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Full text: 58, 1938

Gert Hendrik Scheepers: Maisanbau und Klima im sogenannten Maisdreieck der Südafrikanischen Union 55 
brauchte, hingegen nur 3% Tage bei einer Temperatur von 15,6°. Der Temperaturunterschied von 5° bewirkte 
also einen Unterschied von 8 Tagen in der Keimzeit. Niedrige Temperatur, insbesondere niedrige Bodentempe 
ratur während der Aussaat verlangsamt die Keimzeit. Oft wird der Mais dadurch muffig und verfault, noch ehe 
er zu treiben beginnt, so daß die Felder aufs neue besät werden müssen. 
Da die Schnelligkeit des Wachsens des Maises von der Temperatur abhängig ist, und die mittlere Saison- 
Temperatur im Maisdreieck 2 bis 3° niedriger ist als im Maisgebiet Argentiniens und im Corn beit der Ver 
einigten Staaten, wächst der Mais im Maisdreieck viel langsamer als in den anderen genannten Gebieten. Es 
muß deshalb die frostfreie Zeit im Maisdreieck auch länger sein, als in den anderen Gebieten. 
c) Das Auftreten von Frösten im Maisdreieck. 
Da der Mais während seiner Vegetationszeit keinen Frost verträgt, muß seine Wachstumszeit innerhalb 
der frostfreien Zeit bleiben. Das Auftreten der letzten Frühjahrsfröste und der ersten Herbstfröste bestimmt also 
die Zeit, in der der Mais angebaut werden kann. 
aa) Der letzte Frühjahrsfrost. 
In Fig. 26 52 wird das Auftreten der letzten Frühjahrsfröste angegeben. Die Daten sind nur Durch 
schnittswerte. Sie besagen nicht, daß die letzten Fröste unbedingt auf diese Daten fallen müssen. Sie sind An 
haltspunkte für den Farmer, um unter möglichster Vermeidung der Frostgefahr mit der Aussaat beginnen zu 
können. 
Nach der Karte schwankt innerhalb des Maisdreiecks das Auftreten der letzten Fröste zwischen dem 
1. Aug. im Klerksdorpdistrikt und dem 20. Oktober in der äußersten südlichen Spitze, in Thaba’Nchu. 
Von dem kleinen Gebiet in Thaba’Nchu abgesehen, sind von Mitte Oktober an die letzten Frühjahrsfröste 
im allgemeinen vorbei. Bei ausreichendem Regenfall, der ein rechtzeitiges Pflügen erlaubt, kann also beinahe 
im gesamten Maisdreieck bereits Mitte Oktober mit der Aussaat begonnen werden. In günstigen Erntejahren 
fangen manche Farmer schon früher damit an. Erfolgt die Aussaat während des Oktobers, so steht der Mais 
Anfang November bereits im Halm und fällt die Wachstumszeit in die wärmsten Monate des Erntejahres, d. h. 
in die Monate November bis Februar. Die Dauer der zum Wachsen erforderlichen Zeit wird somit durch frühes 
Pflanzen verkürzt, da der Mais bei warmem Wetter schneller wächst (siehe S. 54). 
bb) Der erste Herbstfrost. 
Der erste im Maisdreieck oft unzeitgemäß früh auftretende Herbstfrost ist der gefährlichste. Er richtet 
großen Schaden an unter dem Mais, der noch nicht das Stadium erreicht hat, in dem er gegen Frost widerstands 
fähig ist. Die jüngeren Pflanzen werden vernichtet; die fortgeschritteneren zeigen eine schwache Körnerbildung 53 
53 Nach der von der Meteorologischen Warte, Pretoria, herausgegebenen Union-Frostkarte.
	        
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