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Full text: 58, 1938

Gert Hendrik Schee pers: Maisanbau und Klima im sogenannten Maisdreieck der Südafrikanischen Union 39 
Verluste von den „potentiellen“ Niederschlägen abgezogen sind, ist der übrigbleibende der der Pflanze 
zugute kommende Teil. Abweichungen von einer genauen Übereinstimmung von Niederschlags- und Er 
lragsmengen in den früheren Verhältnisdarstellungen sind unter anderem auf Nichtberücksichtigung 
dieser Verluste zurückzuführen. 
3. Nasses Wetter während der Reife und während der Erntezeit hat bei häufigem Auftreten gleichfalls 
schädliche Folgen, da das Wachstum als solches diese Zeit bereits beendet ist. Der Mais kann auf dem 
Ackerland nicht gut trocknen, und es kann wie im Erntejahr 1924/25 Vorkommen, daß die zu großen 
Haufen zusammengetragenen Kolben neu keimen oder verfaulen. 
b) Die Niederschläge haben nicht nur einen augenblicklichen Einfluß auf das Wachstum der Pflanzen, sondern 
wirken sich auch unmittelbar auf die späteren Perioden aus. Etwaige Niederschläge z. B. im September 
üben einen Einfluß auf die Ernteflächen und Erträge aus auch dann, wenn das eigentliche Erntejahr erst 
später beginnt. Nicht allein der günstige Einfluß reicher Niederschläge reicht bis in ein weiteres Stadium 
hinein, sondern auch die schlechten Einflüsse schwacher Regenfälle machen sich durch das ganze Ernte 
jahr hindurch auch dann nachteilig bemerkbar, wenn während der späteren Stadien reiche Niederschläge 
fallen. Der Einfluß der vorhergehenden Niederschläge kann sehr gut an den Pflanzen als solchen beob 
achtet werden. Fiel im Frühjahr viel Regen, so zeigen die Pflanzen nur flache Wurzelbildung, da auf 
Grund der genügenden Feuchtigkeit ein ausgedehntes Wurzelgebilde nicht erforderlich ist. Setzt später auch 
nur eine schwache Dürre ein, so leidet der Mais unter der Trockenheit als Folge zu schwacher Wurzel 
bildung. Ist umgekehrt das Frühjahr verhältnismäßig trocken, so ist die Wurzelbildung ausgedehnter und 
tiefer. Solcher Mais ist viel widerstandsfähiger gegen spätere Dürren. 
II. Für jedes Erntejahr muß eine bestimmte Minimumgrenze an Niederschlägen erreicht werden, um einen günsti 
gen Ernteertrag erzielen zu können. Wenn der Erntejahresniederschlag etwa unter 500 mm bleibt, so ist der 
Ertrag äußerst gering. Er ist bedeutend höher, wenn diese Minimumgrenze von 500 mm erreicht bzw. über 
schritten wird. Diese Beobachtung hat man gleichfalls bei dem Maisanbau im Staate Ohio im amerikanischen 
„Corn-belt“ gemacht 29 . 
Im Zusammenhang mit der Minimiumgrenze wurde festgestellt, daß die Erträge nicht arithmetisch pro 
portional mit den Niederschlägen steigen. Eine größere Niederschlagsmenge, vorausgesetzt eine zeitlich gleich 
mäßige Verteilung, ergibt ein besseres, als nur das proportional höhere Ernteergebnis im Vergleich zu einer 
geringeren Regenmenge. Das Erzeugungsvermögen eines jeden mm Niederschlags der hohen Regenfälle von 
622 mm war etwa 4,7mal größer als das eines Millimeters bei einer Niederschlagsmenge von 272 mm. (Siehe 
S. 37.) 
e) Niederschlagsverluste. 
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß das Verhältnis zwischen Niederschlag und Ertrag durch gewisse 
Niederschlagsverluste verschlechtert wird. Der „potentielle“ Regen abzüglich der Niederschlagsverluste ergibt den 
für die Pflanze brauchbaren Regenfall, der zu einem großen Teil die Maisernte bestimmt. Da die Verluste im 
Maisdreieck eine wichtige Rolle spielen, erscheint es angebracht, sich näher mit ihnen zu befassen. 
Verlust durch Abfluß. 
Die klimatischen Verhältnisse im Maisdreieck sind die Ursache für den Mangel einer Grundfeuchtigkeit 
des Bodens. Aus diesem Grunde sind die Niederschlagsverluste durch den Abfluß dort besonders fühlbar. Ab 
gesehen von dem Wasserverlust als solchem führt das ablaufende Wasser gute fruchtbare Obererde mit sich fort. 
In Südafrika sind bis jetzt nur wenige Untersuchungen über das Verhältnis von Abfluß und Niederschlag 
insbesondere aus großen Gebieten und Flußbecken angestellt worden. Der Prozentsatz der durch Abfluß verloren 
gehenden Niederschläge kann also nicht mit Sicherheit angegeben werden. 
29 J. Russell Smith: “The World’s Food Resources”, S. 113.
	        
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