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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 59. Band, Nr. 2
Aus dem bisher Gesagten ergeben sich die beiden Haupttypen der Wetterlagen: Monsuntyp M und Zyklonen
typ T (Tiefdruckwirbel und Taifun). Bei M tritt dann die Zweiteilung in Mw (Wintermonsun) und Ms (Sommer
monsun) ein.
Je nach der Lage des Kerns des Hochdruckgebietes im Winter bzw. des Tiefdruckgebietes im Sommer er
geben sich verschiedene Untertypen: Mwa, Mwb, Mwc und Msa, Msb, Msc.
Zur Untergliederung der T-Typen wurden die vom Met. Zentralobservatorium für jeden Monat veröffent
lichten besonderen Karten der Zyklonenbahnen herangezogen. Aus diesen einzelnen Wetterkarten habe ich die
Hauptbahnen der Zyklonen herausgeschält. Beim Durchwandern der einzelnen Bahnen haben die Zyklonen eine
bestimmte Lage, von der aus sie Korea besonders stark beeinflussen. Die einzelnen Bahnen werden mit a, b, c, d,
e, f bezeichnet, so daß sich folgende Untertypen ergeben: Ta, .. ., Tf.
Zur weiteren Untergliederung wurde die Stärke der einzelnen Aktionszentren herangezogen, die auf den
Isobarenkarten durch engen bzw. weiten Abstand der Isobaren oder starke bzw. schwache Windstärke kenntlich
sind. Mit dem Index 1 sind immer die starken Ausprägungen der Aktionszentren, mit dem Index 2 die schwachen
Ausprägungen bezeichnet. Maßgebend für die Unterscheidung war also die Windstärke. Es ergibt sich demnach
bei den M-Typen: Mwa l5 Mwa 2 , Mwcj, Mwc 2 ; Msa,, Msa 2 , ..., Msc 2 .
Bei den T-Typen erhalten die Taifunbahnen den Index 1: Ta 1? ..., Tej; die gewöhnlichen Tiefdruckwirbel
bahnen den Index 2: Ta 2 , ..., Tf 2 .
Als dritter Haupttyp wird folgende Wetterlage bezeichnet: über Korea bildet sich ein eigenes Hoch aus.
Es wird durch H kenntlich gemacht. Eine Untergliederung erfolgte hierbei nicht.
Für die einzelnen Wettertypen seien zunächst kurz die allgemeinen Kennzeichen derselben hervorgehoben.
Mwa: Der Kern des Hochdruckgebietes liegt in der Mongolei, der Tiefdruckkern im Ozean um die Kurilen
oder Aleüten. Korea wird von den Isobaren in Nord-Süd-Richtung geschnitten. Je stärker der barometrische Gra
dient, um so kältere Luft strömt über Korea hin, um so heftiger wehen die Winde. Bei der starken Ausprägung
Mwa x wehen die Winde in Korea aus N bis NNW, die Stärken derselben sind recht groß, der Himmel ist meist
klar; ungeheure Massen kalter Luft strömen über Korea hinweg, so daß die kältesten Temperaturen verzeichnet
werden. Niederschläge fallen natürlich nicht. Bei der schwachen Ausprägung dieses Wettertyps Mwa 2 haben die
Winde auch eine starke Komponente in ihrer Richtung, sind aber von geringerer Stärke. Der Himmel ist etwas
mit Wolken überzogen, oft auch stärker bewölkt.