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Dr. Horst Podszus: Beobachtungen über sonnentägige Wiederkehr von erdmagnetischen Störungsformen.
Einleitung.
Anläßlich einer Untersuchung von Baystörungen in Stürmen stieß ich
im Jahr 1936 bei genauer Durchsicht des Registriermaterials von Croß-Raum
auf einige Störungen des Jahres 1931, die eine systematische 24- resp. 48-
StundenWiederkehr derselben Störungsarten erkennen ließen. Es handelte
sich hierbei um die Störungen vom 25. Januar bis 29. Januar 1931, die in
Abb. 1 wiedergegeben sind.
Am 25. 1. 31 wurde nach langem, ruhigen Verlauf in allen Elementen
plöglich um 19.30 Uhr MEZ ein ziemlich starker Sturm vorzugsweise in D
registriert, der bis zum 26. 1. 31 4.00 Uhr anhielt und dann plcitjlich beendet
war. Die einzelnen Amplituden in D betrugen ungef. 7' bis 11', die gesamte
Abwanderung nach Westen etwa 23'. Nach 4.00 Uhr wurde nur noch eine
ganz schwache Unruhe von 0,7' verzeichnet, deren Periodizität auf etwa
7,5 Minuten bestimmt werden konnte. Die gesamte Störung wurde in H mit
einem Abfall von 28 7 mit schwachen Amplituden begleitet.
Dieser Sturm lief parallel mit einem Nordlicht, das in Tromsö und
Tcnnes zur selben Zeit begann und um 0.10 Uhr einen Nordlichtbogen im
Westen zeigte, der fast senkrecht auf der sonst vorhandenen Richtung der
Nordlichtbogen —- sonst im Norden sichtbar in Richtung Ost - West — stand.
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Am 26. 1. 31 fand eine kleinere bayähnliche Störung noch um
18.45 Uhr bis 20.10 Uhr statt, dann aber wieder am 27. 1. ein Sturm um
19.22 Uhr bis 4.15 Uhr, wie vor 48 Stunden, nur mit geringeren maximalen
Amplituden in D und H und einer Abwanderung'nach Westen in D um 10'.
Ab 4.15 Uhr tritt dann wieder kurzperiodische kleine Unruhe auf. Am
28. 1. kann um 18.50 Uhr wieder eine bayähnliche Störung bis 20.00 Uhr
nachgewiesen werden.
Von den weiteren Störungen in diesen Tagen sind zu bemerken eine
Bay am 29. 1. von 17.30 Uhr bis 18.37 Uhr mit
D = 8,5’ westlich und am 31. 1. genau dieselbe
Bayform um 19.45 Uhr bis 21.00 Uhr mit
D = 10' westlich (Abb. 2).
Nach der Durchsicht des gesamten in Königs
berg (Pr.) vorhandenen Materials von 1931 bis
1935 konnte ich feststellen, daß eine Wiederkehr
desselben Störungstyps nach 24 und 48 Stunden
sogar in gleicher Form nicht so selten war, wie
ich zuerst annahm. Ich stellte mir daher Ende
1936 zur Aufgabe, ganz unabhängig von den bis
dahin betrachteten Registrierungen, eine syste
matische Untersuchung über den gefundenen Effekt für das Jahr 1936
durchzuführen. Zu diesem Zweck wurden zwei ganz getrennte Wege be
schritten, die mit Hilfe der Statistik das Vorhandensein von wiederkehren
den Störungen gleichen Typs in irgend einem Stundenabstand nachprüfen
sollten. :