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Full text: 59, 1939

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 59. Bit., Nr. 8 
Der noch in den nächsten ein bis zwei Tagen mit der Höhenströmung weiter driftende 
isobare Kaltlufttropfen muß auf Grund obiger Betrachtungen als im wesentlichen vom Druck 
feld bedingt angesehen werden, womit gleichzeitig die Vorbedingungen für eine größere 
thermodynamische Energiegewinnung im unteren Teil der Troposphäre nicht mehr gegeben 
waren. 
(i. Stabil isierungs- und Labilisierungsgebiete. 
Nachdem die diagnostischen Untersuchungen nunmehr mit der dynamischen und 
energetischen Betrachtung der beiden ineinander greifenden Zirkulationsräder zu einem 
gewissen Abschluß gebracht wurden, soll ergänzend festgestellt werden, in welcher Weise 
die Zyklonenauflösung von einer troposphäri sehen Stabilisierung begleitet war. Es 
sollen zu diesem Zweck die Gebiete hydrostatischer Stabilisierung und Labilisierung aul 
gesucht und verfolgt werden. Dabei wurde an die von H. Sturm 1 * in seiner Arbeit „Kaltluft- 
zirkulation auf der Rückseite einer Zyklone'“ erfolgreich verwendete Methode angeschlossen; 
wie dort soll eine Abkühlung in der unteren Troposphäre, die mit einer Erwärmung der 
oberen Schichten einhergeht, als Stabilisierung, eine Abkühlung oben, die mit einer unteren 
Erwärmung gepaart ist. als Entstabilisierung oder Labilisierung gedeutet werden. 
Für diese Untersuchungen wurden aus den relativen Topographien der 500- über der 
800- und der 800- über der 1000-mb-Fläche für die 8-Uhr-Termine des 18., 19., 20. und 
21. Januar die jeweiligen Differenzen gebildet und in Karten eingetragen. Von diesen so 
erhaltenen Werten wurden dann die zeitlichen Differenzen gebildet, womit sich ein erster 
Anhalt für die oben definierten Stabilisierungs- und Labilisierungsgebiete ergab. Nun zeigen 
diese Differenzenkarten im ganzen mitteleuropäischen Raum sowohl vom 18. zum 19. Januar 
als auch vom 19. zum 20. Januar ausnahmslos eine, wenn auch numerisch unterschiedliche 
Labilisierung an. 
Darauf wurden, dem Vorgehen von H. Sturm in seiner obigen Arbeit entsprechend, die 
zeitlichen Differenzen für die Ausdrücke (Rel. Top. 800/1000 mb — rel. Top. 500/800 mb) 
gebildet. Denn dadurch werden die Zahlenwerte auf ein Maß zurückgeführt, das den 
Änderungen der mittleren virtuellen Temperatur in den betrachteten Schichten nahezu 
proportional ist. (Fig. 25 und 26.) 
Bei dieser Art der Darstellung offenbaren sich nun während der Wanderung der Zyklone 
vom Kanaleingang zur südlichen Nordsee vom 18. zum 19. Januar auf ihrer Rückseite (über 
Südengland und Belgien) ein Gebiet stärkster Labilisierung, auf ihrer Vorderseite dagegen, 
in einem schmalen Streifen nördlich der Elbe ein schwaches Stabilisierungsgebiet. 
iS Ami. tl. Hydrogr. 1937, S. 1.
	        
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