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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatorimns. — 59. Band. Nr. 10.
Für diesen Fall von Sturmtiefbildung sei der Versuch gemacht, das Feld der Höhen Strömung
etwas genauer zu bestimmen, und zwar nach der bekannten Scherhag sehen Methode (58) der Zeichnung
der Topographie der 500 mb-Druckfläche. Die nachfolgende Tabelle bringt die relativen Topographien der
500 mb-Fläehe (über 1000 mb) über Nordamerika für die Zeit vom 14. bis 18. Januar 1939 nach dem „Täg
lichen Wetterbericht“ der Deutschen Seewarte.
Tabelle 1 :
Relative Topographien der 500 mb-Fläche
in dyn.
Dekametern im Janua
r 1939
Monats-
14.
I. 39
15.1.
16. 1.
17.1.
18.1.
mittel
der
rei.
rei.
rei.
rei.
rei.
rei. Top.
Top.
Abw.
Top. Abw.
Top.
Abw.
Top. Abw.
Top.
Abw.
Fargo
. . . 516
512
— 4
502 —14
503
—13
507 — 9
504
— 12
Billings
. . . 527
518
— 9
526 — 1
520
— 7
521 — 6
526
— 1
Omaha
. . . 525
509
— 16
511 —14
[508
— 17]
514 —11
522
— 3
Cheyenne
. . . 528
518
— 10
513 —15
[518
— 10]
516 —12
525
— 3
Oklahoma
535
520
— 15
— —
[518
— 17]
535 0
523
— 12
Nashville
. . . 534
524
— 10
524 —10
[520
— 14]
— —
529
—- 5
Washington ....
. . . 528
—
—
521 — 7
[528
0 ]
524 — 4
516
— 12
Lakehurst
. . . 524
[524
0 ]
Norfolk
. . . 534
[532
— 2]
Pensacola
. . . 546
[532
— 14]
Sault Ste. Marie .
. . . 510
[500
— 10]
Chikago
. . . 522
[504
— 18]
Seattle
. . . 523
[531
+ 8]
Spokane
. . . 524
[527
+ 3]
Salt Lake City
. . . 528
[535
+ 7]
Oakland . . ..
. . . 537
[545
+ 8]
San Diego
. . . 541
[549
+ 8]
El Paso
. . . 539
[543
+ 4]
St. Thomas
. . . 562
[567
+ 5]
A n merk
ung: Die Werte
Coco Solo (Panama-Kana
) . . 566
in eckigen Klammern
[ 3 am
Pearl Harbor (Hawai) .
. . . 563
16.1. sind reineExtrapolationen
Leider liegen gerade vom 16. Januar, dem kritischen Tag, kaum Temperaturaufstiege hier vor. Für
diesen Tag sind die Werte in eckigen Klammern [ ] extrapoliert worden, und zwar nach den Vortags- und
Nachtagswerten der relativen Topographie und nach der Luftmassenverteilung, indem die Bodentemperaturen
zugrunde gelegt wurden und ein bestimmtes vertikales Temperaturgefälle je nach Luftmasse, Druckverteilung
und geographischen Verhältnissen angenommen wurde. So wurden nicht bloß für die Tabellenstationen,
sondern im ganzen Gebiet vom Westatlantik bis zur pazifischen Küste Nordamerikas eine große Anzahl von
Temperaturaufstiegen gegißt und berechnet. Dies zunächst für den 16. Januar, 0 bis l l1 MGZ.
Zur Kontrolle der so erhaltenen Werte der relativen Topographie der 500 mb-Fläche wurde nach der
Zeichnung der Karte der relativen und der — mittels graphischer Addition gewonnenen — absoluten Topo
graphie vom 16. Januar früh ein Vergleich mit den Monats mittel werten der relativen Topographie
im Januar 1939 angestellt. Zu diesem Zweck wurden die Monatsmittelwerte des Drucks, der Temperatur
und relativen Feuchte von 21 Aufstiegstellen dem Monthly Weather Review (59) entnommen, die Zustands
kurven auf Stiive-Diagrammpapier gezeichnet und die relativen Topographien 500 über 1000 mb nach den
Bjerknes-Tabellen berechnet.
Die erste Spalte der Tabelle 1 gibt diese berechneten Monatsmittelwerte in dyn. Dekametern; die Ab
weichungen vom Monatsmittel für die Tage vom 14. bis 18. Januar sind in den besonderen Spalten einzeln
angegeben. Es wurden außerdem die Monatsmittel in eine Karte eingetragen und danach die Linien
gleicher relativer Topographie im Januar 1939 gezeichnet. Abbildung 45, Tafel 20, veran
schaulicht die Verhältnisse.
Wenn auch der Tropikluft, Polarluft usw. durchaus kein bestimmter Wert der relativen Topo
graphie zugeordnet ist, so kann man sich doch anhaltsweise die 556 Dekameter-Linie als Nordgrenze der