung mit 17,3 m/Sek. bei Mwa t . Bei der 
relativ seltenen Wetterlage Mwb] (Seite 25) werden nicht die absoluten Temperaturminima und Windstärken- 
maxima gemessen. 
Wolkenlose Tage mit geringen Windstärken treten bei der im Januar seltenen Ausbildung eines Hochs über 
Korea auf. Bei längerem Anhalten der Mwxj-Typen sind Minima der relativen Feuchtigkeit zu verzeichnen. So 
zeigte z. B. im Jahre 1929 bei starker Festlandshoch-Ausbildung am 23. 1. Taikyü den minimalen Wert von 17%, 
Husan von 12% und Saisyü von 42%. 
Bei schwacher Ausprägung des Hochdruckkerns Mwx 2 strömen nicht extrem kalte Luftmassen über Korea 
hin. Leicht kann das Monsunwetter dann durch von Westen herkommende Zyklonen gestört werden. Die höchsten 
Januartemperaturen werden verzeichnet, wenn Korea sich unter dem Einfluß von Zyklonen befindet. Die Winde 
kommen dann plötzlich nicht mehr aus nördlicher Richtung vom Festland, sondern ihre Richtung wird südlich, 
westlich oder östlich, d. h. sie wehen vom relativ wärmeren Meer aufs Land. Durch Zyklonen der Bahn d und e 
wird wärmere Luft direkt vom Meer aufs Land gebracht. Je häufiger Korea von Zyklonen betroffen wird, um so 
wärmer ist der betreffende Januar**. Der größte tägliche Temperaturunterschied wird nach dem Vorüberzug einer 
Zyklone erzeugt, wenn Südkorea wieder von der Monsunwetterlage beeinflußt wird. Für Saisyü betrug der Unter 
schied am 5. 1. 1932: 13,7°. Am 4. herrschte der Mwc 2 -Typ (d. h. also, der Wind kam von N); am 5. zog eine 
Zyklone der Bahn a vorüber, der Wind strömte aus S-Richtung zur Mandschurei, also vom relativ warmen Meer 
aufs Land. Am 6. wirkte wieder die Mwc 2 -Wetterlage. Ein ähnlicher Fall trat am 29. 1. 1926 ein, der für Moppo 
eine Temperaturdifferenz von 15,9° brachte. Am 29. beeinflußte eine Zyklone um die Halbinsel Liautung Süd 
korea, der Wind strömte von E her vom Japanmeer ins Tief. Am 30. trat die Monsunwetterlage Mwb 2 ein, es 
stellten sich also Winde aus nördlicher Richtung vom Festland wieder ein. Bei ähnlichen Wetterlagen betrug die 
Differenz für Zensyü 18,0°, für Husan 17,1° und für Taikyü 19,0°. 
Die geringen Januarniederschläge werden ebenfalls von den Zyklonen gebracht. Relativ feucht ist der Januar 
dann, wenn häufig Zyklonen das Wetter beeinflussen. Recht beträchtliche Regenmengen fallen beim Vorüberziehen 
einer Zyklone der Bahn d und e und für Quelpart außerdem der Bahn f. Z. B. erhielten beim Vorüberzug einer 
Zyklone der Bahn d am 6. 1. 1927 Saisyü 31,1 mm und Moppo 24,1 mm; die Durchschnittsmonatsbeträge sind 
59,1 bzw. 34,9 mm; die Summen des Monats 1927 dagegen: 75,3 bzw. 66,4 mm. In Husan wurden am 9. 1. 1928 
50,0 mm verzeichnet, als eine Zyklone der Bahn e Korea überquerte (Monatsmittelwert 38,1 mm). 
Eine Zusammenfassung des bisher Gesagten möge noch durch folgende Tabelle gegeben werden: 
Mwx x Mwx 2 H Ta 2 Tb 2 Tc 2 Td 2 Te 2 Tf 2 
Januar 1933 ... 19 6 1 0 0 0 2 0 2 
Januar 1932 ... 7 18 4 1 1 0 0 0 0 
Januar 1928 ...4 16 2 1 0 0 1 2 5 
* Tanyö im Januar 1933: —6,8° (Mittel —4,4'); Syonei im Januar 1933: —4,9' (Mittel —1,2°). 
** Beispiele siehe S. 33.
	        
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