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Full text: 58, 1938

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Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte und des Marineobservatoriums — 58. Band, Nr. 3 
6. Die Eisverhältnisse von Lovisa. 
Für Lovisa existieren nur die finnischen Berichte. Zwischen Helsinki und Kotka gelegen, zeigt Lovisa 
schwerere Eisverhältnisse als die beiden Nachbarstationen. Das macht sich in frühem Beginn, größerer Stärke der 
Eisdecke und späterem Schluß bemerkbar. Für die einzelnen Winter berechnet sei in der folgenden Tabelle der 
Unterschied gegen Helsinki (Nordhafen) bzw. Kotka angegeben. Minuswerte bedeuten die Zahl der Wochen, die 
das Eis vor den genannten zwei Nachbarstationen sich zu bilden beginnt (absoluter Beginn einschl. der Vorperioden). 
gegenüber: Wochen früher (—) bzw. später ( + ) 
Kotka 
—4 
—5 
±0 
—12 
—3 
—7 
±0 
—4 
9 
+ 2 
-F5? 
? 
Helsinki 
Nordhafen 
—4 
—4 
—1 
— 8 
—6 
? 
+4 
—5 
—1 
+ 1 
+3? 
—2 
Jahr 
1931/32 
30/31 
29/30 
28/29 
27/28 
26/27 
24/25 
22/23 
18/19 
16/17 
15/16 
13/14 
In Lovisa kann also, wenn wir die Zahlen obiger Tabelle auswerten, bis zu 12 Wochen vor Kotka Eis auftreten, 
andererseits aber auch zwei Wochen später. Ob aber die wenigen späten Termine auf den Mängeln der Statistik, 
die nur wochenweise Beobachtungen verzeichnet, beruhen, läßt sich nicht nachweisen. Für 1915/16 ist dies sehr 
wahrscheinlich, denn der erste Wert beträgt bereits 36 cm, während Kotka zu diesem Zeitpunkt erst 30 cm und 
Helsinki 38 cm Eis haben. Die extrem frühen Werte einiger Winter bedeuten nicht, daß das Eis dann schon 
liegen blieb. Vielmehr handelt es sich dabei um kurze Voreisperioden. Trotzdem bleibt es beachtlich, daß Lo 
visa bereits am 29. Oktober 1926 eine kurzdauernde Eisdecke von 5 cm aufwies. Dabei waren die Temperaturen 
gar nicht so extrem niedrig, es handelte sich um die erste Frostperiode des Jahres. Es muß ein kühler Sommer 
voraufgegangen sein, der den frühen Eisbeginn begünstigte. Eine genaue Parallelisierung der wöchentlichen Eis 
stärkeangaben mit der Kurve der täglichen Temperaturwerte ist nicht möglich, die Fehlerquelle würde zu groß sein. 
In bezug auf den Schluß der Vereisung sei eine ähnliche Tabelle gegeben, in der die +—Werte das spätere 
Verschwinden des Eises bei Lovisa gegenüber den anderen Orten darstellen: 
gegenüber: Wochen später ( + ) bzw. früher (—). 
Kotka 
±0 
+ 3 
? 
+4? 
4-2 
4-1 
? 
? 
—2 
9 
Helsinki 
Nordhafen 
+2 
+2 
+ 3 
+4 
+3 
4-2 
“h3 
±0 
±0? 
4-2 
Jahr 
1931/32 
30/31 
29/30 
28/29 
27/28 
24/25 
22/23 
18/19 
14/15 
13/14 
Die spärlichen Zahlen (meist sind die Angaben gegen Schluß der Vereisung unzuverlässig) deuten immerhin 
auf einen späteren Enteisungstermin hin. Jedoch ist hier der Unterschied geringer als bei dem Beginn der Ver 
eisung. 
Was die Stärke betrifft, so erreicht sie ihr Maximum im März. Dieses erstreckt sich meist über einen län 
geren Zeitraum, der natürlich in dem bestimmten Verhältnis zur Gesamtdauer des Winters steht. Wenn die Ent 
eisung durchschnittlich auf den 1. Mai fällt, so ergibt sich damit eine erhebliche Unsymmetrie der Eiskurve: Auf 
einen sehr allmählichen Anstieg folgt ein rascher Abstieg. Der Unterschied gegen die übrigen Stationen macht 
sich vornehmlich im Anstieg, weit weniger im Abstieg bemerkbar. Die Eisstärke im Scheitelpunkt der Eisstärken 
kurve beträgt durchschnittlich 60 cm. 
7. Die Eisverhältnisse von Frederikshamn. 
Die Eisverhältnisse von Frederikshamn (Hamina) zeigen gegenüber denen des östlicheren Wiborg noch eine 
leichte Verschärfung, die sich ausschließlich in der längeren Dauer der Vereisung bemerkbar macht, dagegen liegt 
merkwürdigerweise die Maximalstärke des Eises unter der von Wiborg. 
Selbst bei den finnischen wöchentlichen Beobachtungen sind ein früherer Beginn der Hauptvereisung und 
vielfach das Auftreten vorläufiger Eisperioden nachweisbar. Diese Vorperioden treten zu einer Zeit auf, in der 
bei Wiborg noch keine Eisbildung stattgefunden hat. 
Diese Verhältnisse klarzulegen ist nur möglich unter Zuhilfenahme der Tiefenverhältnisse und der Inten 
sität der Frostperioden. Flachere, aber von dem kontinentalen Kältehoch etwas weiter entfernte Meeresgebiete 
vereisen relativ früh, da infolge der schneller abgeschlossenen Konvektion die Eisreife eher eintritt als in tieferen
	        
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