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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 59. Bd. Nr. 4.
weilen herrscht Windstille, dann wieder schwache
umlaufende Winde. 14.30 1 * bis 15.20'* anhaltender
Regen. Die Sicht verschlechtert sich bis zu '/10 Sm.
15.20 h steigt das Barometer unter gleichzeitiger
Sichtverbesserung langsam und fällt ab 16.00'*
wieder.
28. VII. 16.30'* Windstille und leichter, um
laufender Wind. FD „Weser“, der sich in der Nähe
befindet, gibt ebenfalls, wenn auch unregelmäßig,
Seeobstelegramme ah.
29. VIT. Um 12.00 h wurde mit mißweisendem
Kurs SE% S die Heimreise angetreten. Am 30. VII.
passierte das Schilf 19.30'* Helgoland, 23.15'* Cux
haven und machte am 31. VII. 04.45 in Altona fest.
2. Reise (Nordsee).
1. VIII. „August Wriedt“ zweite Fahrt. Der
Beobachter verläßt 12.30'* den Altonacr Hafen zur
zweiten Reise. 23.00 11 WSW-Wind Stärke 5, bedeckt.
3. VIII. 12.30 h setjt Sprühregen von kurzer
Dauer ein, 07.30'* wurde der Fischplat} erreicht und
das Net; apsgesetjt.
5. VIII. 05.40 h bis 09.00' 1 Schauer von Sprüh
regen.
6. VIII. Die Nacht hindurch herrschte feiner
Sprühregen ohne Unterbrechung bis 05.30'*. Ab
12.00'* dreht der Wind nach rechts und nimmt zeit
weise Stärke 4—5 an. 16.40 1 * Sprühregen und
Sichtverschlechterung bis 17.00'*. Nach 19.00'*
nimmt str cu-Bewölkung ab Dis auf */ J0 . 20.00'* ci
im NW im schnellen Aufziehen, die 45 Höhen
winkel noch nicht überschritten haben. 22.30' 1 wurde
die Heimfahrt angetreten und am 8. VIIL 09.30'* in
Cuxhaven gelandet.
3. Reise (Island).
13. VIII. Die nächste Reise erfolgte auf FD
„Volkswohl“. Paulinbarometcr, Wetteruhr und
Barograph wurden in der Passagierkammer, 3 m
über Meeresoberfläche, angebracht. Der Meteoro
graph fand wie auf den beiden ersten Reisen am
Geländer des Peildecks Platj.
15. VIII. Die Abgabe von Seeobstelegrammen
fand nicht statt, da Stationen in der Nähe (vermut
lich sind englische Küstenstationen gemeint) Mel
dungen absandten. 07.30** lief das Schiff Aberdeen
an, um Eis überzunehmen und verließ den Hafen
wieder um 14.00'* mit Kurs auf Island.
18. VIII. 09.15 1 * wurde nach Erreichung des
Fischgrundes das Netj ausgesetjt. Da der Funk
sender des „Volkswohl“ nur eine Reichweite von
400 Sm hajt, ist es nötig, die Telegramme über
Dampfer weiterzuleiten, die sich z. B. auf Fladen
grund befinden. Verschiedene Telegramme gab der
Wesermünder FD „Fritj Hohmann“ weiter. Wäh
rend der Zeit, wo der Dampfer wegen Einhieven
des Netjes stillag, machte der Beobachter mit dem
Tiefseethermometer Temperaturmessungen (siehe
Seite 7 im Instrumententeil). Das Barometer wurde
im Kartenzimmer, 6 m über dem Meeresspiegel,
angebracht.
26. VIII. Es herrscht dichter Nebel am ganzen
Tage, so daß von Zeit zu Zeit Nebelsignale gegeben
werden. Bisweilen Nieseln.
27. VIII. Nachts Schauerwetter mit Regenböen.
Gegen Mittag klart es auf, nur die Küste ist in
Wolken eingehüllt.
30. VIII. 22.00'* trat das Schilf die Heimreise
an mit Kurs SSE. Von 08.00'* bis 11.30'* herrscht
Regen, der um 12.30'* wieder einsetjt und bis 19.50'*
dauert. 17.50'* springt der Wind von SE auf NW.
2. IX. Es herrscht trübes Wetter bei ganz be
decktem Himmel. In der Kammer des 1. Maschi
nisten wurden verschiedene Photos kopiert.
4. IX. Das Schiff landet 01.30'* in Cuxhaven.
4. Reise (Bären-Insel).
6. IX. FD „Volkswohl“ zweite Fahrt. Um 14.20'*
verläßt das Schiff den Hafen mit der Bären-Insel
als Ziel.
8. IX. 12.00'* der Horizont ist ringsherum mit
str cu überzogen, der Zenit ist wolkenfrei.
10. IX. 04.00'* bis 11.25 1 * leichter Sprühregen
ohne Unterbrechungen. Es setjt um 14.50'* mit
Sicht Verschlechterung bis 14.55'* wieder ein. Ab
15.10'* wieder Sprühregen mit Unterbrechungen.
Der Kapitän der „Dolly Kühling“, der auch den
Vortrag der Deutschen Seewarte in Cuxhaven über
die Wichtigkeit der meteorologischen Beobachtun
gen besucht hat, leitet die Seeobstelegramme weiter.
12. IX. Der Regen hat aufgehört, doch der
Schlechtwcttercharakter dauert an. Es ist mit 4
recht kühl. Das Barometer steigt als 10.00'* lang
sam. Der Himmel ist mit typischen Schlechtwelter-
wolkcn ganz bedeckt. Um Mitternacht schlug eine
Sturzsee auf das Schiff und brachte den Schreib-
hebcl des Barographen unter die Trommel, so daß
die Registrierung aussetjte. Die Temperatur wurde
wegen der überkommenden See in Lee der Brücke
gemacht.