Ulrich Roll: Zur Frage des täglichen Temperaturganges und des Wärmeaustausches
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Dabei ist u die Windgeschwindigkeit in der Höhe h, © die geographische Breite und z 0 ein Maß für die
Bodenrauhigkeit. Benutzen wir den nach R o s s b y und Svendrup“ 22 für die Meeresoberfläche
bei geringem Seegang gültigen Wert
z 0 = 3,9 cm
so ergibt sich für den 22. 8. 36 bei u = 950 cm/sec und h = 1000 cm
H = 1200 m.
Daraus berechnet sich die Höhe h B der Bodenschicht mit Hilfe der ebenfalls von R o s s b y angegebenen
Beziehung
zu h B = 129 m.
Wir ersehen hieraus, daß die Messungen der Tabelle 5 und in Figur 10 bis etwa 130 m in der Boden
schicht, die bei adiabatischer Temperaturschichtung durch lineare Zunahme des Austausches mit der Höhe
gekennzeichnet ist, liegen. Unsere bisherigen Ergebnisse werden also in dieser Hinsicht bestätigt. Die
theoretisch abgeleitete und auch empirisch nachgewiesene (Mildner 17 ) Umkehr der Austausch
verteilung zur langsamen Abnahme beim Überschreiten der oberen Grenze der Bodenschicht deutet sich
in den beiden obersten Meßpunkten der Figur 10 bereits an.
b) Austauschwerte beim Ausströmen warmer Festlandsluft über das kalte Meer.
Die Serienmessungen der Lufttemperatur vom 9. 6. 1937 sind zur Errechnung des Austausches
nach der oben angewandten Methode nicht zu verwenden, da die Advektion hierbei nicht vernachlässigt
werden darf. Am 9. 6. 37 strömte bei um Ost schwankenden mäßigen Winden stark erhitzte Festlands-
Figur 11