Gert H cndrik Scheepers: Maisanbau und Klima im sogenannten Maisdreieck der Südafrikanischen Union 41
Das Beckengebiet wird durch drei große Nebenflüsse gebildet. In Tabelle XXVII werden die Größen der
Einzelbecken angegeben. Der Umfang des ganzen Beckengebietes beträgt etwa 410 km.
Tabelle XXVII.
Größe des Klippflußbeckens.
Becken Größe in qkm
Kommandoflußbecken 690
Klippflußbecken II 350
Klippflußbecken I 1 740
Sandflußbecken 1 220
Gesamtbecken 4 010
Geologisch bestehen diese Becken aus der Beaufort- und aus der Ekka-Serie. Der Ekka-Serie-Boden besteht
größtenteils aus fruchtbarem, feinsandigem Lehmboden, der die Grundbestandteile für die Pflanzenernährung ent
hält. Diese sind enthalten in den kalkhaltigen „Modderklippen“ und dem intrusiven Dolerit.
Im Osten ist dieses Gebiet ziemlich gebirgig; der Hauptfluß entspringt in den Plateaurandgebirgen. Weiter
nach Westen zu ist die Landschaft hügelig und etwas flacher und grasbedeckt. Im allgemeinen ist der Boden für
Wasser aufnahmefähig.
Der Abfluß des ganzen Beckens wurde bei der Abflußstation de Langesdrift gemessen 30 . Abflußstationen
an den Mündungen der einzelnen Nebenflüsse sind nicht vorhanden, weshalb Teilmessungen nicht vorgenommen
werden könnten.
An der Messung der Niederschlagsmenge beteiligten sich 22 auf das Gebiet verteilte Regenstationen, die
einen guten Durchschnittswert für die Regenmengen liefern 31 .
Um das Verhältnis zwischen Niederschlag und Abfluß feststellen zu können, wurden die täglichen Abflüsse
durch verschiedene Jahre und zwar ganz besonders aus dem sehr trockenen Erntejahr 1913/14 und dem regen
reichen Jahr 1917/18 untersucht und mit den durchschnittlichen Niederschlägen verglichen.
Aus dieser Studie über den Abfluß aus den Klippflußbecken und aus anderen früher genannten Angaben
können verschiedene Schlüsse betreffs der Abflußmengen und der in diesem Gebiet des Maisdreiecks den Abfluß
bestimmenden Faktoren gezogen werden.
1. Niederschläge in Form von leichten, kleinen Staubregen ergeben keinen Abfluß. Fällt indes auch nur die
Hälfte dieser Regenmenge in Form eines kurzen heftigen Regens, so ist als Folge davon ein starker Abfluß
zu verzeichnen.
Der Abfluß im Maisdreieck ist groß, weil die Niederschläge dort meistens im Zusammenhang mit
Gewittern fallen, wodurch die heftigen, nur wenige Minuten dauernden Platzregen verursacht werden. Auf
der anderen Seite ist zu vermerken, daß gewitterartige Entladungen der Niederschläge gerade für das
Wachstum der Maispflanze auch ihre Vorzüge haben. Der Mais verlangt viel Sonnenschein, der beim Auf
treten der Niederschläge in kurzer, wenngleich auch heftiger Form nur wenig unterbrochen wird.
Fig. 20, der eine Karte im Union-Jahrbuch 32 zugrunde liegt, zeigt die Verteilung der Gewitter auf das
Maisdreieck. Nach ihr treten die meisten Gewitter, im Mittel 40 Gewitter jährlich, in der östlichen Hälfte des Mais
dreiecks, besonders in der nordöstlichen Spitze und im Witwatersrandgebiet sowie auch in den östlichen Teilen des
Oranje-Freistaates auf. Dagegen treten im westlichen Teil nur halb so viele Gewitter in Erscheinung.
Fast alle während der Erntesaison in dem Maisdreieck fallenden Regenfälle sind von Gewittern begleitet,
d. h. daß die Heftigkeit der täglichen Niederschläge ziemlich groß ist. Man hat beispielsweise festgestellt, daß
57% der jährlich über Witwatersrand niedergehenden Regenfälle als Regenschauer von mehr als 12,5 mm per
Tag fallen. Im Vergleich hierzu fallen in Greenwich (England) nur 25% des jährlichen Niederschlags in stärke
ren Schauern von mehr als 12,5 mm per Tag 33 .
30 Besproeiingskantoor, Departement van Besproeiing, Pretoria.
31 Meteorologiese Kantoor, Pretoria.
32 Offisiele Jaarboek van die Unie van Suid-Afrika, Nr. 9, S. 64.
33 “Climate and Meteorology”, Reprint from the Official Yearbook of South Africa, No. 10, S. 6.