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Full text: 58, 1938

G. Schinze und R. Siegel: Die großräumige Höhenströmungskarte 
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Es sei mit aller Deutlichkeit darauf hingewiesen, daß die luftmassenanalytische 
Arbeit von der 500 mb*Karte und der Höhenströmungskarte verschiedenes erwartet und 
in beiden Methoden wesentlich verschiedene Hilfsmittel sieht. Die Höhenströmungskarte 
gibt in der Folge der einzelnen Karten die Verlagerung und Entwicklung der Zirkulation* 
Zentren und beschäftigt sich nur mit der Nahwirkung der Zirkulation auf die bewegten 
Luftmassen. Die 500 mb*Karte muß infolge ihrer geringen räumlichen Erstreckung durch 
Indizien die Entwicklung von z. T. noch gar nicht im Kartenbild befindlichen Massen* 
gebilden erschließen. 
Die Höhenströmungskarte arbeitet in den am sinnfällig wahrnehmbaren Wetter* 
geschehen vielfach besonders stark beteiligten Schichten (Luv, Lee, Stau, Föhn, Wolken* 
aufzug, Niederschlag). Die 500 mb*Fläche liefert in Form des Geopotentialfeldes die 
oberen Randbedingungen der von der aerologischen Messung regelmäßig kontrollierbaren 
unteren Massenhälfte der Atmosphäre (vergl. Kartenfolge VII, 1—4, IV, 1—5 und VI). 
Es ist für die Luftmassenanalyse äußerst erwünscht, wenn der Umfang, die Regel* 
mäßigkeit und die Zuverlässigkeit der Angaben und die Sicherheit der Deutung die all* 
gemeine regelmäßige praktische Verwendbarkeit der 500 mb*Fläche als ein weiteres Hilfs* 
mittel einmal erlauben wird. 
Darüber hinaus ist zu hoffen, daß eine Topographie der Obergrenze der Tropopause 
und eine Typbestimmung der Stratosphärenschichtung dank der technischen Möglichkeiten 
der Radiosonden als weitere Hilfsmittel hinzutreten werden. 
IV. Grundlagen der Methode: 
In diesem Kapitel werden die Grundlagen der Methode dargestellt. Dabei wird 
in Abschnitt A das heute übliche Verfahren zur Gewinnung des Geopotentials einer 
bestimmten Druckfläche formelmäßig dargestellt, 
in Abschnitt B davon ausgehend die Druckfläche berechnet, deren Geopotential durch 
die großräumige Höhenströmungskarte angenähert dargestellt wird, 
in Abschnitt C die Bodentemperatur in die bis dahin gewonnene Endformel ein* 
geführt, 
in Abschnitt D ein Kriterium für den Einfluß dieser Einführung gegeben, 
in Abschnitt E die gewonnenen Ergebnisse nach ihrer meteorologischen Bedeutung 
besprochen. 
Abschnitt A: 
Das Geopotential der Fläche mit dem Luftdruck x mb wird nach dem heute üblichen 
Verfahren bestimmt aus: 
1. G x = G 1CW + A Gjqqq (t). 
Dabei bedeutet: 
G x das Geopotential der x mb*Fläche, 
G 1000 das Geopotential der 1000 mb*FIäche, 
A Gjqqq (t) die GeopotentiaLDifferenz zwischen den Druckflächen 1000 mb und 
x mb bei der virtuellen Mitteltemperatur der Schicht t° C.
	        
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