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Full text: 58, 1938

Dr. Heinz Viclimann: Über die Bedeutung des Blißes im elektrischen Medianismus des Gewitters. 
Teil der Erdoberfläche bildet, so läßt sieh nach Gl. (1) aus der Ladung derselben auf die Größe des Potential 
gefälles schließen. Wird jeßt diese Wilsonplatte über eine Leitung mit der Erde verbunden, so wird durch 
jede Änderung des Feldes und damit der Oberflächenladung jeweils ein mehr oder weniger kurzer Aus 
gleichsstrom in dieser Leitung hervorgerufen, der durch eine geeignete Methode gemessen werden kann. Es 
läßt sich daher auf diese Weise also nicht der zeitliche Verlauf der Feldstärke und damit des Potential 
gradienten feststellen, sondern nur sog. Feldsprünge A ©, wie sie mit Büßen in Zusammenhang stehen. 
Weiterhin besteht die Beziehung 
(2) 
© = 
dV _ _i 
dh “ I 
worin © die Feldstärke, 
dV 
dh 
das Potentialgefälle, i den vertikalen Leitungsstrom und X die Leitfähigkeit der 
Luft bedeutet. Auf Grund dieser Beziehung geht ein Dauerstrom durch die Leitung, die Wilsonplatte und 
Erde verbindet. Da man für die kurze Zeit, die eine Feldstörung andauert, X — const. seßen kann, ist für 
kleine Zeiträume der Verlauf der Feldstärke © nach Gl. (2) direkt aus der jeweiligen Stärke dieses Stromes 
zu bestimmen. 
Diesem Dauerstrom sind dann die durch Feldsprünge nach Gl. (1) hervorgerufenen Ausgleichströme 
überlagert, wobei man annehmen muß, daß sieh während dieser Feldsprünge gleichzeitig der vertikale 
Leitungsstrom seinerseits in gleichem Sinne ändert, sofern man nur vorausseßt, daß er nahezu trägheitslos 
den Feldänderungen folgt. 
Wegen solcher Überlagerungen ist diese Methode für eine quantitative Messung wenig geeignet, ins 
besondere, weil in solchem Falle auch das sehr problematische X berücksichtigt werden muß. Für die hier 
verlangten qualitativen Messungen läßt sie sich aber ohne weiteres benußen, bzw. muß zwangsweise benußt 
werden, um die Vergleiche mit früheren Messungen anstellen zu können. Zu diesem Zwecke ist lediglich 
eine geeignete Vorrichtung in die Leitung zwischen Wilsonplatte und Erde einzuschalten, welche die Ströme 
laufend registriert und damit die Möglichkeit gibt, die Änderungen des Feldes während eines Gewitters, 
insbesondere während eines Blißes bis in alle Einzelheiten zu verfolgen. 
II. Prinzipielle Anordnung der Apparatur. 
An Stelle des Kapillarelektrometers, das C. T. R. Wilson [1] für seine Messungen benußte, wurde wie 
bei H. Heinze [9] mit einer über einen Röhrenverstärker betriebenen elektromagnetischen Registriervor 
richtung gearbeitet. Die Apparatur besteht somit aus drei Hauptteilen: Wilsonplatte, Verstärker und Re- 
gestriervorrichtung. Von diesen bedarf der Verstärker besonders eingehender Beschreibung. 
Verstärkerschaltung. Abb. 1. 
Die Kombination der Röhren I und Ila mit dem Registrierinstrument G t entspricht dem Verstärker 
von H. Heinze [9]. Neu hinzugefügt ist dagegen die Röhre nb mit den Registrierinstrumenten G 2 und G 3 . 
Die den Änderungen des Feldes entsprechenden Ausgleichströme zwischen Wilson-Platte W und 
Erde E rufen am Widerstand Rg* einen wechselnden Spannungsabfall hervor, der auf das Steuergitter 
übertragen den Anodenstrom der Röhre I steuert. Die Röhren I und II a sind durch eine Widerstand- 
Kapazität-Kopplung verbunden. Wir haben somit zwischen den Punkten A und B eine Stromverzweigung. 
In dem einen Zweig liegt der Widerstand R a , in dem anderen der Kondensator C und Widerstand Rg 2 . 
Solange keine Wechselspannung am Steuergitter der Röhre I liegt, fließt der gesamte Anodenstrom über 
R a . Führt aber jeßt der Anodenstrom entsprechend einer dem Steuergitter auf gedrückten Wechsclspannung 
Schwankungen aus, so fließt ein Teil des Anodenstroms entsprechend der Frequenz der Schwankungen über 
den, einen kapazitiven Widerstand darstellenden Kondensator C ab und bildet am Widerstand Rg 2 nach 
dem Ohmschen Geseß einen Spannungsabfall oder besser eine Wechselspannung, die ihrerseits über das 
Steuergitter der Röhre Ila den Anodenstrom und damit das im Anodenkreis liegende Registrierinstru 
ment G x steuert.
	        
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