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Full text: 58, 1938

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte usw. — 58. Band, Nr. 5 
daß der Kern des Hochs sich langsam nach Süden zurückzieht. Dieser gleichmäßige Abfall auf den Azoren zwischen 
Juli und September wird vom September zum Oktober verstärkt. Im Oktober findet nach Defant (a. a. 0., S. 467) 
in der Breite der Azoren der stärkste Druckfall über dem Nordatlantischen Ozean statt. 
Um ein Bild davon zu gewinnen, in welchem Umfang auf dem Nordatlantischen Ozean der auf den Azoren 
beobachtete außerordentlich rasche Luftdruckabfall vom September zum Oktober sich bemerkbar macht, wurde auf 
graphischem Wege die Differenz der Luftdruckmittel über dem Nordatlantischen Ozean gebildet. Dazu wurden 
zwanzigjährige Pentadenmittel von September und Oktober verwendet, da diese im Gegensatz zu den verallge 
meinernden Monatsmitteln ein hinlänglich deutliches Bild geben. Mit Hilfe der von G. v. Elsner (6) auf Grund der 
Hoffmaier-Karten gegebenen Karten der Pentadenmittel wurden die Differenzen zwischen den Pentadenmitteln 
23.—27. September und 18.—22. Oktober gebildet und in Kartenskizze Fig. 2 dargestellt. Danach beträgt im 
Fig. 2 
Bereiche der Azoren im Laufe von 25 Tagen die große L u f t d r u c k a b n a h m e im 
Mittel 3mm, während gleichzeitig in den nördlichen Breiten über dem Ozean 
ein ebenso großer Druckanstieg zu verzeichnen ist. 
Diese erhebliche Luftdruckabnahme im Bereiche der Azoren mit dem scharf ausgeprägten Oktoberminimum 
ist einerseits auf die weitere Abnahme der Intensität des Azorenhochs zurückzuführen, andererseits kommt noch 
eine Druckabnahme dazu durch das Auftreten der schon erwähnten herbstlichen Zyklonen im Raume Madeira- 
Azoren. Wie groß der Einfluß dieser im Süden der Azoren auftretenden Zyklonen ist, geht aus folgender Zu 
sammenstellung (Zahlentafel 5) der prozentischen Häufigkeit der Windrichtung in Ponta Delgada für die Monate 
September, Oktober, November hervor. 
Zahlentafel 5. 
Häufigkeit der Windrichtung in Ponta Delgada in Prozenten der Gesamtbeobachtungszahl für 1916—1932. 
N 
NE 
E 
SE 
S 
SW 
W 
NW 
Anzahl der Beobachtungen 
September . . 
16.8 
25.8 
5.9 
9.1 
12.2 
11.4 
10.5 
8.3 
1753 
Oktober . . . 
14.8 
19.9 
6.4 
9.7 
15.9 
13.6 
12.4 
7.3 
1892 
November . . 
14.0 
17.8 
10.4 
9.6 
10.8 
13.7 
13.4 
10.7 
1853 
Nach dem Oktober-Minimum kommt wieder der gleichmäßige Druckanstieg zum Januar. Der subtropische 
Hochdruckgürtel enthält im Dezember über dem östlichen Teil des Ozeans ein in sich abgeschlossenes Maximum 
mit einem Kernpunkt auf 35° n. B. zwischen Azoren und Madeira, das Anschluß gewinnt an das asiatische Hoch. 
Gleichzeitig fällt im nördlichen Teil des Ozeans neuerdings der Luftdruck. Es kommt zur winterlichen Verstärkung 
des Druckgradienten und der Zirkulation. Zwischen 35° und 60° n. B. besteht im Winter in nordsüdlicher Richtung 
ein Druckunterschied von 18,5 mm. 
b) Die unperiodische Luftdruckschwankung. 
Die Unruhe des Luftmeeres ist über den Ozeanen größer als über den Festländern. Auf dem Nordatlantischen 
Ozean ist es besonders das Gebiet der großen nördlichen Depression, das die größte unperiodische Druckschwan 
kung in den einzelnen Monaten aufzuweisen hat. Bemerkenswert ist, daß aber auch auf den Azoren trotz ihrer
	        
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