M. Hennings : Wetterbeobachtungen im 2. Internationalen Polarjabr 1932/33 auf deutschen Fischdampfern.
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13. IX. Bis 09.00 h treibt das Schiff vor dem
Sturm und dampft dann mit halber Fahrt und Kurs
ENEJ/j E. 07.00'* springt der Wind auf NNE. Ab
15.30 h tritt leichte Besserung des Wetters ein. Im
W treten gelbliche Strahlen auf, die bisher bläuliche
bis schwarze str cu-Deeke bekommt hellere Schattie
rungen. Die Mövcn lassen sich wieder auf dem
Wasser nieder, und der Wind flaut gegen 15.00’ 1
ah. Vereinzelt ist blauer Himmel sichtbar. Um
18.00'* wird mit dem Fisdien begonnen.
14. IX. Nachts traten Graupelschauer auf, der
Wind war böig. 06.15'* bis 06.17'' und 09.30' 1 bis
09.42 1 ' wieder Graupelschauer. 12.00 1 ' kurzer Sclmee-
schauer mit Sichthesserung. “/, 0 des Himmels mit
str cu bedeckt. 14.25'* Sdineesdiauer, im W zieht
a cu in einer Schicht auf und stark wechselnde Be
wölkung setjt ein. 15.30 1 * Sdineesdiauer von kurzer
Dauer, 17.50' 1 bis 17.55 h leichter Graupelschauer
mit Regen gemischt, 18.05 h Sdiauer.
15. IX. 05.00' 1 bis 05.25 h leichter Schnee- und
Regenschauer. 15.30 1 ' die Sicht verschlechtert sich,
die Windstärke nimmt zu. 17.45'* bis 17.50 1 ' leichter
Nieselregen. 18.15 h S-Wind rückdrchencl auf ENE
und 18.25 1 * apf E.
17. IX. 17.05' 1 bis 18.25' 1 leichter Sdmeefall,
die Sidit ist geringer als 1000 m.
18. IX. Nachts leichter Sdmeefall bis 07.20 1 ',
dann Sichtverbesserung und leichte Aufklärung.
09.45 h bis 13.20 1 * leichte Sdineesdiauer mit kurzen
Unterbrechungen. 16.30'* Windstille, die Sicht wird
besser, die Wolken befinden sich in Auflösung
(Bild 4).
20. IX. Die Seeobstclegramme werden jetjt über
FD „Jakob Goldsdunidt“ geleitet, FD „Fritj IIoli-
mann‘ ist bereits heimgekehrt. Gegen 11.00'* mußte
die Maschine wegen Schadens gestoppt werden, so
daß wieder Tiefentemperaturen gemessen werden
konnten. 12.55 h bis 13.00' 1 Regenschauer.
21. IX. 15.00' 1 ei in Bandenform im schnellen
Aufziehen nach N begriffen, die über die Höhe von
45° hinausreiehen.
22. IX. Um 07.00'* wurde die Heimreise an-
getreten. Trotj starken Windes, der jctlodi von
achtern kommt, liegt das Schiff ruhig. Die Baro
graphenkurve ist weniger dick als am Vortage.
23. IX. Es wurden wieder Kopien in der Kam
mer des Masdiinistcn angefertigt (Bild 2 und 3).
24. IX. 06.10 1 * hört der Regen auf. 09.15'* Ha
gelschauer, 14.05 1 * Regenschauer. Die Wassertem-
peratur wurde im Maschinenraum gemessen. In dem
Rohr, durch das 4 m unter der Meeresoberfläche
das Kitblwasser eintritt, steckt ein Thermometer,
allerdings ohne Vio-Gradeintcilung. Vergleichsmessun-
geu zeigten, daß dieses Thermometer Vio° mehr an
zeigte, als das gewöhnlich zu den Messungen he
imste.
25. IX. 17.25'* leichter Sprühregen mit Unter
brechungen.
27. IX. Von 00.30 1 * bis 03.20'* Wetterleuchten
von SSE bis S. 08.30'* Regenschauer.
28. IX. Um 07.00'* machte der Dampfer wieder
in Cuxhaven fest.
5. Reise (Bären-Insel).
30. IX. FD „Volkswohl“ dritte Fahrt. Die
Fahrt wurde 13.15 1 * angetreten. Der Semaphor in
Cuxhaven meldete für Helgoland Windstärke 4.
2. X. Das Schiff passiert 07.00 h Utsire im Ab
stand von 5% Sm.
4. X. 06.20'* leichter Regenschauer. 19.20'* wurde
Myken im Abstand von 10 Sm passiert. Gegen 21.00'*
konnte Hennings ein Nordlicht beobachten.
5. X. Auf der Fahrt durch die Schären be
gegnete man 15.45'* dem FD „Emma Richardson“
aus Geestemünde und 17.30'* Fl) „Düsseldorf“. Um
19.50'* landete der Dampfer in Tromsö, um den
Leichtmatrosen wegen schwerer Blutvergiftung im
dortigen Krankenhaus abzuliefern. 20.00 h konnte
wieder Nordlicht beobachtet werden. Das Schiff
setjte um 22.00 h die Reise fort und macht 00.30'* in
Rösnishavn fest, um Eis überzunehmen.
6. X. Gegen 03.00 1 * verließ das Schiff Rösnes-
havn mit Kurs Bären-Insel durch den Grotsund.
05.05 1 * fuhr man an Karlsöy vorbei. Das Tagebuch
zeigt die Eintragung: „Eventuell bei der Rückfahrt
von der Barentssec auf einen anderen deutschen
Dampfer umsteigen und wieder nach der Barents
sec fahren, um so nicht nach jeder Fahrt durch die
Reise nach Cuxhaven Zeit zu verlieren.“ Dieser
Plan wurde später ausgeführt.
7. X. 10.00 1 * peilte das Schiff Kap Bull im ENE
und 20 Sm Abstand.
8. X. Ein Maschinenschaden machte das An
laufen der Bären-Insel nötig. Um 06.15* 1 wurde in
der Kohlenbucht geankert, um hier in ruhiger See
die Reparatur vornehmen zu können. Der Kapitän
begab sich mit dem Beobachter au Land und suchte
die norwegische und polnische Station der Insel auf
Es befanden sich zur Zeit auf der Bären-Insel zwei
norwegische Funker, von denen der eine Frau und