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Full text: 58, 1938

G. Thiel: Strombeobachtiuigen in der westlichen Ostsee im Juli 1936. 
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abgelesen wird, die mittlere Stromrichtung in der Minute. Endlich ergibt «las Mittel aus den 8 Ablesungen in 
einer Tiefe die mittlere Richtung und Geschwindigkeit des Stromes für die Mitte des Beobachtungszeitraums 
in der betreffenden Tiefe. 
III. Die Auswertung 
Während der Messungen konnten Richtung und Geschwindigkeit des Stromes zum Zwecke der Unter 
richtung aus den Streifen angenähert entnommen werden. Die genaue Auswertung der Streifen wurde später 
auf der Deutschen Seewarte von eigens dafür vorgesehenen Kräften ausgeführt. Dabei konnten die Wir 
kungen der Bewegungen und Schwingungen des vor einem Anker liegenden Beobachtungsschiffes und des 
Strommessers im Wasser auf die aufgezeichneten Stromgeschwindigkeiten und -richtungen nicht berück 
sichtigt werden. 
Mitteleuropäische Zeit, Richtung und Geschwindigkeit des Stromes für jede Tiefe wurden, für jedes 
Schiff gesondert, in besonderen Listen zusammengestellt. 
IV. Die Bearbeitung 
1. Auftreten von Gezeiten. Bei einer Übersicht der Strombeobachtungen ersieht man periodisch wie 
derkehrende Beschleunigungen und Verringerungen sowie Richtungsänderungen des Stromes, die, zwar mit 
unter durch andere Einflüsse überlagert, sich doch in allen Tiefen bemerkbar machen und den Einfluß von 
Gezeiten auf die Wasserbewegung erkennen lassen. Infolgedessen wurde der Verfasser mit der Durchführung 
einer harmonischen Analyse der Strombeobachtungen beauftragt. Das Ziel war, eine Trennung der durch 
Gezeiten hervorgerufenen waagerechten Wasserbewegung von den aus anderen Ursachen hervorgehenden 
Bewegungen des Wassers herbeizuführen, einen Einblick in die Form und Stärke der verschiedenen Wasser 
bewegungen zu gewinnen und der Berechnung des Gezeiten- und Gesamtstroms dienende harmonische Kon 
stanten zu berechnen. 
2. Zerlegung der beobachteten Strömungen in Komponenten. Die beobachteten Strömungen wurden 
zunächst in Nord- und Ostkomponenten N und 0 zerlegt — Süd- oder Westkomponenten wurden als 
negative Nord- oder Ostkoinponenten betrachtet —- und in ein besonderes Verzeichnis eingetragen. Die Kom 
ponenten wurden sodann als unausgeglichene Linienzüge von Tag zu Tag fortlaufend auf Millimeterpapier 
aufgetragen und in mittlere Mond- und Sonnenstunden eingeteilt. 
3. Die Summenverzeichnisse. Dieser Darstellung konnten dann die jeder vollen Mond- oder Sonnen 
stunde entsprechenden Werte entnommen und in Summenverzeichnisse für t = 0 bis t = 23 eingetragen 
werden. 
Die Stunde 0 bedeutet: 
a) bei clen Summenverzeichnissen für die M-Tiden: die MOZ des unteren Meridiandurchgangs des 
Mondes in Greenwich, verbessert für die Länge der Meßstelle; 
b) bei den Summenverzeichnissen für die S-Tiden: 8 h MGZ : ~ 9 h MEZ. 
Es wurden folgende Summenverzeichnisse für jede Meßstelle und jede Tiefenstufe hergestellt: 
I. ein Verzeichnis der N-Komponenten der S-Tiden, 
2. „ 
99 
„ o- 
99 
„ s- 
3. „ 
99 
„ N- 
99 
» M- 
4- „ 
99 
,, 0- 
99 
„ M- 
Da in 6 Tiefenstufen gemessen worden war, so ergaben sich für jede Meßstelle 24 und für alle vier Meß 
stellen des Sommers 1936 96 Summenverzeichnisse.
	        
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