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Full text: 59, 1939

Gerhard Schumacher: Das Klima Südkoreas auf Grund der japan. Wetterbeobachtg. der Jahre 1914 bis 1933 13 
Der jährliche Verlauf der Temperatur in den einzelnen Monaten ist recht einfach. Die Temperatur nimmt 
überall stetig zu bis zu einem Maximum im Sommer und fällt wieder stetig bis zu einem Minimum im Winter. 
Der Abfall der Temperaturkurve im Herbst ist etwas steiler als der Anstieg im Frühling. Sekundäre Extreme 
treten nicht auf. Bei der Betrachtung der Mittelwerte war der Januar immer der kälteste Monat und der August 
immer der wärmste Monat für alle Stationen. Es wurde nun untersucht, ob diese Monate immer die extremsten 
Monatstemperaturen in allen Jahresreihen aufwiesen oder auf welche Monate in den einzelnen Jahresreihen noch 
die Extremtemperaturen fielen. Die Tabellen X und XI zeigen für die Stationen, von denen mindestens 15jährige 
Beobachtungsreihen Vorlagen, das Ergebnis. Durch Summation aller Zahlen erhält man: 
a) Dez. 
Jan. 
Febr. 
b) Juli 
Aug. 
Sept. 
7 
709 
207 
269 
675 
0 Fälle 
0,7 
76,9 
22,4 
28,1 
71,9 
0,0% 
Wenn der Juli und der August die gleiche höchste mittlere Monatstemperatur zeigten, wurde dieser Wert sowohl 
beim Juli als beim August als Höchstwert der betreffenden Jahresreihe berücksichtigt, entsprechend wurde 
bei Januar/Februar verfahren; daraus erklärt sich der Unterschied in der Summe der Zahlen der höchsten bzw. 
niedrigsten Werte: 944 — 923 Fälle. Der Prozentsatz der Fälle wurde deshalb beigefügt. Die Häufigkeit der 
niedrigsten mittleren Monatstemperaturen im Dezember ist also recht gering; im Februar etwas größer, aber im 
Vergleich zu der Häufigkeit im Januar auch gering. Höchste mittlere Monatstemperaturen zeigt neben dem 
August nur noch der Juli, und zwar in stärkerem Maße als der Februar die tiefsten mittleren Monatstempera 
turen aufweist. 
Beim Betrachten der Häufigkeitstabellen fällt sofort ein Unterschied zwischen mehreren Gebieten auf. Auf 
allen West- und Südinseln entfällt annähernd ebenso häufig die niedrigste mittlere Monatstemperatur auf den 
Februar wie auf den Januar; die Häufigkeitszahlen des Januars und Februars bei Stationen südlich der Linie 
Seisyü—Keisyü verhalten sich wie 15 : 5. Im Norden weist fast immer der Januar die kältesten mittleren Monats 
temperaturen auf. Fast ohne Ausnahme ist der August auf den Inseln der Monat mit der größten Mitteltemperatur 
des Jahres. Westlich der Mittelkette schneidet etwa die 12°-Jahresisotherme und östlich der Mittelkette die 13°- 
Jahresisotherme Südkoreas in einen Nordteil, wo die höchsten Temperaturen des Jahres annähernd so oft im Juli 
wie im August zu finden sind, und einen Südteil, wo die Häufigkeit der Höchsttemperaturen im August stärker 
ausgeprägt ist, aber nie so absolut überwiegend, wie der Januar der kälteste Wintermonat im Norden ist. 
Weitere Karten wurden gezeichnet für die Januar- und August-Isothermen, sowohl je eine mit auf den 
Meeresspiegel reduzierten Werten, wie je eine mit unreduzierten Werten unter Berücksichtigung des Reliefs 
(Karten 5, 6, 7 und 8). Als Höhengradient der Monate wurde der des Jahres genommen, 0,6° auf 100 m. 
Der Verlauf der unreduzierten Januarisothermen zeigt, daß die Isothermen wieder parallel zueinander in 
Südwest—Nordost-Richtung ziehen. Die —5°-Isotherme verläuft im äußersten Norden, die +2°-Isotherme schneidet 
die äußersten südlichen Vorsprünge, durch Quelpart läuft die +5°-Isotherme und südlich von Mara-tö die 
+6°-Isotherme. Die Haupt- und Mittelkette und die übrigen Höhen treten als kältere Gebiete durch deduktiv 
gewonnene Isothermen hervor. Die 0°-lsotherme der Ebene nimmt von Reikö im W ihren Anfang nach S, durch 
setzt die Mittelkette bei Kyürei und verläuft dann parallel der Küste, um an der Ostseite senkrecht nach N ab 
zubiegen. 
Die Karte der August-Isothermen lehrt, daß fast das ganze Innere von der 26°-Isotherme umschlossen wird. 
Nur der äußerste Nordwesten und der Nordosten östlich des Rakutoko-Tales und die Inseln im S und SW werden 
von der 25°-Isotherme umgeben. Quelpart weist Augusttemperaturen von 26° auf. Die nordwestlichen Inseln 
erreichen nur durchschnittliche Temperaturen um 23,5°. Die gerissenen Linien zeigen wieder die Abnahme der 
Temperatur mit der Höhe in den Gebirgen, rein deduktiv gewonnen. 
Im Gegensatz zum Januar herrschen also im August im Innern des Landes fast gleichmäßige hohe Tempera 
turen, von den Gebirgen natürlich abgesehen. 
Ein Nordsüd-Klimaprofil zeigt für die Januartemperatur eine beträchtliche Abnahme, während dieselben 
Stationen für die Augusttemperatur alle, mit Ausnahme der südlichen Insel Tyati-to, wo das Meer seinen Einfluß 
geltend macht, einen Wert um 26° aufweisen. 
Seikwan —4,4 +25,3 
Onsenri —3,5 +26,2
	        
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