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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums. — 58. Bd. Nr. 4.
bei den Pilotballonen Bereiche von A B = 40 g und bei den Registrierballonen von A B = 1000 g. Die
Untergruppen sind getrennt nach Meteor und Lindenberger Pilotballonen. Für jede Untergruppe wurde
der Mittelwert für B, A und v berechnet und aus diesen nach obigen Formeln die Werte für c w und R er
rechnet. Dieser Ausgleich faßt also Werte zusammen, welche im A/B-Diagramm beieinander liegen. In ein
c w /R-Diagramm eingetragen, wurden die Mittelwerte durch drei verschiedene Zeichen nach ihrem Ausgangs
material unterschieden. Sie erhielten als statistisches Gewicht die Anzahl der Einzelbeobachtungen, aus
denen sie bestimmt sind, zugeordnet und wurden Schwerpunkte genannt. Solche mit einem Gewicht größer
als 4 sind in Figur 1 durch ausgefüllte Zeichen dargestellt.
Als Ausgleich der Streuungen wurde durch diese Punkte, unter Berücksichtigung ihres statistischen
Gewichts, eine glatte Reynoldskurve gelegt (dicke Kurve in Figur 1). Diese Mittlung faßt also Werte zu
sammen, die im c w /R-Diagramm nahe zusammen liegen. Die Streuung der Pilotballonschwerpunkte ist
gering, die der Registrierballone aber viel größer. Besonders streuen diese weiter nach größeren c w -Werten
als nach kleineren, welches dadurch bedingt sein kann, daß A und damit v' beim Aufstieg kleiner waren
als angegeben. Ballone, die beim Aufstieg Wasserstoff abgeblasen hatten( zu erkennen an abnehmenden v’
mit der Höhe), wurden gleich ausgeschieden. Wenn trotjdem noch zu große c w -Werte Vorkommen, so wird
es daran liegen, daß die Ballone zwischen Auswiegen (Bestimmung von A) und Start abgeblasen haben. Aus
diesem Grunde wurden die nach außerordentlich hohen c w -Werten herausfallenden Schwerpunkte weniger
berücksichtigt. Die extrapolierten Teile sind gestrichelt gezeichnet. Unterhalb R = 100 000 ist der Verlauf
der Reynoldskurve dem derjenigen der Ballone aus geschlossenen Räumen angeglichen, weil hier keine Be
obachtungen aus der freien Atmosphäre mehr vorliegen. Eine Reynoldskurve, welche nur für Registrier
ballonschwerpunkte gilt, läßt sich nicht zeichnen; denn die beiden Ballonarten zeigen keinen grundsätjlichen
Unterschied.
Im c w /R-Diagramm (Figur 1) sind noch als punktierte Linien drei Kurven für verschiedene Belastungs
verhältnisse b von Pilotballonen aus geschlossenen Räumen von Koschmieder und Raethjen 5 ) über
nommen. Dabei ist auffällig, wie gut die punktierte Kurve für b = 6.0 (fallende Ballone) mit der dick
ausgezogenen Reynolds kurve (Pilotballone in der freien Atmosphäre) übereinstimmt. Diese gute An
näherung besagt, daß die schnell fallenden Ballone in geschlossenen Räumen sich hydrodynamisch etwa
ebenso verhalten wie steigende in der freien Atmosphäre, während die steigenden in geschlossenen Räumen
um so größeren Luftwiderstand zeigen, je geringer das Belastungsverhältnis ist (Kurve für b = 1.2). Als
Erklärung mag folgendes dienen: Die Luft der freien Atmosphäre ist turbulenter als die in geschlossenen
Räumen; deshalb werden die Leewirbel des steigenden Ballons im Freien schneller abgelöst als in ge
schlossenen Räumen. Der mittlere Widerstand ist daher im Freien geringer, also die Steiggeschwindigkeit
größer. In geschlossenen Räumen dagegen erreichen die Leewirbel ein größeres Ausmaß; durch die sich bil
denden und ablösenden Wirbelringe werden leichtere Ballone stärker beeinflußt; ihre Aufstiegsbewegung
wird deshalb stark ungleichförmig (Treppensteigen); bei Ballonen mit größerem Belastungsverhältnis bleibt
der Einfluß der Leewirbel relativ kleiner. Somit ist sowohl bei stark belasteten Ballonen in geschlossenen
Räumen als auch bei allen steigenden Ballonen in der freien Atmosphäre die Wirkung der Leewirbel relativ
klein, und daraus ergibt sich in beiden Fällen annähernd die gleiche Reynoldskurve.
F) Ergebnisse im Isoplethendiagramm.
Trägt man die Mittelwerte für B, A und v der oben aufgestellten Untergruppen direkt in ein A/B-
Diagramm ein, so gelangt man nicht zu dem gewünschten Ziele eines Isoplethendiagramms; denn bei den
Mittelwerten für die Pilotballone ist die Streuung zwar gering, aber die zu ihrem Ausgleich gezogenen
v-Kurven lassen sich in ihrer Neigung in keiner Weise genau festlegen. Die Streuung der Mittelwerte für
die Registrierballone ist jedoch bedeutend größer, so daß gar keine v-Kurven gezogen werden können.