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Full text: 58, 1938

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte usw. — 58. Band, Nr. 5 
F. A. Chaves (11) hat in einer Denkschrift eine Karte der Sturmbahnen, welche in der Zeit November 1894 
bis September 1899 das Azorengebiet berührt haben, veröffentlicht. Daraus ist zu ersehen, daß Sturmwirbel, die 
von Amerika nach Europa zogen, mindestens ebenso häufig im Süden des Azorenbereiches als im Norden desselben 
sich vorbeibewegten, ferner, daß eine Anzahl solcher Sturmwirbel zwischen Flores und Faial, wenige auch zwischen 
Faial und San Miguel hindurchzogen. Durchschnittlich sind auf den Azoren in jedem Winter 6 Sturmtage zu ver 
zeichnen. Wirbelstürme tropischen Ursprungs berühren auf ihrer Bahn verhältnismäßig selten das Azorengebiet. Be 
merkenswert für den Seeraum zwischen Madeira und den Azoren ist das zeitweilig lange Verharren von Tiefdruck 
wirbeln an derselben Stelle, wobei die Lage des Tiefdruckkernes unregelmäßige Schwankungen ausführt. Durch der 
artige Tief druck wirbel kann eine rasche Aufeinanderfolge von Stürmen innerhalb eines kurzen Zeitraumes sich ein 
stellen. Im Winter kommen gelegentlich südöstliche Winde vor mit heftigen Böen bei klarem Wetter. 
e) Die Verteilung der Windrichtung in der Höhe. 
Höhenwindmessungen von den Azoren liegen für die Zeit 1922—1932 in den jährlichen Veröffentlichungen 
von den Azoren (8) vor. Sie wurden an den internationalen Beobachtungstagen hauptsächlich in Angra auf Ter- 
ceira angestellt. Nur einzelne davon stammen von Ponta Delgada. Über die Verteilung der Windrichtung in der 
Höhe gibt Zahlentafel 16 und Fig. 17a—20c Aufschluß. Die Richtungsänderungen mit der Höhe schwanken von 
Zahlentafel 16. 
Häufigkeit der Höhenwindrichtung in Hundertsätzen der Gesamtzahl der Messungen 
in Angra und Horta (1922—1936). 
500 m 
N 
NE 
E 
SE 
S 
SW 
W 
NW 
O 
Anzahl 
der Messungen 
Winter . . . 
14.2 
13.4 
9.2 
6.8 
9.2 
13.2 
18.1 
11.3 
4.7 
487 
Sommer . . 
11.2 
18.1 
9.2 
5.7 
7.6 
12.0 
12.2 
13.8 
10.1 
542 
Jahr .... 
12.6 
15.8 
9.2 
6.2 
8.3 
12.5 
15.0 
12.6 
7.6 
1029 
1000 m 
Winter . . . 
13.6 
12.4 
14.1 
7.4 
8.6 
6.2 
17.1 
18.0 
2.6 
339 
Sommer . . 
13.9 
17.0 
9.0 
3.8 
5.8 
9.4 
16.0 
17.4 
7.8 
447 
Jahr .... 
13.8 
15.5 
11.2 
5.3 
7.0 
8.0 
16.4 
17.7 
5.6 
786 
2000 m 
Winter . . 
13.4 
11.8 
13.4 
7.1 
7.9 
7,1 
20.5 
15.8 
3.1 
127 
Sommer . . 
15.2 
12.9 
10.0 
2.9 
4.7 
6.4 
20.5 
17.6 
10.0 
171 
Jahr .... 
14.5 
12 4 
11.4 
4.7 
6.0 
6.7 
20.5 
16.8 
7.0 
298 
3000 m 
Winter . . . 
11.3 
7.1 
16.1 
9.0 
3.6 
10.7 
23.2 
14.3 
1.8 
56 
Sommer . . 
23.2 
9.3 
4.6 
2.8 
3.7 
8.3 
14.8 
19.4 
13.9 
108 
Jahr .... 
20.1 
8.5 
8.5 
4.9 
3.7 
9.1 
17.7 
17.7 
9.8 
164 
Fall zu Fall sehr, es kommen auch Linksdrehungen nicht selten vor. Vor allem sind die Richtungen bis 2000 m 
hinauf durch den gebirgigen Charakter der Inseln stark gestört. Aus diesen Gründen wurden die mittleren Rich 
tungen aus der Gesamtzahl der Aufstiege für die einzelnen Höhenstufen gebildet, ohne eine Ordnung der Aufstiege 
nach Wetterlagen usw. vorzunehmen. 
Der im Jahresverlauf der Höhenströmung in 500 und 1000 m Höhe vorhandene Anteil der NE-Winde des 
sommerlichen Hochdruckes, der mit 16% der Gesamtsumme den gleichen Betrag des Westwindanteils darstellt, tritt 
oberhalb 1000 m rasch zurück und weist in 3000 m nur mehr die halbe Prozentzahl der Westwinde auf. In dem 
selben Verhältnis nimmt die Nordströmung zu und erreicht mit 20% in der 3 km-Schicht den Höchstwert aller 
Richtungen. Zu diesem großen Anteil an Nordwinden trägt die Wetterlage viel bei, da der sommerliche Hochdruck 
das Erreichen größerer Höhen beim Pilotieren begünstigt. Der Zusammenhang zwischen Großwetterlagen und 
Höhenströmung kommt bei Betrachtung des jahreszeitlichen Verlaufes der Strömung deutlich zum Vorschein. Im 
Winter ist die W 7 estwetterlage das Maßgebendste. Der Südwest der 500 m-Schicht dreht mit der Höhe nach Nord-
	        
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