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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 58. Bd. Nr. 8.
Um nun wieder, wie auch im vorigen Abschnitt bei der Gesamtstrahlung, den „wirklichen“ Trans
missionskoeffizienten für die Luftmasse 3 zu erhalten, ist es notwendig, einen bestimmten Wert für die
Solarkonstante in die Formel einzuführen. Die in der Literatur vorhandenen Werte der Rot-Solar
konstanten weichen sehr weit voneinander ab, was wohl durch die verschiedenen Definitionen der Filter
wirkung bedingt wird. F. Linke (47) gibt den Wert 1,029, der auch vom Hann-Süring übernommenen wird,
C. Dorno (32) 1,068, W. Milch (12) 0,893 und derselbe nach Beobachtungen von R. Süring (48) 1,02 cal. Alle
diese Werte waren aber für das vorliegende Material entschieden zu klein. Auch wenn eine wesentlich ge
ringere Filterkorrektion als 19 % gerechnet wurde, etwa 14 %, wurde im Monatsmittel 1,00 cal überschritten.
Aus diesem Grunde extrapolierte der Verfasser einige Beobachtungsreihen auf die Luftmasse 0, wobei Werte
erhalten wurden, die 1,125 und mehr ausmachten. Diese Größe der Rot-Solarkonstanten paßt mit der von
P. Götj (27) berechneten von 1,135 gut zusammen. In dieser Arbeit wurden aber die Transmissions
koeffizienten vermittels einer Solarkonstanten von 1,10 cal berechnet, welcher Wert schon von C. Wirt} (30)
und H. Neuberger (49) benutzt wurde. Neuerdings teilte A. Schneider (15) für die Luftmasse 0 den Rotwert
von 0,965 mit, der noch um 19 % (bzw. 20 % nach Schneider) zu vergrößern wäre.
a) Transmissionskoeffizienten.
In gleicher Weise wie für die Gesamtstrahlung, werden hier zunächst die Monatsmittel des Rot-Trans
missionskoeffizienten nach Messungen von 1931 bis 1935 mitgeteilt. Die Luftmassen sind auf 760 mm und
die verwandten Intensitäten der Luftmasse 3 auf mittlere Sonnenentfernung reduziert worden. Da die Filter
korrektion von 19 % hinzugereehnet wurde, handelt es sich hier um absolute Werte. Als Solarkonstante gilt
1,10 cal.
Tabelle 12.
Transmissionskoeffizienten der Rotstrahlung.
Monat
Danzig
Breslau
Dresden
Schömberg
Taunus
Davos
Hoch-Serfaus
Zugspitze
Januar
0,864
0,843
0,838
0,910
0,909
0,932
0,952
0,934
Februar
885
831
823
897
900
937
947
940
März
888
861
856
867
880
919
925
933
April
854
811
817
853
853
899
891
916
Mai
841
810
803
839
816
885
878
900
Juni
840
779
810
848
843
885
874
900
Juli
805
759
790
835
827
890
884
905
August
847
793
792
822
822
892
881
901
September
(845)
820
818
845
837
897
887
918
Oktober
861
810
824
862
855
908
904
919
November
874
842
829
859
890
928
935
930
Dezember
(789)
870
838
909
896
933
950
930
Jahr
0,849
0,819
0,820
0,862
0,861
0,909
0,909
0,919
Zu dieser Tabelle muß erwähnt werden, daß bei vielen Orten nur sehr wenige Rotwerte vorhanden
sind. Daher kann man diesen Transmissionskoeffizienten selbstverständlich nur ein viel geringeres Gewicht
beilegen. Schließlich ist zu bemerken, daß Rotmessungen erst vom Jahre 1931 an vorliegen, so daß also
gerade das bei der Gesamtstrahlung sehr trübe Jahr 1930 hier nicht mit eingeschlossen ist.
Beim Betrachten der Jahresgänge fällt sogleich auf, daß diese bei allen Orten deutlicher und aus
geglichener sind, als es bei der Gesamtstrahlung der Fall war. Ein solches Verhalten durfte auch erwartet
werden, da die Rotstrahlung weniger durch Staubteilchen, als vielmehr durch den Wasserdampfgehalt der
Atmosphäre bestimmt wird. Da der Wasserdampfgehalt ein Maximum im Sommer hat, tritt auch bei der
Rotstrahlung regelmäßig zu dieser Zeit ein Minimum auf, während bei der Gesamtstrahlung das Durch-
lässigkeitsminiinum erst im Spätsommer auftritt. Sehr auffällig ist auch hier wieder die Erscheinung der
verhältnismäßig geringen Durchlässigkeit der Atmosphäre im Mai bei einigen Orten, auf die bereits