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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums —- 59. Band, Nr. 2
der Tage mit N-, E-, S-, W-Wind, Niederschlag in mm für die Jahre 1887, 1888, 1889. Es folgt dann eine kurze
Beschreibung der Mittelwerte und Bemerkungen der Hafenmeister über den allgemeinen Witterungscharakter der
18 Monate von April 1887 bis September 1888. Die einzige in Südkorea gelegene Station ist Hitsan.
1919 erschien J. D. van Buskirks Arbeit „The Climate of Corea and its probable effect on human efficiency“
(Lit. Nr. 7). Der Aufsatz zerfällt in zwei Teile, zunächst eine Studie über das Klima von Korea auf Grund der
klimatischen Daten von 1905—-1917. Die Beobachtungsdauer der einzelnen Stationen schwankt zwischen 3 und
18 Jahren. Für Südkorea sind nur Moppo, Husan und Taikyü berücksichtigt. Der zweite Teil befaßt sich mit
dem Einfluß des Klimas auf den Menschen und enthält Ratschläge für nach Korea reisende Europäer. Die bei
gegebenen Karten sind recht flüchtig auf Grund der wenigen Stationen gezeichnet (siehe Besprechung im
Geogr. Rev. 10, 1920, S.45ff.).
1925 gab das Meteorological Observatory of the Government General of Chosen ein Tabellen- und Kartenwerk
des Titels: „Rainfall in Chosen“ (Lit. Nr. 31) heraus. Alle Daten der Stationen wurden vom Beginn der Beobach
tung bis 1923 gemittelt und die so erhaltenen Werte auf Karten dargestellt. Die Länge der Beobachtungsreihen
schwankt zwischen 4 und 19 Jahren. Auf den Niederschlagskarten der einzelnen Monate ist die Stufeneinteilung
recht groß, ebenso für den Jahresbetrag: 500 mm, 500—700, 700—900, 900—1100, 1100—1300, > 1300 mm.
Das Relief ist beim Zeichnen der Isolinien nicht berücksichtigt. Eine textliche Auswertung fehlt vollkommen.
1928 wurde dann vom Meteorological Observatory of the Government General of Chosen das Parallelwerk:
„Air Temperature in Työsen“ (Lit. Nr. 1) herausgegeben. Auf den Temperaturkarten sind nur Isolinien grad-
zahliger Temperaturwerte eingetragen. Wieder wurden ungleiche Jahresreihen benutzt und beim Kartenzeichnen
das Relief nicht berücksichtigt.
1929 erschien der „Climatic Atlas of Japan and her neighbouring countries“.
1931 brachte T. Okada das Buch: „The Climate of Japan“ (Lit. Nr. 31) heraus. Er behandelt Großjapan,
von Sachalin bis Korea, Eormosa und den Riukiuinseln. Von Südkorea wurden die 5 Hauptstationen Moppo,
Husan, Zensyü, Taikyü, Saisyü berücksichtigt. Neben reichhaltigen Tabellen über Mittel- und Extremwerte aller
Elemente findet man eine textliche Auswertung in doppelter Form. Die Klimatographie gibt einen kurzen Ge
samtüberblick über das Klima der verschiedenen Regionen. Die Klimatologie beschreibt die einzelnen Elemente
für den Gesamtbereich, erläutert die Methoden der Beobachtungen und Berechnungen und die räumliche Ver
teilung. Für alle Stationen werden ungleiche Beobachtungsreihen bis 1929 genommen (siehe Besprechung in
Pet.Mitt., 1933, S. 220).
Losch, „Das Klima von Japan“ (Lit. N. 26), schildert die typischen Erscheinungsformen der Jahreszeiten
in den verschiedenen Landesteilen Japans. Korea wird in dem an sich nicht umfangreichen Aufsatz natürlich nur
ganz kurz betrachtet.
In neuerer Zeit sind von Lautensach kurze allgemeine Überblicke über das Klima von Korea veröffent
licht (Lit. Nr. 21—24).
Die Reiseschilderungen Koreas von Norbert Weber, Siegfried Genthe, A. Hamilton, E. Oppert, R. Zabel,
M. A. Pogio, I. Bishop, W. E. Griffis enthalten nur ganz kurze allgemeine Andeutungen über das Klima von Korea.
Es fehlt also noch völlig an einer exakten Bildung von Mittelwerten der klimatischen Elemente. In
dieser Arbeit wurde die Normalperiode 1914—1933 benutzt, kürzere Jahresreihen wurden durch Reduzieren korri
giert. Bei der Zeichnung der Karten wurde das Relief weitgehend berücksichtigt.
Versuche luftkörperklimatologischer Betrachtungen für Ostasien sind in kurzen Arbeiten angedeutet worden
von Jaw Jeou-jang, „A preliminary analysis of the air masses over Eastern China“ (Lit. Nr. 19), und von
Arakawa, „The air masses of Japan“ (Lit. Nr. 4). Nach diesen Verfassern kommen folgende Luftmassen in
Betracht:
1. kontinentale Polarluft (c. P.), sie kommt im Winter im allgemeinen aus den kontinentalen Antizyklonen
Sibiriens, ist kalt und trocken;
2. maritime Polarluft (m. P.), ihr Ursprungsgebiet ist das Ochotskische Meer und die hohen Breiten der
Nordpazifik, mittlere Feuchte findet sich in allen Schichten, sie bringt schlechtes Wetter mit dauerndem
Regen;
3. maritime Tropikluft (m. T.), sie wird regelmäßig in den ozeanischen Hochdruckgebieten erzeugt, im Ur
sprungsgebiet der subtropischen Breiten der Nordpazifik ist sie warm. In den unteren Schichten ist sie
feucht, das Wetter ist meist schön und heiß;