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Full text: 58, 1938

Wolf Wendeleid Spangenberg: Strahlungs-Klimatologische Betrachtungen. 
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unterworfen zu sein scheint. Es scheinen folgende drei Typen der Differenz der Vormittag- minus Nach 
mittag-Werte des Verhältnisses Rot/Weiß vorzukommen: 
1. Differenz a. m. minus p. m. am Mittag am kleinsten und bis Sonnenuntergang hin stetig wachsend 
(Figur 5 a). 
2. Differenz a. in. minus p. m. um Mittag und Sonnenuntergang am kleinsten, in den Nachmittags 
stunden (15 Uhr ca.) am größten (Figur 5 b). 
3. Differenz a. m. minus p. m. am Mittag am größten, danach bis Sonnenuntergang hin abnehmend 
(Figur 5 c). 
Sehr oft scheint Typ 2 vorzukommen, während der 3. Typ nur bei einigen wenigen Fällen gefunden wurde. 
Von einer Anführung von Zahlenbeispielen soll hier abgesehen werden. Es muß aber unbedingt darauf hin 
gewiesen werden, daß eine solche Einteilung nur als ganz roher, orientierender Versuch anzusehen ist, so 
daß größte Kritik am Plage ist. Ferner ist es überhaupt eine zweite Frage, ob eine solche Unterscheidung 
in physikalischer Hinsicht irgendeinen Wert hat. 
Zur Darstellung des Jahresganges wurden die Werte des Verhältnisses: Rot/Gesamtstrahlung für 
die Sonnenhöhe 17,5° in Jahreszeit-Mitteln zusammengefaßt und in Tabelle 18 mitgeteilt. 
Tabelle 18. 
Rot-Ultrarot- 
Verhältnis: Strahlung bei 17,5° Sonnenhöhe. 
Gesamt- 
Ort 
Winter 
F rühling 
Sommer 
Herbst 
Jahr 
Danzig 
76% 
73% 
72% 
72% 
73% 
Breslau 
72 
76 
72 
72 
73 
Dresden 
73 
72 
69 
70 
71 
Schömberg 
73 
75 
73 
73 
74 
Taunus 
71 
70 
70 
68 
70 
Davos 
73 
73 
72 
72 
73 
Hoch-Serfaus 
72 
71 
71 
70 
71 
Zugspitje 
72 
72 
71 
72 
72 
Um einen strengen Vergleich zu ermöglichen, ist es infolge der Luftmassen-Abhängigkeit des Rot/Weiß- 
Verhältnisses nur statthaft, hierzu Werte gleicher Luftmassen zu verwenden, und nicht wie hier und auch 
gewöhnlich in der Literatur, gleiche Sonnenhöhen. Es müßte in diesem Falle unter der Voraussetzung, daß 
bei allen Orten für gleiche Luftmassen auch gleiche Rotgehalte zu beobachten wären, eine Abnahme des Rot 
anteiles mit' wachsender Meereshöhe eintreten, was eben daher kommt, daß bei gleichen Sonnenhöhen in 
verschiedenen Höhenlagen jeweils andere Luftwege erreicht werden. Diese Voraussetjung eines gleichen Rot 
gehaltes bei gleichen Luftwegen ist aber wohl kaum erfüllt, da mit wachsender Meereshöhe die Aussichten 
für die Zerstreuung des kurzwelligen Lichtes abnehmen, was sich im Rotgehalt hei gleicher Luftmasse durch 
eine Verminderung des prozentischen Rotanteiles an der Gesamtstrahlung bemerkbar machen müßte. 
Auffallend groß ist der Rotanteil in Schömberg und sehr gering auf dem Taunus-Observatorium. Hierauf 
wurde bereits hingewiesen. Es zeigte sich nämlich nach Tabelle 15, daß die Rot-Maxima im Mittel um 0,02 cal 
in Schömberg größer sind als bei Taunus, während die Weiß-Maxima gleich waren. Das Gleiche zeigte sich auch 
hei den Transmissionskoeffizienten noch deutlicher (Tabelle 1 und 12!), wo bei der Gesamtstrahlung Taunus 
größere Werte hat als Schömberg, während im Rot-Ultraroten Schömberg etwas überwiegt. Hieraus deutet 
sich das große Verhältnis Rot/Weiß von Schömberg gegenüber dem Taunus klar an. Ob es sieh hier beim
	        
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