Dr. Heinz Vichmann : Über die Bedeutung des Blitzes im elektrischen Mechanismus des Gewitters. 9
G, G 3 bewirkt. Es ist leicht ersichtlich, daß sich der Anodenstrom der Röhre I ruckartig verändern wird,
in welcher Richtung ist für diese Betrachtung nebensächlich. Diese plötzliche Veränderung wird dann ver
stärkt durch die direkt gekoppelte Röhre Ilb auf das Registrierinstrument G 2 übertragen, und von diesem
etwa wie Abb. 3 unter 1, G 2 aufgezeichnet. Die Null-Linie wird also um einen bestimmten Betrag ver
schoben. Das in Reihe geschaltete trägere Registrierinstrument G s wird diese Änderung, wie aus 1, G,
ersichtlich, wiedergehen.
Das von der kapazitiven Kopplung der Röhre I mit II a abhängige Registrierinstrument G 3 registriert
diesen Vorgang, wie ihn 1, G 3 zeigt. Es wird also nur die schnelle Änderung wiedergegeben,, worauf die
Null-Linie zurückgeht. Die sich ergebende Zacke hat die von Kondensatorentladungsströmen her bekannte
Form. Bei entgegengesetzter Änderung ergeben sich die entsprechenden Registrierformen, wie sie in Abb. 3
unter 2 zu sehen sind.
Gleichzeitig ist auch ersichtlich, daß die direkte Registrierung der Veränderung des Feldes, wie unter
G,, dargestellt, viel schwieriger ist, als die frequenzabhängige unter G,, weil sich im ersten Fall immer die
Null-Linie innerhalb des Meßbereiches verschiebt, während sie im zweiten Fall im Laufe der ganzen Re
gistrierung eines Gewitters erhalten bleibt.
C. Ergebnisse.
Die Messungen stammen aus 6 Gewittern der Sommer 1937 und 1938, von denen sich außer B und D
alle am Tage entluden.
1. Meßreihe vom 1. VII. bis 1. IX. 1937:
A. 30. VII. 1937 14 h —14 h 40 m
B. 9. VIII. 1937 1*—2 h
C. 26. VIII. 1937 ll h —14 h 20 m
2. Meßreihe vom 1. V. bis 1. IX. 1938:
D. 31. V. 1938 23 h —23 h 30 ro
E. 8. VII. 1938 15 h 30 m —16 h 15 m
F. 12. VIII. 1938 14 h 20 m —14 h 40 m
Die beiden Meßreihen unterscheiden sich dadurch, daß während der ersten Reihe drei Registrierungen
nebeneinander gleichzeitig aufgenommen wurden, während dagegen in der zweiten Meßreihe das trägere
Registrierinstrument G 3 fortblieb, da das Ergebnis auch ohne dieses eindeutig war. Der dadurch auf dem
Registrierstreifen frei gewordene Platz konnte dann durch eine empfindlichere Einstellung der beiden
anderen Registrierinstrumente ausgenutzt werden.
Als Beispiele seien in Abb. 8 gegeben:
1. Meßreihe: Bli^registr. B. 50.
2. Meßreihe: Blißregistr. D. 12.
Während dieser Gewitter wurden ca. 700 plötzliche Feldschwankungen registriert, die nach den ge
machten Erfahrungen mit Blitzen in Zusammenhang standen. Besonders das Gewitter C. war in dieser Hinsicht
sehr ergiebig, während sich die Gewitter der 2. Meßreihe durch große Blitzarmut auszeichneten.
I. Vergleich der Teilregistrierungen untereinander.
Registrierung B. 3 (Abb. 4) aus dem Nachgewitter B.
Die Teilregistrierung c ist die frequenzabhängige und gibt somit nur die schnellen Feldänderungen
wieder. Nach H. Heinze [9] erklärt sich diese wie folgt: Der erste mit 0 bezeichnete Ausschlag stellt eine