Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Mariueohservatoriums — 59. Bd., Nr. 8
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zeigen, innerhalb der Meßgenauigkeit in ihrer Richtung mit den nach Gl. (1) oder (la) (aus
Temperatur- und Feuchtemessungen) konstruierten überein.
Um die auf diese beiden Arten ermittelten Vektoren A u ihrem Betrage nach zu ver
gleichen, setjen wir in obige Formel folgende Zahlenwerte ein:
2 m sin if — 1.26 10 4 sec 1
g = 0.98 10 3 . cm ■ sec 2 .
Damit erhält man:
1 /! T 7 In ,
— = 1.29 10 7 • . sec . cm 1 .
7’ /iy <1z
Wird beiderseits A y A z 1 km gesetzt und Au in m/sec gemessen, so gilt für 1000 m
Höhendifferenz:
/ T
r
1.29 10 ö ■ 1 u ■ sec . cm
Setjt man hier für A u aus obigen Messungen den Mittelwert 10 km/h oder 2.8 m/sec ein.
so ergibt sich für den Quotienten ,|r AT über Mecklenburg zwischen 1 und 3 km Höhe der
Wert 3.6.10“ 5 (± 25 /c).
Andererseits folgt aus dem 300 km betragenden Abstand der Isohypsen 1920 und
1940 gdm der 700-mb-Fläche über diesem Gebiet, wenn man bedenkt, daß die Abstände der
Hauptisobarenflächen den mittleren virtuellen Temperaturen proportional sind, für
±. AT der Wert 3.4.10“ 5 (+20 %).
Damit ist also auch dem Betrage nach innerhalb der Meßgenauigkeit Übereinstimmung
zwischen den aus Tempaufstiegen entnommenen und den aus Höhenwindmessungen nach
obigen Gleichgewichtsbedingungen [Gleichungen (1)] errechneten Temperaturgradienten vor
handen.
Zu einem entsprechenden Ergebnis führt ein Vergleich der Werte für die Schicht von
1 bis 5 km Höhe.
Nach diesen Feststellungen erscheint hier noch eine Bemerkung über die vertikale Ände
rung der isobaren Dichteverteilung am 18. Januar angebracht. Wie bereits aus der Drehung
des Höhenwindes über Warnemünde auf West angezeigt wird, so wird durch das Zurück
drehen des Temperaturgradienten mit der Höhe von Nordost auf Nordnordost über Nord
westdeutschland noch einmal bestätigt, daß die troposphärische Temperaturverteilung von einer
monsunartigen der unteren Schichten mit der Höhe in eine planetarische der hohen Schichten
übergeht.