Wolf Wendeleid Spangenberg: Strahlungs-Klimatologische Betrachtungen.
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einer Reduktion beider Trübungsinaße auf das Meeresniveau anbetrifft, so muß man hier sehr vorsichtig
sein. Bei klimatologischen Darstellungen wird man aber eine solche Reduktion kaum vermeiden können.
1. Transmissionskoeffizienten.
Die Q wurden für die nachstehenden Übersichten nach
J m =Jo-Q m
berechnet, wo J 0 die Solarkonstante ist (nach Linke zu 1,940 cal • cm“ J • rnin -1 [17] gesetjt) und die
gemessene Intensität ist. „m“ ist die Luftmasse nach A. Bemporad (18) und hier zu 3,0 angenommen. Nach
der Definition von F. Linke (19) handelt es sich hier also um „wirkliche Transmissionskoeffizienten fiir
m — 3“. Die Luftmasse 3 wurde aus folgenden Erwägungen gewählt: bei größeren Luftmassen (kleineren
Sonnenhöhen) wachsen die Q infolge des mit der durchst rahlten Luftmasse zunehmenden Übergewichtes der
langen Wellen beträchtlich ati (also Q == f [m]!), während wohl m = 3 in dieser Hinsicht schon einigermaßen
gut zu brauchen ist. Wählt man aber, um diesem Fehler aus dem Wege zu gehen, kleinere m (etwa < 2), so
kommt man bereits in denjenigen Bereich der Strahlungskurve, der schon mehr oder weniger von der be
kannten Mittags-Störung verzerrt ist. Diese Bedenken, auf die bereits W. Marten vor langer Zeit hingewiesen
hat (20), werden sofort dann verständlich, wenn man sich das bekannte Beispiel der Crova-Aktinographen-
Registrierung von Montpellier am 13. August 1888 betrachtet, das aber scheinbar extrem hohe Schwan
kungen zeigt (21).
Die folgende Tabelle 1 zeigt die mittleren Monatswerte des auf 760 mm bezogenen Q nach den Messun
gen der Jahre 1930 bis 1935. Die letjte Stelle ist nur als Rechengröße zu betrachten, deren Sicherheit durch
die Meßgenauigkeit und die Art der Verarbeitung bestimmt wird.
Tabelle 1.
Mittlere Transmissionskoeffizienten der Gesamtstrahlung
(reduziert auf 760 mm für m — 3).
Monat
Danzig
Breslau
Dresden
Schömberg
Taunus
Davos
Hoch-Serfaus Zugspitje
Januar
0,802
0,776
0,768
0,826
0,842
0,854
0,871
0,860
Februar
781
761
763
823
826
854
870
855
März
806
784
776
791
810
842
855
854
April
784
745
760
778
790
824
817
840
Mai
791
749
747
768
773
811
816
825
Juni
785
744
755
771
776
812
80i
831
Juli
786
735
745
768
769
816
818
827
August
780
747
749
772
776
822
821
845
September
778
776
769
787
790
825
828
839
Oktober
788
765
769
804
809
846
848
845
November
800
773
770
808
832
856
867
855
Dezember
(765)
(771)
(773)
837
847
863
877
856
Jahr
0,787
0,761
0,762
0,794
0,803
0,835
0,841
0,844
Überall fallen die größten Durchlässigkeitswerte auf den Winter und den Frühling. Bei Danzig, Bres
lau und auch noch ganz wenig bei Dresden fällt der Februar mit recht geringen Werten aus dem Kurven
verlauf heraus, während bei den höheren Orten der Februar durchaus normale und einem zu erwartenden
Kurvenverlauf im Jahre entsprechende Q zeigt. Ob es sich nun bei den drei Orten um eine reelle Eigen
tümlichkeit handelt oder nur durch das dürftige Material vorgetäuscht wird, kann hier nicht sicher gesagt
werden. Lokale Momente sollen und dürfen aber auch nicht so ohne weiteres von der Hand gewiesen
werden. Die Dezember-Werte der drei tiefsten Orte sind in Klammer gese^t, da sie durch Extrapolation
auf m == 3 gewonnen sind. Bei diesen Stationen ist der Jahresgang zum Teil etwas uneinheitlich, aber doch